Haifa, Heimat des Weltzentrums der Baháí
Montag, 31. März 2014 - 13:00 (CET/MEZ) Berlin | Author/Destination: Levant / LevanteCategory/Kategorie: Allgemein, UNESCO-Welterbe, Union für das Mittelmeer Lesedauer: 5 Minuten Haifa ist mit rund 268.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt Israels nach Jerusalem und Tel Aviv. Die Großstadt an der Mittelmeerküste existiert seit der Antike. Im Großraum Haifa leben etwa 600.000 Menschen. Haifa liegt in Nordisrael an der Bucht von Haifa und am nördlichen Abhang des Karmelgebirges. Am Nordrand der Stadt befindet sich Israels größter Seehafen.
Den besten Blick über die gesamte Stadt bietet die Louis Promenade, eine Aussichtsstraße, die sich im oberen Teil Haifas am Hang entlangzieht. Von dort kann man die Bucht von Haifa überblicken und bei guter Sicht bis zum Hermongebirge sehen. Die Louis Promenade führt auch zum oberen Eingang der Hängenden Gärten der Bahai, die seit ihrer Eröffnung im Jahre 2001 das Stadtbild dominieren. 2008 wurde der Schrein des Bab, der als Wahrzeichen der Stadt gilt, von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt.
Während der Kreuzfahrerzeit wurde Haifa mehrfach erobert und war Zentrum einer Seigneurie im Königreich Jerusalem, ehe das benachbarte Akko 1291 fiel und die Kreuzfahrer geschlagen waren. Danach war Haifa das Fischerdorf Haifa el Atikah. Ein weiterer Impuls war 1869 die Gründung eines Dorfes, der Deutschen Kolonie, durch christliche Siedler der Tempelgesellschaft aus Süddeutschland – damals etwas außerhalb der Stadt, unterhalb des heutigen Schrein des Bab. Sie lösten Modernisierungsimpulse durch modernes Handwerk, Landwirtschaft, Industrie, Gesundheits- und Transportwesen aus, veranlassten den Bau der ersten Mole und legten damit die Grundsteine für die spätere Hafenstadt. Haifa wurde zu einem wichtigen Knotenpunkt für christliche Pilgerreisende. Einige Siedler der Tempelgesellschaft wirkten als Vizekonsuln für verschiedene europäische Regierungen.
- Am Meer in der Unterstadt befinden sich in Nähe zum Hafen große Industriegebiete mit Raffinerie, große Durchgangsstraßen und Bahnanlagen. Der größte Teil der arabischen Bevölkerung Haifas wohnt in diesem Teil der Stadt (mit dem Namen haIr).
- Auf halber Höhe (80–120 Meter über dem Meer) in der mittleren Stadt befinden sich die Hauptgeschäftszonen und Verwaltungseinrichtungen. Dieser Stadtteil (Hadar haKarmel) entstand 1920.
- Im höchstgelegenen Teil Haifas (Central Carmel, HarHacarmel) haben Hotels und Restaurants sowie teilweise gehobene Wohngegenden ihren Standort. Am südlichen Ausgang aus der Stadt und damit an der höchsten Stelle liegt auf über 400 Meter die Universität Haifa mit einem markanten Hochhausturm.
Die verschiedenen Ebenen Haifas werden durch die einzige Untergrundbahn Israels, die Karmelit, verbunden. Im Jahr 2012 wurde die umfangreicher Entwicklung New Haifa Waterfront Plan angekündigt. Nach dem Plan wird der westliche Teil des Hafens abgerissen und alle Hafenaktivitäten nach Osten verschoben (Haifa Port Development Plans). Die Westseite des Hafens soll als Zentrum für Tourismus und das Nachtleben sowie als Punkt für die Ankunft und Einschiffung von Seereisenden genutzt werden. Umfangreiche Sanierungsmaßnahmen finden derzeit in der unteren Stadt statt, wo das neue Geschäftsviertel Haifas entsteht. Ironie der Geschichte: Im Zuge der Umbauarbeiten war auch ein Kreuzfahrtterminal angedacht. Bei der Machbarkeitsstudie stellte sich dann aber heraus, dass das Land zwar über eine brauchbare Handelsflotte verfügt, aber gar keinen Markt für Kreuzfahrer hat, der die Einrichtung eines Terminals rechtfertigen würde.
Im nordwestlichen Teil des Hafens befindet sich die Marinebasis Haifa. Dort sind neben Einheiten der israelische Marine (u.a die deutschen U-Boote der Dolphin-Klasse) auch noch Einheiten der 6. Flotte der USA stationiert. Durch die Übernahme des Handelshafens durch eine chinesische Firma, sehen die USA allerdings ihre Sicherheitsinteressen verletzt und werden deshalb voraussichtlich ihre Einheiten aus dem Hafen abziehen. Da auch der Hafen von Aschdod durch eine chinesische Firma übernommen worden ist, wird sich die US Navy voraussichtlich aus Israel zurückziehen.
Lesen Sie mehr auf TouristIsrael.com – Haifa, Hafen von Haifa, Die Deutsche Kolonie in Palästina, DW vom 05.12.2012: Die vergessene Geschichte von Haifa, Wikivoyage Haifa und Wikipedia Haifa. Hier erfahren Sie mehr über Bilder und deren Verwendung. Damit Sie sich auf dem Laufenden halten können, bieten die meisten Stadt- oder Tourismus-Webseiten einen Newsletter-Service an und/oder unterhalten Facebook-Seiten/Twitter-Accounts. Zudem bieten mehr und mehr Orte, Tourismusorganisationen und Kultureinrichtungen zusätzlich Apps für SmartPhones und Tablets an, sodass Sie Ihren mobilen Fremdenführer immer dabei haben können (Sicher Reisen - Die Reiseapp des Auswärtigen Amtes - Wetterbericht von wetter.com - Global Passport Power Rank - Travel Risk Map- Democracy Index - GDP according to IMF, UN, and World Bank - Global Competitiveness Report - Corruption Perceptions Index - Press Freedom Index - World Justice Project - Rule of Law Index - UN Human Development Index - Global Peace Index - Travel & Tourism Competitiveness Index). Wenn Sie eine Anregung, Kritik oder einen Hinweis zu dem Beitrag haben, freuen wir uns auf Ihre E-Mail an kommentar@wingsch.net. Nennen Sie dazu im Betreff bitte die Überschrift des Blogbeitrags, auf den sich Ihre E-Mail bezieht.
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