Eisenach ist eine Stadt im Westen Thüringens. Sie ist seit 1998 kreisfreie Stadt und das Zentrum Westthüringens sowie der angrenzenden nordosthessischen Gebiete. In der Raumordnung nimmt die Stadt die Position eines Mittelzentrums mit Teilfunktionen eines Oberzentrums ein. Eisenach liegt an der Hörsel am Nordrand des Thüringer Waldes und des Nationalpark Hainich. Bekanntheit erlangte Eisenach durch die über der Stadt gelegene Wartburg, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört und im Mittelalter Sitz der Landgrafen von Thüringen war. Hier übersetzte Martin Luther das Neue Testament vom Griechischen ins Deutsche und 1817 fand hier das Wartburgfest statt, eines der wichtigsten Ereignisse des Vormärz. Zudem wurde der Komponist Johann Sebastian Bach 1685 in Eisenach geboren.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts setzte in Eisenach die Industrialisierung ein. So wurde 1896 das Automobilwerk Eisenach gegründet, das ab 1928 zu BMW gehörte und später den Wartburg baute. Die Tradition des Automobilbaus wurde nach der Wiedervereinigung durch die Adam Opel AG fortgeführt. Die Werke der Automobilindustrie (wie Opel und Bosch) haben heute über 4.000 Mitarbeiter, was Eisenach zu einem Industriezentrum Thüringens macht.
Im Jahre 1879 wurde das Theater Eisenach eingeweiht, das nach einer wechselvollen Geschichte 1952 durch die damalige Thüringer Landesregierung zum Thüringer Landestheater Eisenach erhoben wurde. Wichtiger Bestandteil des Theaters ist die 1919 als Städtisches Orchester gegründete Landeskapelle Eisenach. Sie wurde nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1946 mit vertriebenen Mitgliedern der Schlesischen Philharmonie Breslau und Musikern des früheren Städtischen Orchesters Eisenach neu aufgebaut und erhielt 1952 ihren heutigen Namen. Neben der Landeskapelle gehören seit 2004 das Tanztheater Eisenach und seit 2005 das Junge Theater Eisenach zum Ensemble des Hauses.
In der historischen Wandelhalle, einem offenen Musikpavillon am Rande des Anfang des 20. Jahrhunderts als Parkanlage englischen Stils errichteten Kartausgartens, finden regelmäßig Ausstellungen und Konzerte statt. Im Industriedenkmal Alte Mälzerei befinden sich neben einem Industriemuseum eine Theaterspielstätte sowie das Lippmann+Rau-Musikarchiv, das bis 2009 vom 1959 gegründeten Jazzclub Eisenach e.V. betreut wurde. Eisenach verfügt traditionell über eine reichhaltige Chorlandschaft, zu den auch überregional bekannten Chören gehört der Bachchor Eisenach. Die Mehrzahl der Chöre der Stadt sowie des umliegenden Wartburgkreises sind im Wartburgsängerkreis organisiert.
Wahrzeichen der Stadt ist das Weltkulturerbe Wartburg. Daneben gibt es im Stadtgebiet zahlreiche Bodendenkmale, von denen heute nur noch Überreste vorhanden sind, insbesondere der Metilstein, die Eisenacher Burg, die Burgstelle Rudolfstein, die Malittenburg und die Wasserburg Klemme. Zu den noch heute erhaltenen Schlössern und schlossähnlichen Bauten zählen das Eisenacher Stadtschloss, das Fischbacher Schlösschen, das Palais Bechtolsheim, das dringend sanierungsbedürftige Jagdschloss zur Hohen Sonne, das Schloss Berteroda, der Herrensitz Dürrerhof, das boyneburgksche Schloss im Stadtteil Stedtfeld, das Schloss Neuenhof (Privatwohnsitz) sowie das Residenzhaus an der Esplanade. Dagegen heute nicht mehr erhalten sind die Befestigungsanlage Frauenberg und die mittelalterliche landgräfliche Stadtresidenz Steinhof. Das wahrscheinlich älteste Profangebäude der Stadt ist der Hellgrevenhof. Daneben gibt es zahlreiche weitere Sehenswürdigkeiten, Parks, Museen und Denkmäler, die zu einem Besuch Eisenachs einladen.