Islamisches Zentrum Hamburg

Samstag, 13. Juni 2015 - 13:00 (CET/MEZ) Berlin | Author/Destination:
Category/Kategorie: Allgemein, Hamburg
Lesedauer:  6 Minuten

Imam Ali Mosque © Staro1/cc-by-sa-3.0

Imam Ali Mosque © Staro1/cc-by-sa-3.0

Das Islamische Zentrum Hamburg (IZH) ist eine der ältesten islamischen Institutionen Europas. Es ist Träger der Imam-Ali-Moschee an der Außenalster Hamburgs. Das IZH ist Mitglied der Schura Hamburg, des Zentralrats der Muslime in Deutschland und der Gemeinschaft der Ahl-Al-Bayt-Vereine in Deutschland und stellt das Zentrum des schiitischen Islam in Deutschland dar.

Die Imam-Ali-Moschee wurde als viertälteste Moschee Deutschlands 1960-65 in Hamburg an der Außenalster (Uhlenhorst) erbaut. Die Grundsteinlegung erfolgte am 13. Februar 1961, die Einweihung 1963 und 1965. Die Planung wurde vom Architekturbüro Schramm und Elingius (später Elingius & Niggemann) durchgeführt. Der Bau wurde in der Anfangsphase von iranischen Kaufleuten in Hamburg finanziert. Die Grundstückskosten beliefen sich auf 250.000 DM (1958), während die Baukosten zwei Millionen Mark betrugen (1960/65). Dabei war das Fundament aufgrund des notwendigen Aufwandes wegen des feuchten Baugrundes an der Alster sehr kostenintensiv. Die Moschee mit Kuppel und zwei Minaretten ist von Typ Iwan-Moschee ausgeführt. Bauherr und Träger der schiitischen Moschee ist das “Islamische Zentrum Hamburg e.V.” (IZH). Der Gebetssaal fasst (bei Nutzung aller Flächen) bis zu 1.500 Personen. Die Frauen beten normalerweise im inneren Kreis des Gebetsraumes (hinter den Männern) und weichen nur bei großem Andrang auf die Galerie aus.

© Pauli-Pirat/cc-by-sa-4.0 © AltSylt/cc-by-sa-4.0 © Zairon/cc-by-sa-4.0 © Zairon/cc-by-sa-4.0 Imam Ali Mosque © Staro1/cc-by-sa-3.0
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Imam Ali Mosque © Staro1/cc-by-sa-3.0
Im Juni 1953 gründeten in Hamburg ansässige iranische Kaufleute nach Rücksprache mit ihrem geistlichen Oberhaupt Ayatollah Hossein Borudscherdi in Qom (Iran) einen Verein zum Bau einer Moschee. Zusammen mit Hodschatoleslam Mohammad Mohagheghi, der zwei Jahre später nach Hamburg entsandt wurde, leiteten sie den Moscheebau ein. Auf Anregung von Groß-Ajatollah Boroudjerdi taten sich gleichzeitig Geschäftsleute zu einem Förderverein zur Mitfinanzierung zusammen. Im Oktober 1957 wurde ein Grundstück im Stadtteil Uhlenhorst an der Alster erworben. Aus mehreren Entwürfen wurde ein Bauplan ausgewählt, der dann von den Architekten Gottfried Schramm und Jürgen Elingius in Zusammenarbeit mit dem iranischen Architekten Zargarpoor ausgeführt wurde. Im Beisein vieler Muslime, Vertretern der Stadt Hamburg sowie von Hodschatoleslam Mohagheghi wurde am 13. Februar 1961 der Grundstein gelegt. Im Mai 1963 wurde der Rohbau fertiggestellt. Schon eine Million Mark war für das Projekt ausgegeben worden. Nach Ajatollah Boroudjerdis Tod und der Rückkehr Hodschatoleslam Mohagheghis in den Iran ruhten die Bauarbeiten vorläufig, bis unter dem nachfolgenden Leiter des Zentrums, Ajatollah Beheshti, und mit Hilfe von Spendengeldern von Geschäftsleuten aus Teheran und Hamburg in den Jahren 1966/67 die Büroräume im Obergeschoss und ein Teil der Fassade fertiggestellt werden konnte.

