Havanna (La Habana oder mit vollständiger Bezeichnung Villa San Cristóbal de La Habana) ist die Hauptstadt der Republik Kuba und zugleich eigenständige Provinz. Mit rund 2,11 Millionen Einwohnern ist sie die drittgrößte Metropole der Karibik. Die Stadt grenzt im Norden an den Atlantischen Ozean, bzw. die Straße von Florida. Die östlich des Zentrums gelegene Bahía de La Habana beheimatet die drei großen Häfen der Stadt. Havanna ist in 15 Stadtbezirke untergliedert. Havanna ist der bedeutendste Industriestandort in Kuba. Angesiedelt ist hier insbesondere die Produktion von Metallwaren, Maschinen und chemischen Erzeugnissen. Außerdem werden Spirituosen (z.B. der Rum Havana Club), Tabakwaren und Textilien produziert. Zigarren, die in Havanna selbst gedreht werden, heißen nach der Stadt Havannas. Alle anderen Zigarren dürfen diesen Namen nicht verwenden. Havannas größter Wirtschaftszweig ist der Tourismus.
Besonders sehenswert ist die Altstadt Havannas, mit ihren barocken und neoklassischen Monumenten, die zu den ältesten spanischen Kolonialsiedlungen gehört. Sie wurde bereits 1982 unter das UNESCO Weltkulturerbe gestellt, und wird seitdem stückweise restauriert. Eines der schönsten Gebäude darin ist der Palacio de los Capitanes Generales, der ehemalige Gouverneurspalast. Außerdem sehenswert ist das Castillo de la Real Fuerza, sowie die Hafenfestung auf der östlichen Seite der Einfahrt zur Bahia, La Cabaña. Touristische Highlights sind der restaurierte Plaza Vieja und die Calle Obispo. Zu den Repräsentationsbauten des frühen 20. Jahrhunderts zählen das nach seinem Vorbild in Washington, D.C. gestaltete Capitolio sowie der ehemalige Präsidentenpalast (heute Revolutionsmuseum) und das Gran Teatro de La Habana.
Weitgehend von jeglicher Restaurierung verschont geblieben ist der Stadtteil Centro Habana, der sich westlich des Prado, am Malecón entlang bis nach Vedado erstreckt. Nur selten verirren sich Touristen in dieses Viertel. Über einige Hotels verfügt das Viertel nur entlang des Malecón und am westlichen Rand, darunter das traditionsreiche Inglaterra und das mondäne Hotel Nacional de Cuba, das zum dahinter liegenden früheren Hotelklotz Capri einen großen Kontrast bildet. Die Bausubstanz im Centro ist überwiegend von Zerfall geprägt, nach der weitgehend abgeschlossenen Sanierung von Vieja werden allerdings auch einige Gebäude in Centro erneuert. Die koloniale verfallene Pracht, die größtenteils im 19. Jahrhundert entstand, verleiht der Metropole einen faszinierenden morbiden Charme, der Havanna unverwechselbar macht.
Ein weiterer Anziehungspunkt ist der Platz der Revolution (Plaza de la Revolución). Geprägt ist der Platz durch einen 142 Meter hoher Obelisken, der zusammen mit einer Sitzstatue José Martís an den Dichter und Freiheitshelden erinnert. Um den riesigen Platz herum gruppieren sich Regierungsgebäude, die wie das Monument aus den Jahren vor der kubanischen Revolution stammen. Darunter das Innenministerium mit einem Wandbild Che Guevaras aus Stahl und dem monumentalen Gebäude des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Kubas (PCC). Am Ersten Mai füllt sich der Platz mit Millionen von Menschen, die aus dem ganzen Land anreisen um den Feiertag zu begehen. Unweit des Platzes der Revolution befindet sich der größte Friedhof Lateinamerikas, der Cementerio Cristóbal Colón.