Hampton Court Palace in London

Freitag, 31. Mai 2019 - 11:00 (CET/MEZ) Berlin | Author/Destination:
Category/Kategorie: Allgemein, London, Museen, Ausstellungen, Paläste, Schlösser, Villen, Parks
Lesedauer:  5 Minuten

Hampton Court Palace © flickr.com - Duncan Harris/cc-by-2.0

Hampton Court Palace © flickr.com – Duncan Harris/cc-by-2.0

Hampton Court Palace ist ein Schloss im äußersten Südwesten Londons am linken Ufer der Themse im Stadtbezirk Richmond upon Thames. Das Schloss war von 1528 bis 1737 eine bevorzugte Residenz der englischen und britischen Könige. Ursprünglich wurde es im Tudorstil erbaut, gegen Ende des 17. Jahrhunderts und im 18. Jahrhundert wurden große Teile im Stile des englischen Barock umgebaut. Mit seinen gewaltigen Ausmaßen, seiner prächtigen Innenausstattung und seinen ausgedehnten Gärten gilt es als eines der Hauptwerke des Tudorstils und des Barocks in England. Heute gehört das Schloss Historic Royal Palaces, einer unabhängigen gemeinnützigen Organisation, die die ungenutzten königlichen Paläste betreut. Einige königliche Begünstigte bewohnen noch immer Wohnungen im Schloss, aber die königlichen Gemächer, die Küchen und weite Teile des Schlosses sowie die Gärten können besichtigt werden.

Das Schloss erlebte mehrere königliche Hochzeiten, Geburten und Sterbefälle. Heinrich VIII. heiratete hier seine sechste Gemahlin Catherine Parr. Sein Sohn Eduard VI. wurde im Schloss geboren und getauft, dessen Mutter Jane Seymour sowie die Frau Jakobs I., Anna starben in dem Schloss, und Wilhelm III. erlitt im Park einen Reitunfall, an dessen Folgen er wenig später starb.

Die gewaltige, eine Fläche von 2,43 ha bedeckende Anlage besteht aus zwei Schlössern: im Westen die Anlage im Tudorstil, im Südosten das Barockschloss. Der Zugang zum Schloss führt heute vom Ende des 17. Jahrhunderts errichteten Trophäentor auf die Westfassade des Schlosses zu. Durch die Restaurierungen des 19. Jahrhunderts erscheint diese zwei- bis dreistöckige Ziegelfassade heute wieder im Tudorstil mit Zinnen, Türmen und zahlreichen verzierten Schornsteinen. Durch einen Torturm, das sogenannte Pförtnerhaus, gelangt man in den Haupthof, der noch am ehesten das Bild des Schlosses im 16. Jahrhundert wiedergibt. Durch den gegenüberliegenden Torturm, das Anne-Boleyn-Tor, gelangt man in den Uhrenhof. Der Hof erhielt seinen Namen von der am Torturm befindlichen astronomischen Uhr, die 1540 von Nicolas Oursian erbaut wurde. Die Nordseite des Uhrenhofs nimmt die große Halle ein, die Kolonnade auf der Südseite stammt von dem Umbau durch Christopher Wren. Ein neugotisches Tor von 1732 führt in den Brunnenhof, der von den vierflügeligen Schlossbauten Wrens umgeben ist. Im Erdgeschoss läuft ein Arkadengang um diesen Hof. Im ersten Obergeschoss liegt das Piano nobile mit den Paradezimmern, die weiteren Obergeschosse enthielten Wohnungen für Höflinge. Der Nordteil des Schlosses besteht aus den Küchen und Wirtschaftsgebäuden, die um mehrere kleinere Höfe angelegt sind. Die zum Garten zeigende Ost- und Südfassaden sind das Werk von Christopher Wren. Die beiden Flügel sind viergeschossig, der Mittelteil der Ostfassade wird durch einen Dreiecksgiebel mit einem Relief von Caius Gabriel Cibber betont, der Mittelteil der Südfassade durch eine Verblendung mit hellem Portland-Stein.

Banqueting House © MrsEllacott/cc-by-sa-3.0 Hampton Court Palace from Privy Garden © Andreas Tille/cc-by-sa-4.0 Ceiling of the Great Hall © Diliff/cc-by-3.0 © flickr.com - David Stanley/cc-by-2.0 Hampton Court Palace © flickr.com - Duncan Harris/cc-by-2.0 Fountain Court © Forajump/cc-by-sa-3.0 © Man vyi Orangery garden © Poliphilo © panoramio.com - brian gillman/cc-by-3.0 South Front © joyofmuseums.com/cc-by-sa-4.0 The Real Tennis Court at Hampton Court Palace © panoramio.com - Maxwell Hamilton/cc-by-sa-3.0
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The Real Tennis Court at Hampton Court Palace © panoramio.com - Maxwell Hamilton/cc-by-sa-3.0
Große Teile der Innenausstattung sind erhalten oder wurden wiederhergestellt. Die Räume sind vor allem mit Gemälden und Wandteppichen des 16. und 17. Jahrhunderts ausgestattet, die zur Royal Collection gehören. Im Rahmen verschiedener Besichtigungstouren können diese heute besichtigt werden.

Hampton Court besaß einst einen der prachtvollsten Gärten in ganz Europa. Vermutlich befand sich an der Stelle des heutigen Brunnenhofs bereits ein Garten für Kardinal Wolsey. Heinrich VIII. ließ vor der Südfassade einen Garten anlegen. Andre Mollet legte für Karl II. ab 1661 den großen Kanal an, der mittelachsig vom Schloss ausging und mit den sternförmig vom Schlossplatz ausgehenden Alleen korrespondierte. Parallel zum barocken Ausbau des Schlosses durch Christopher Wren erfolgte die Anlage der Gärten nach französischem Vorbild. Anfang Juli findet im Park seit 1990 jährlich die von der Royal Horticultural Society veranstaltete einwöchige Hampton Court Palace Flower Show statt, die größte jährliche Blumenschau der Welt

Lesen Sie mehr auf Historic Royal Palaces – Hampton Court Palace, VisitLondon.com – Hampton Court Palace, LovingLondon.de – Hampton Court Palace und Wikipedia Hampton Court Palace (Sicher Reisen - Die Reiseapp des Auswärtigen Amtes - Wetterbericht von wetter.com - Global Passport Power Rank - Travel Risk Map - Democracy Index - GDP according to IMF, UN, and World Bank - Global Competitiveness Report - Corruption Perceptions Index - Press Freedom Index - World Justice Project - Rule of Law Index - UN Human Development Index - Global Peace Index - Travel & Tourism Competitiveness Index). Fotos von Wikimedia Commons. Wenn Sie eine Anregung, Kritik oder einen Hinweis zu dem Beitrag haben, freuen wir uns auf Ihre E-Mail an kommentar@wingsch.net. Nennen Sie dazu im Betreff bitte die Überschrift des Blogbeitrags, auf den sich Ihre E-Mail bezieht.




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