In der Amtszeit von Hodschatoleslam Moghaddam zwischen 1980 und 1992 wurden im Untergeschoss die Waschräume sowie eine Küche und ein Speisesaal eingerichtet. Darüber hinaus begannen die Künstler A. Meshkat und A. Sadeghian aus Maschhad mit der Ausschmückung des Gebetsraums mit Kachelmosaik, und eine Simultandolmetschanlage wurde im Vortragsraum installiert. Im Sommer 1992 wurden unter der Leitung von Hodschatoleslam Ansari die Kachelarbeiten abgeschlossen, einschließlich des Mihrab (Gebetsnische), einem Geschenk der Goharschad-Moschee in Maschhad. Da sich die Büro- und Studierräume bald als unzureichend erwiesen, wurde 1996 das Fundament für einen Anbau hinter der ursprünglichen Moschee gelegt, der eine Bibliothek mit einer Kuppel enthalten soll sowie Büroräume und eine Tiefgarage.

Lesen Sie mehr auf Hamburg.de, Juli 2016: Iranische Islamisten: Funktionäre des Islamischen Zentrums Hamburg unterstützen israelfeindlichen “Quds-Tag” in Berlin, Die Zeit vom 25.06.2018: Blaue Moschee Hamburg: Befehl von oben, Ruhrbarone vom 14.01.2020: Ali Ertan Toprak: Strafantrag gegen das Islamische Zentrum Hamburg, AJC Germany vom 12.10.2020: Das “Islamische Zentrum Hamburg” und radikale schiitische Netzwerke in Deutschland (ganz erstaunlich zu welchen Einschätzungen eine Hardcore-Rechtsaußen-Pro-Israel-Lobby- und Propagandaorganisation aus Amerika kommen kann), Jüdische Allgemeine vom 13.10.2020: American Jewish Committee: Hamburg muss IZH-Verbot prüfen, Die Zeit vom 19.05.2021: Terrorismus: Kein Steuergeld für Antisemiten!, Jüdische Allgemeine vom 28.06.2021: Hamburg: Beauftragter gegen Antisemitismus fordert Schließung des Islamischen Zentrums, Die Welt vom 29.06.2021: Debatte über Islamisches Zentrum: “Schwer nachvollziehbar, warum Hamburg hier tatenlos zuschaut” (ein schwieriges, jahrzentealtes Thema. Das sich allerdings der angehende Antisemitismusbeauftragte meiner Heimatstadt das Propagandageschwurbel des schwer von Korruption und Rassismus gezeichneten, israelischen Likud zu eigen macht, ist für die Bewertung der Gesamtsituation kein bisschen hilfreich, macht ihn gleichzeitig aber zum Handlanger einer zutiefst EU-feindlichen Macht, die auch schon seit Jahren nicht mehr unsere westlichen Werte teilt, sondern das Vorbild für das Orban-Model in Ungarn ist. Das mag seiner Profilierung in der jüdischen Gemeinde helfen, wenn eine ernsthafte Diskussion rund um das Zentrum geführt werden soll, dann können dessen “Einwände” natürlich nicht einbezogen werden ohne sich selbst unglaubwürdig zu machen), Der Tagesspiegel vom 16.07.2021: Iran steuert Moscheeverein in Hamburg: Verfassungsschutz: “Islamisches Zentrum Hamburg” ist Außenposten des Mullah-Regimes, Der Spiegel vom 16.07.2021: Islamisches Zentrum in Hamburg: Verfassungsschutz sieht umstrittenen Moscheeverein als “Außenposten des Teheraner Regimes”, Hamburger Abendblatt vom 16.07.2021: Islamisches Zentrum Hamburg: Aus Teheran gesteuert? Blaue Moschee weist Vorwürfe zurück, Süddeutsche Zeitung vom 29.07.2021: Hamburg: Teherans geheimer Außenposten, Die Welt vom 27.05.2023: IZH-Verbot rückt näher: Ampel geht gegen Unterstützer des iranischen Regimes vor, taz vom 30.06.2023: IZH darf islamistisch genannt werden: Gericht stützt Verfassungsschutz, Die Zeit vom 02.07.2023: Islamisches Zentrum Hamburg: Im Auftrag des Ajatollah? und Wikipedia Islamisches Zentrum Hamburg.  (Sicher Reisen - Die Reiseapp des Auswärtigen Amtes - Wetterbericht von wetter.com - Global Passport Power Rank - Travel Risk Map - Democracy Index - GDP according to IMF, UN, and World Bank - Global Competitiveness Report - Corruption Perceptions Index - Press Freedom Index - World Justice Project - Rule of Law Index - UN Human Development Index - Global Peace Index - Travel & Tourism Competitiveness Index). Fotos von Wikimedia Commons. Wenn Sie eine Anregung, Kritik oder einen Hinweis zu dem Beitrag haben, freuen wir uns auf Ihre E-Mail an kommentar@wingsch.net. Nennen Sie dazu im Betreff bitte die Überschrift des Blogbeitrags, auf den sich Ihre E-Mail bezieht.




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