Themenwoche Brüssel – Haus der Europäischen Geschichte
Mittwoch, 31. Dezember 2014 - 13:00 (CET/MEZ) Berlin | Author/Destination: European Union / Europäische UnionCategory/Kategorie: Allgemein, EU-Beitragsserie, Museen, Ausstellungen Lesedauer: 6 Minuten Das Haus der Europäischen Geschichte ist eine Initiative des Europäischen Parlaments. Durch das Haus der Europäischen Geschichte als kulturelle Einrichtung und Museum wird beabsichtigt, alle zur Verfügung stehenden Mittel – angefangen bei einer Dauerausstellung sowie Wechsel- und Wanderausstellungen über eine Sammlung von Gegenständen und Dokumenten, die für die europäische Geschichte stehen, bis hin zu Bildungsprogrammen, Kulturveranstaltungen und Veröffentlichungen sowie vielfältige Online-Inhalte – für ein besseres Verständnis der europäischen Geschichte und Integration einzusetzen. Es wird sich in Brüssel, in unmittelbarer Nähe der europäischen Institutionen befinden. Die Eröffnung ist für Herbst 2015 geplant. Das Haus wird besucherfreundlich sein und in Einklang mit den Grundsätzen des Parlaments hinsichtlich der Zugänglichkeit allen offen stehen. Zu diesem Zweck wird es sein Hauptangebot mindestens in den 24 Sprachen anbieten, die zum Zeitpunkt der Eröffnung Amtssprache der Europäischen Union sind. Mehrsprachigkeit wird als Ausdruck der kulturellen Vielfalt in Europa verstanden, und das Haus der Europäischen Geschichte möchte seinen Besuchern sein mehrsprachiges Angebot als einen seiner Hauptvorzüge präsentieren.
Im Haus der Europäischen Geschichte wird den Besuchern die Möglichkeit geboten, sich mit geschichtlichen Prozessen und Ereignissen in Europa vertraut zu machen und kritisch darüber zu reflektieren, was diese Vorgänge für die Gegenwart bedeuten. Es wird ein Ausstellungs-, Dokumentations- und Informationszentrum entstehen, in dem die Vorgänge und Ereignisse in einen breiteren historischen und kritischen Kontext eingeordnet und die gegensätzlichen Erfahrungen von Europäern im Laufe der Geschichte zusammen- und einander gegenübergestellt werden. Es zeichnet sich durch sein Bestreben aus, einen länderübergreifenden Überblick über die europäische Geschichte zu bieten und dabei ihrer Vielfalt sowie ihren Deutungen und Perzeptionen Rechnung zu tragen. Einem breiten Publikum soll die jüngere Geschichte im Kontext vergangener Jahrhunderte, die Ideen und Werte geprägt haben, vermittelt werden. Auf diese Weise möchte das Haus zu Diskussionen und Debatten über Europa und die Europäische Union anregen. Mit einer verfügbaren Fläche von ungefähr 4000 m² wird die Dauerausstellung das Herzstück des Hauses der Europäischen Geschichte sein. Unter Nutzung verschiedenster Medien wird mit Hilfe von Gegenständen und Dokumenten eine Reise durch die Geschichte Europas, vornehmlich die des 20. Jahrhunderts, mit Rückblicken auf Entwicklungen und Ereignisse früherer Epochen mit besonderer Tragweite für den gesamten Kontinent, vorgeschlagen. Dabei wird die Geschichte der europäischen Integration in ihrer ganzen Einzigartigkeit und Komplexität veranschaulicht.
Das Eastman-Gebäude, das ursprünglich für die Unterbringung einer Zahnklinik konzipiert war, wurde nach George Eastman, dem amerikanischen Philanthropen und Erfinder der Kodak-Kamera, benannt. Seine großzügigen Spenden ermöglichten die Errichtung von Zentren für zahnmedizinische Behandlungen in New York, London, Rom, Paris, Brüssel und Stockholm; darin werden benachteiligte Kinder kostenlos zahnmedizinisch behandelt. Die Eastman-Stiftung wendete sich 1933 an den Schweizer Architekten Michel Polak, der für seinen Art-déco-Stil, insbesondere für das berühmte Résidence-Palace-Gebäude, in Brüssel bekannt war, und beauftragte ihn mit einem Entwurf für das neue Gebäude. Im Jahre 1935 eingeweiht, ist das Gebäude sowohl aufgrund der Bauweise als auch wegen seiner Art-déco-Elemente bemerkenswert. Im ehemaligen Wartezimmer für Kinder ist auch eine Reihe von Wandmalereien des Malers Camille Barthélémy angebracht, die Fabeln von La Fontaine bildlich darstellen. Der Leopoldpark mit seinen historischen Gebäuden, z. B. dem Pasteur-Institut oder der Solvay-Bibliothek, wurde 1975 unter Denkmalschutz gestellt. Das Eastman-Gebäude selbst steht nicht unter Denkmalschutz. Die Zahnklinik wurde geschlossen, bevor sie in den 1980er Jahren zu Büroräumen der europäischen Institutionen umgebaut wurde.
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Übersicht EU-Beitragsserie:
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- Die Europäische Union: Café d’Europe
- Das Europäische Gartennetzwerk
- Europäische Route der Industriekultur
- Preis der Europäischen Union für zeitgenössische Architektur
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- Museum Europäischer Kulturen
- Der Jakobsweg
- Europäischer Tag der jüdischen Kultur
- Route des Erbes von Al-Andalus
- 20-jähriges Bestehen der Europäischen Union
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