Die Île de la Tortue, deutsch “Schildkröteninsel”, ist eine Insel vor der Nordküste Hispaniolas. Sie gehört zu Haiti und ist nach Gonâve zweitgrößte Insel des Landes. Sie ist auch bekannt unter ihrem spanischen Namen Tortuga. Die Insel hat circa 30.000 Einwohner. Die Insel ist von der Nordküste der Nordwesthalbinsel von Hispaniola durch den an der engsten Stelle 6,8 km breiten Canal de la Tortue getrennt. Sie erstreckt sich über 37,4 km in ost-westlicher Richtung, und ist maximal 6,7 km breit. Der nördlichste Punkt der Insel, Pointe Tête de Chien, ist gleichzeitig der nördlichste Punkt Haitis. Die Île de la Tortue bildet eine gleichnamige Gemeinde (commune) im Arrondissement Port-de-Paix des Departements Nord-Ouest von Haiti. Sie wird in zwei sections communales untergliedert, Pointe des Oiseaux (Osten) und Mare Rouge (Westen). Die Gemeindeverwaltung hat ihren Sitz im Ort Les Palmistes im Osten der Insel. Den Namen verdankt die Insel Christoph Kolumbus, der sie auf seiner ersten Fahrt zur Entdeckung der Neuen Welt 1492 fand. Da die Insel im Morgennebel wie ein Schildkrötenpanzer aussah, erhielt sie den Namen Tortuga.
Im 17. Jahrhundert diente sie insbesondere Piraten und Bukanieren als Stützpunkt. Ab 1640 nannten sich die Bukaniere von Tortuga die Brüder der Küste. Sie waren hauptsächlich französischer und englischer Abstammung, aber auch einige Niederländer waren unter ihnen. Tortuga erlebte zwischen den Jahren 1640 und 1670 seine freibeuterische Blütezeit und war beliebter Anlaufpunkt von Piraten und Umschlagplatz von Schmuggelgut und Beute der gekaperten Schiffe. Die Piraten von Tortuga haben das heutige Bild vom Aussehen eines Freibeuters nachhaltig beeinflusst. 1680 wurde ein englisches Gesetz erlassen, das es verbot, unter fremder Flagge zu segeln. Damit sollten Kaperbriefe und Söldnertum beendet werden.
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Drawing of Tortuga island during Brother of the Coast period - 17th century
Tortuga wurde ursprünglich von spanischen Kolonisten besiedelt. Im Jahre 1625 erreichten französische und englische Siedler, die sich eigentlich auf Haiti niederlassen wollten, die Insel. Vier Jahre später wurden diese von Spaniern unter dem Kommando von Don Fadrique de Toledo angegriffen. Die Engländer und Franzosen wurden vertrieben und die Spanier begannen, die Insel zu befestigen. Nachdem die spanische Armee nach Hispaniola abgezogen war, um dort ebenfalls französische Siedler zu vertreiben, kehrten die Franzosen zurück, eroberten das Fort und verstärkten es weiter.
Um zumindest ein wenig Ordnung auf die Insel zu bringen, beschloss der französische Gouverneur der Insel, die raue Männergesellschaft durch den Import von ungefähr 1.650 Prostituierten zu zivilisieren. Diese Hoffnung erwies sich als nicht ganz unbegründet. Als um das Jahr 1670 die Ära der Piraterie hier langsam zu Ende ging, wandten sich die Inselbewohner neuen Erwerbsmöglichkeiten zu, hauptsächlich der Holzwirtschaft. Zur selben Zeit begann aber auch ein englischer Pirat, die Piraten von Tortuga anzuwerben und mit ihnen in See zu stechen. Auch die Franzosen warben die Piraten als schlagkräftige Truppe an und konnten so ihren Einfluss in der Karibik enorm vergrößern. Die Piraten waren fortan mit Kaperbriefen ausgestattet und durften so nur noch bestimmte “feindliche” Schiffe angreifen und plündern. In der Praxis setzten sie jedoch ihr Piratenhandwerk fort. Hieraus ergab sich, dass die Piraten nie wirklich unter Kontrolle waren, und Tortuga war ihr neutrales Versteck für ihre Beute. Schließlich verständigten sich Frankreich und Spanien im Vertrag von Regensburg 1684 darauf, die Piraterie und Freibeuterei zu beenden. Viele Bukaniere gingen nun in königliche Dienste. Diejenigen, die sich dem verweigerten, wurden von ihren früheren Kameraden gejagt und gehängt. 1688 war die Piraterie hier weitgehend überwunden.
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