Freital ist eine Große Kreisstadt in der Mitte des Freistaates Sachsen, etwa neun Kilometer südwestlich der Landeshauptstadt Dresden. Sie ist nach der Einwohnerzahl die größte Stadt im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und nach der Landeshauptstadt die zweitgrößte Stadt im Ballungsraum Dresden. Freital entstand am 1. Oktober 1921 durch die Vereinigung der Gemeinden Deuben, Döhlen und Potschappel, die sich im Zuge der Industrialisierung bis um die Jahrhundertwende zu bedeutenden Industriestandorten entwickelt hatten.
Freital liegt im Döhlener Becken, das von der vereinigten Weißeritz von Südwesten nach Nordosten durchflossen wird. Als weithin sichtbare Landmarke erhebt sich der Windberg rund 100 Meter über das Weißeritztal. Der tiefste Punkt der Stadt liegt bei ca. 155 m ü. NN am Übergang der Weißeritz in das Stadtgebiet von Dresden im Plauenschen Grund. Die Entfernung vom nördlichsten zum südlichsten Punkt beträgt etwa elf, vom westlichsten zum östlichsten Punkt etwa neun Kilometer. Die Stadtteile Hainsberg und Somsdorf liegen in einer und die übrigen Stadtteile in einer zweiten Talweitung, die durch eine Talenge von 1,7 Kilometern Breite voneinander abgegrenzt sind. Die im Tal liegenden Stadtteile werden durch die Talränder von Weißeritz, Wiederitz, Weißiger Bach und Poisenbach begrenzt. Außerhalb der Täler verlaufen die Grenzen oft nicht entlang spezieller Geländeformen.
Am 1. Oktober 1921 trat der von den Gemeindevorstehern von Deuben, Döhlen und Potschappel im Rathaus Döhlen unterzeichnete Gründungsvertrag der Stadt Freital in Kraft. Die Geschäfte führte zunächst kommissarisch der ehemalige Potschappler Gemeindevorsteher Max Baumann. Er wurde 1922 von Carl Wedderkopf abgelöst, der die Geschicke der Stadt noch bis 1927 leitete und als erster Oberbürgermeister der Stadt gilt. Im Jahre 1924 wurde das bis dahin zur Amtshauptmannschaft Dresden-Altstadt gehörende Freital kreisfreie Stadt innerhalb der Kreishauptmannschaft Dresden. Seit der Kaiserzeit bis in die Weimarer Zeit hinein entwickelten sich die Stadt bzw. ihre Vorgängerorte zu einer Hochburg der Sozialdemokratie. In der Weimarer Republik war Freital die einzige Stadt in Sachsen mit einem sozialdemokratischen Oberbürgermeister, da hier die Kommunisten nicht so stark wie im übrigen Sachsen vertreten waren. Fast jeder zehnte Bürger war Mitglied der SPD, die für viele Vereine und Freizeitbeschäftigungen sorgte und Freital zu einer “Wohlfahrtsinsel im trüben kapitalistischen Gewässer der Weimarer Republik” machte. Das Heil-, Fürsorge- und Wohlfahrtswesen war vollständig in städtischer Hand und alle seine Leistungen waren kostenlos erhältlich. Es wurden zahlreiche Sozialwohnungen – teils genossenschaftlich, teils in städtischem Besitz – gebaut. Dahinter steckte eine eigene konzeptionelle Vorstellung von Sozialismus, die zum Spitznamen „Rotes Wien in Sachsen“ für Freital in den 20er Jahren und zu einem Besuch der Delegation des Genfer Völkerbundes 1927 führte, die dieses Konzept am praktischen Beispiel Freitals studieren wollte. Um 1930 hatte Freital jedoch rund sieben Millionen Mark Schulden, das geringste Steueraufkommen und mit Pirna die höchste Arbeitslosenquote in Sachsen. In dieser Zeit wurde von den Stadträten die Vereinigung mit Dresden angedacht, es fanden auch Sondierungsgespräche zwischen den Bürgermeistern beider Städte statt. Die Pläne wurden nicht verwirklicht und Freital blieb auch nach dem zehnten Jubiläum der Stadtgründung 1931 eigenständig. Nach dem Ende der NS-Zeit und des Krieges traten wieder fast 3000 Menschen der SPD bei. Erster Nachkriegsbürgermeister war Franz Baumgarten übergangsweise zwischen März und August 1945. Ihm folgte der SPD-Mann Arno Hennig bis 1946. Vom 5. bis zum 8. Oktober 1945 fand der „I. Landesparteitag der SPD“ im Goldenen Löwen, einem großen Gasthaus in Potschappel, statt. Nach der Zwangsvereinigung von SPD und KPD zur SED erzielte die SED eine deutliche Mehrheit bei den ersten Wahlen, der SED-Politiker Karl Wenk erlangte das Amt des Oberbürgermeisters. Die folgende SED-Herrschaft in der DDR hat die Erinnerung an die sozialdemokratische Anfangszeit der Stadt vollständig überlagert, so erhielt die wiedergegründete sächsische SPD nach dem Beitritt der DDR zur Bundesrepublik nur noch etwa zehn Prozent der Stimmen im Jahr 1990. Auch von der durch Arbeitervereine geprägten Freizeitkultur ist heute in dieser Form nichts mehr übrig.
Ein sehenswertes Bauwerk in Freital ist das Schloss Burgk am Fuß des Windbergs im Stadtteil Burgk, das eng mit dem Steinkohlenbergbau in der Region in Verbindung steht. Carl Friedrich August Dathe von Burgk erwarb das Schloss und führte von hier seine Freiherrlich von Burgker Steinkohlen- und Eisenhüttenwerke. Im Stadtteil Pesterwitz befindet sich mit dem Jochhöhschlösschen ein weiteres Schloss, das ebenfalls Carl Friedrich August Dathe von Burgk gehörte. Stadtprägend ist zudem das König-Albert-Denkmal auf dem Windberg, ein 17 Meter hoher Sandsteinobelisk, der zu Ehren König Alberts von Sachsen 1903 bis 1904 erbaut wurde. Im Stadtteil Deuben befindet sich die Egermühle, die, mit einem hohen Turm ausgestattet, weithin sichtbar ist. Durch die Lage an der Weißeritz entstanden weitere Mühlengebäude wie die Hainsberger Mühle oder die Anfang des 20. Jahrhunderts abgerissene Rote Mühle in Döhlen. Wichtige das Stadtbild prägende Gebäude sind zudem die Rathäuser in den Gründungsgemeinden Deuben, Döhlen und Potschappel, aber auch in den außen gelegenen Stadtteilen gibt es Kulturdenkmale wie das Rathaus Wurgwitz. Da sich in den Randgebieten keine großen Industriebetriebe entwickelten, sind sie meist noch dörflich und durch Bauernhöfe und Fachwerkhäuser geprägt.