Amsterdam ist eine Hafenstadt und die Hauptstadt der Niederlande. Amsterdam zählt circa eine dreiviertel Million Einwohner und als Agglomeration “Groot-Amsterdam” etwa 1,5 Millionen (2007). Im Großraum Amsterdam leben etwa 2,5 Millionen Menschen (2007). Regierungssitz des Landes ist jedoch das 50 Kilometer entfernte Den Haag. Amsterdam liegt in der Provinz Nord-Holland, an der Mündung der Amstel und des IJ in das IJsselmeer. Amsterdam ist durch den Noordzeekanaal mit der Nordsee verbunden. Die Stadt wird von zahlreichen Grachten durchzogen, wofür sie unter anderem weltberühmt ist.
Bei seiner Ernennung zum König von Holland am 23. Juni 1806 erklärte Louis Bonaparte Amsterdam zu seiner Hauptstadt. Dies konnte jedoch nicht verhindern, dass Amsterdam in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts allmählich zu einer “toten” und verarmten Stadt wurde. Einen neuen Aufschwung erlebte die Stadt erst, als 1876 der Noordzeekanaal eröffnet wurde, der Amsterdam eine Verbindung zur Nordsee und damit mit dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten verschaffte. Erneut wurde Amsterdam Mittelpunkt des kulturellen und wissenschaftlichen Lebens, obgleich es ökonomisch allmählich, besonders nach dem Zweiten Weltkrieg, von Rotterdam überflügelt wurde.
Zahlreiche jahrhundertealte Denkmäler zieren den Stadtkern. Fast 7.000 Kaufmanns- und Lagerhäuser sowie beinahe 1.300 Brücken aus dem 16. bis 18. Jahrhundert zeugen von diesem Goldenen Zeitalter. Die Handelshäuser wurden entlang der 165 Grachten gebaut, die als Transportwege genutzt wurden, um die schnelle Verteilung der Importwaren in der Stadt und zu den Handelskontoren zu bewerkstelligen. Die größte Altstadt Europas mit ihren schönen Gebäuden ist im Juli 2010 in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen worden.
Da in der Geschichte Amsterdams die Grachten einen der Haupttransportwege für Güter und Menschen darstellten, war es üblich, die Steuern für ein Gebäude nach seiner Breite am Kanal zu bemessen. Folglich entstanden in Amsterdam vorwiegend Häuser, die sehr schmale Vorderfronten entlang der Grachten aufweisen, dafür aber, um genügend Wohnraum oder Lagerplatz für Güter zu bieten, verhältnismäßig lang und hoch sind. Diese Bauweise eignete sich allerdings nicht für die Anlage breiter Treppenhäuser; vielmehr waren die Treppenhäuser meist zu schmal, um sperrige Güter oder Möbel durch sie zu transportieren. Gegenstände, die nur schwer über das Treppenhaus zu transportieren waren, wurden stattdessen über die Fenster in ein Haus befördert. Um diesen Vorgang zu erleichtern, befinden sich an den Giebeln vieler historischer Gebäude vorstehende Balken, an denen sich Flaschenzüge anbringen lassen. Weiterhin sind viele Fassaden leicht nach vorne geneigt, da Amsterdam früher auf Holzpfählen gebaut wurde und die Pfähle im Lauf der Jahrzehnte langsam vermodern. Daher machen die historischen Stadtteile Amsterdams einen leicht “schiefen” oder “verzerrten” Eindruck. Amsterdam steht auf rund fünf Millionen Holzpfählen, die wegen des feuchten, sandigen Untergrundes notwendig sind. Heute werden Betonpfähle verwendet wegen der längeren Haltbarkeit. Der Hauptbahnhof steht auf rund 8.600 Pfählen; der Königliche Palast auf rund 13.659 Pfählen. Ein großer Teil dieser Holzpfähle wurde aus dem Schwarzwald und dem Frankenwald mit Flößen herbeigeschafft. So stammen sämtliche Pfähle des Hauptbahnhofs aus dem Frankenwald. Auch das Bauholz für Häuser und Schiffe sowie das Brennholz wurde mit Flößen aus diesen Wäldern antransportiert.
Mit Sea Islands wird eine dem nordamerikanischen Festland vorgelagerte Inselkette im Atlantik vor der südöstlichen Küste der Vereinigten Staaten bezeichnet....