Graz ist die Landeshauptstadt der Steiermark und mit 295.000 die zweitgrößte Stadt der Republik Österreich. Graz liegt an der Mur im Grazer Becken.
Das Grazer Feld war in der römischen Kaiserzeit eine dicht besiedelte Agrarlandschaft. Im 6. Jahrhundert wurde im späteren Graz eine Burg errichtet, von der sich der Name Graz ableitete (gradec bedeutet kleine Burg auf Slowenisch). Das Stadtwappen erhielt Graz 1245, von 1379 bis 1619 war Graz habsburgische Residenzstadt und widerstand in diesem Zeitraum mehreren osmanischen Angriffen. 2003 war Graz die Kulturhauptstadt Europas.
Graz hat sich zu einer Universitätsstadt mit insgesamt über 45.000 Studierenden entwickelt. Sie wurde zur Menschenrechtsstadt erkoren und ist Trägerin des Europapreises. Die Altstadt von Graz und das Schloss Eggenberg gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe. Seit März 2011 ist Graz als UNESCO City of Design Teil des Creative Cities Network.
Graz hat eine große Bedeutung als Einkaufstadt, deren Einzugsgebiet sich weit über die Stadtgrenzen und das Umland hinaus bis ins südliche Burgenland und nach Slowenien, bis nach Ungarn und Kroatien erstreckt. Als beliebteste Einkaufsstraße gilt die Herrengasse in der Inneren Stadt. Die Annenstraße, welche vom Hauptplatz nach Westen Richtung Hauptbahnhof führt, war früher eine sehr belebte Einkaufsstraße, hat mittlerweile aber trotz einiger Revitalisierungsversuche viel von ihrer einstigen Bedeutung und Beliebtheit verloren. Weitere kleinere Einkaufsstraßen sind die Kunstmeile Sackstraße, wo viele kleine Galerien und Kunstgewerbegeschäfte zu finden sind, die Sporgasse sowie die Murgasse.
Das Stadtbild der inneren 6 Stadtbezirke ist, wie für eine mitteleuropäische Stadt typisch, vor allem durch eher niedrige, gleichmäßige Verbauung sowie durch zahlreiche Sakralbauten geprägt. Die restlichen Bezirke von Graz sind geprägt von den Baustilen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Abgesehen von der Altstadt lässt sich an den vorherrschenden Baustilen der Stadtteile sehr gut die Epoche, in denen sie ihren größten Ausbau und Bevölkerungszuwachs erfuhren, erkennen. So werden die direkt an die Altstadt angrenzenden inneren 6 Stadtbezirke vom Baustil der Gründerzeit, dem Historismus, geprägt. Ganze, bisher vorstädtisch geprägte Stadtviertel, wurden mit mehrgeschossigen Zinshäusern, die reichen Fassadenstuck aufweisen, verbaut. Für die neu entstandene Klasse der Großindustriellen entstanden auch mehrere vornehme Villenviertel. Die stärkste Veränderung des Stadtbildes wurde in den Zeit zwischen 1950 und 1980 vollzogen, da die vielen kriegszerstörten Häuser oft mit Hochhäusern ersetzt wurden und zugleich die Wohnungsnot mit dem Bau von großen Hochhaussiedlungen in den Außenbezirken bekämpft wurde.