Izmir, an der türkischen Ägäisküste am Golf von Izmir gelegen, ist mit 3,5 Millionen Einwohnern die drittgrößte Stadt der Türkei und Hauptstadt der Provinz gleichen Namens. Sie beherbergt den nach Istanbul zweitgrößten Hafen des Landes. Die meisten Unterhaltungs- und Einkaufskomplexe sind in Konak, Karşıyaka und Bornova, wobei die Industrie in Bornova, Çiğli und Gaziemir konzentriert ist. Im nordöstlichen Teil von Izmir erstreckt sich der etwa 46 Hektar große Kulturpark mit Zoologischem Garten, Freilufttheater und Messegelände. In der Stadt befinden sich heute vier Universitäten und ein Institut für Technologie. Als Wahrzeichen der Stadt gelten der Saat Kulesi (Uhrturm) auf dem Konak-Platz und das Atatürk-Denkmal auf dem Cumhuriyet-Platz (Platz der Republik).
Neben den zahlreichen historischen Stätten besitzt Izmir in der näheren Umgebung die berühmten Badeorte ÇeÅŸme und KuÅŸadası, welche mittlerweile bequem per Autobahn zu erreichen sind. Ebenfalls besteht die Möglichkeit für Kurzausflüge zu griechischen Inseln wie Samos und Chios. Türkische Staatsbürger benötigen hierfür keine EU-Visa, für kurzzeitige Aufenthalte stellen die griechischen Behörden Touristenvisa aus. Im Bazar von “Kemeraltı” finden Touristen nicht nur orientalische Kuriositäten, sondern auch jede Menge Goldschmuck.
Izmir besitzt den zweitgrößten Hafen der Türkei. Von dort verkehren zahlreiche Auto- und Personenfähren. Der Hafen diente außerdem zur Zeit des Kalten Krieges als größte NATO-Marinebasis der Türkei.
Bis etwa 1909 war die damals unter dem Namen Smyra als Hafenstadt und wichtigster Handelsplatz Kleinasiens eine der reichsten, bedeutensten und weltoffenste Städte am Mittelmeer. Mit Machtergreifung durch die Jungtürken und der einsetzenden Türkifizierung (Enteignung und Vertreibung fast aller Nicht-Türken, die bis dahin gut über 40% der Stadtbewohner ausgemacht hatten; Völkermord an den Armeniern etc.) änderte sich dies schlagartig. Die Stadt verlor massiv an Bedeutung und konnte sich von dem Schock nie wieder erholen. 1928 erfolgte schließlich die Namensänderung.
[caption id="attachment_165098" align="aligncenter" width="423"] Albert Ballin[/caption][responsivevoice_button voice="Deutsch Female" buttontext="Diesen Beitrag vorlesen"]Albert Ballin war ein Hamburger Reeder und eine der bedeutendsten jüdischen Persönlichkeiten in der Zeit des deutschen Kaiserreiches. Er machte als Generaldirektor die Hamburg-Amerikanische Packetfahrt-Actien-Gesellschaft (HAPAG) zur größten Schifffahrtslinie der Welt. Albert Ballin wurde als jüngstes von 13 Geschwistern 1857 in Hamburg geboren. Die Eltern jüdischen Glaubens waren aus Dänemark eingewandert, und sein V...