Haus Doorn, niederländisch Huis Doorn ist ein kleines Schloss in Doorn, einem Ortsteil der Gemeinde Utrechtse Heuvelrug, Provinz Utrecht, in den Niederlanden. Es war seit 1920 der Wohnsitz des exilierten deutschen Kaisers Wilhelm II.. Wilhelm starb am 4. Juni 1941 in Doorn und wurde in einem Mausoleum im Park beigesetzt. Heute ist Haus Doorn ein Museum.
Haus Doorn wurde als Herrensitz im Jahre 838 zum ersten Mal erwähnt. Im 13. Jahrhundert entstand eine kleine Wasserburg, die im 15. und 16. Jahrhundert aus- und umgebaut wurde. Im 18. Jahrhundert erhielt das Schloss seine heutige Form. Das dreiflüglige Haus zählt fünf auf sechs Fensterachsen und hat einen kleinen Ehrenhof. Die Gartenseite ziert ein kleiner Rundturm. Das gesamte, von einem rechteckigen Graben umflossene Gebäude ist aus Backstein errichtet. So zeigt sich auch die Hofseite, während die Gartenfassade weiß geschlämmt ist. Die Grundausstattung der Inneneinrichtung stammt aus dem 19. Jahrhundert.
Wilhelm II. erwarb das Schloss 1919 von Baronesse Heemstra de Beaufort, der Tante von Audrey Hepburn, und ließ es bis 1920 für sich und seine Familie herrichten. In der Zeit zwischen der Flucht aus Spa nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg und dem Umzug wohnte die Kaiserfamilie im benachbarten Schloss Amerongen.
Im Rahmen der Fürstenabfindung verlor die Familie Hohenzollern zwar fast alle ihrer 70 Schlösser in Deutschland, aber Wilhelm konnte den wichtigsten persönlichen Familienbesitz nach Doorn kommen lassen; insgesamt 59 Güterwaggons mit Möbeln, Kunstwerken und Erinnerungen sollen es gewesen sein. In nur einem guten Dutzend Räume finden sich bis heute diverse Schätze aus allen Epochen der europäischen Kunstgeschichte.
Am Haus Doorn ließ Wilhelm ein neo-mittelalterliches Torgebäude hinzufügen und einen Rosengarten anlegen. Das Haus ist umgeben vom 35 Hektar großen Schlosspark, welcher in den benachbarten Forst übergeht. Die umfangreichen Gartenanlagen waren für das Kaiserpaaresder der ausschlaggebende Grund für den Kauf von Doorn. Da das Holzsägen und -hacken Wilhelms liebster sportlicher Zeitvertreib gewesen sein soll, verschwanden unter dem letzten Bewohner einige tausend Bäume aus dem das Haus umgebenden Park.
Im Exil in Doorn verbrachte der abgedankte Kaiser die restlichen 21 Jahre seines Lebens. Da Wilhelm weder in ausländischer Erde begraben, noch jemals in ein republikanisches Deutschland zurückkehren wollte, wurde ein Mausoleum für ihn im Park errichtet.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges enteignete der niederländische Staat den Besitz zu seinen Gunsten.
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