Seit Montag arbeiten sie wieder am Schloss Herrenhausen. Das wurde auch Zeit: Rund zwei Wochen liegen die Gewerke im Rückstand. Ende vergangener Woche war sogar drei Tage Zwangspause – der Dauerfrost ließ keinen Fortschritt auf der Baustelle im königlichen Garten mehr zu.
Wenn am Donnerstag bis zu 350 Gäste zum Richtfest kommen, wird wohl noch kein Dachstuhl zu sehen sein, an dem der Richtkranz befestigt werden kann. Aber Bauleiter Friedrich Schulze ist zuversichtlich: “Ich denke, dass wir die verlorene Zeit wieder einholen werden – das Team ist hoch motiviert.”
Fast 70 Jahre, nachdem es im Bombenhagel britischer Piloten bis auf die Grundmauern abgebrannt ist, wächst im Großen Garten das Schloss Herrenhausen wieder in die Höhe. Einst Sommersitz der Welfen und optischer Bezugspunkt der barock-geometrischen Gartenanlagen – künftig Tagungszentrum für die internationale Wissenschaftselite, Veranstaltungsort und Museum. Schon jetzt steht fest, dass das neue alte Schloss Hannover in mehrfacher Hinsicht bereichern wird. Bauherr ist die IVA, eine Tochter der Volkswagenstiftung, die als größter Wissenschaftsförderer Deutschlands die Herrenhäuser Gärten als Ort intellektueller Dispute stärken will.
Doch derzeit wird nicht diskutiert, sondern betoniert. Am Westflügel stehen, anders als im Zeitplan vorgesehen, einige Wände noch nicht. „Zuletzt hatten wir sogar mit Heizungen gearbeitet – aber in der vergangenen Wochenmitte war es einfach zu kalt für frischen Beton“, sagt Schulze. Zumindest bei den Wänden ist er zuversichtlich: “Wenn nichts Unvorhergesehenes passiert, holen wir die Rohbauarbeiten bis Mittwoch auf.” Im Inneren geht es voran. In den Untergeschossen laufen die Installationsarbeiten, an vielen Stellen sind Rahmen für die Fenster eingebaut. Beim großen Festsaal im Obergeschoss, in dem der Richtschmaus kredenzt wird, sind die Fensteröffnungen mit Planen verhängt, riesige Heizlüfter blasen über Schläuche warme Luft in den Raum.
Wenn Ende 2012 alles fertig ist, soll die klassizistische Fassade von Hofbaumeister Georg Ludwig Friedrich Laves originalgetreu den ansonsten eher bescheidenen Schlossbau schmücken. Alles, was über der Erdoberfläche sichtbar ist, muss sich dem historischen Ambiente anpassen. Hinter den Fassaden aber und im Untergrund wird das Schloss ein Hightechzentrum. Unter dem Hof zum Großen Parterre hin ist schon jetzt der große Hörsaal zu erkennen, in dem Hunderte von Wissenschaftlern Vorträgen lauschen und Präsentationen sehen sollen. In den Raum soll über zwei seitliche Lichthöfe Tageslicht einfallen – diese Idee war die markanteste Variante in den Architektenentwürfen, mit denen das Hamburger Büro Jastrzembski Kotulla Architekten (JK) 2010 den Wettbewerb für das Projekt gewonnen hatten.
Eine “kongeniale Verbindung von Innovation und Moderne” hatte Wilhelm Krull, Generalsekretär der Volkswagenstiftung, den Entwurf genannt. Gegen Jahresende können sich die Hannoveraner selbst ein Bild davon machen, ob der hohe Anspruch umgesetzt ist.
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