Dover Castle ist eine Burg bei Dover, England, sie wurde dank ihrer historischen verteidigungstechnischen Bedeutung als “Schlüssel zu England” beschrieben. Auf dem höchsten Punkt der Burganlage stehen zwei Gebäude, die hier schon vor dem Bau der Feste standen: die Ruine eines römischen Leuchtturms und eine ursprünglich sächsische Kirche St Mary in Castro. Der einfriedende Erdwall wurde im 13. Jahrhundert errichtet und zwar über einem älteren, den Archäologen Mitte des 11. Jahrhunderts zuordnen und der somit der Standort der ursprünglichen von Wilhelm dem Eroberer gebauten Erdwallfeste sein könnte.
Ende des 18. Jahrhunderts während der Napoleonischen Kriege fanden massive Umbauten statt. William Twiss, der befehlshabende Ingenieur Südenglands, vervollständigte als Teil seines Auftrages, die Verteidigungslinien der Städte zu verstärken, die Umgestaltung der äußeren Bollwerke von Dover Castle und fügte die Horseshoe, die Hudson’s, die East Arrow und die East Demi Bastion hinzu, um zusätzliche Geschützstellungen an der Ostseite zu bekommen, und konstruierte die Constable’s Bastion, um auch die Westseite besser zu schützen. Twiss verstärkte auch den Vorsprung am Nordende der Burg, wo er eine erhöhte Geschützplattform anbrachte. Indem er das Dach des Bergfrieds abdeckte und es durch ein massives Ziegelgewölbe ersetzte, konnte er darauf schwere Artillerie positionieren. Weiterhin baute Twiss den Canon’s Gateway, um die Verteidigungslinien der Burg mit jenen der Stadt zu verbinden. Nachdem Dover Garnisonsstadt wurde, mussten Kasernen und Quartiere und Lagerräume für die zusätzlichen Truppen und ihre Ausrüstungen geschaffen werden. Twiss und die Royal Engineers bauten 15 Meter unter den Klippen Tunnel, und die ersten Soldaten wurden 1803 hier einquartiert. Auf dem Höhepunkt der napoleonischen Kriege beherbergten die Tunnel mehr als 2000 Männer und sind bis heute die einzigen jemals in Großbritannien gebauten unterirdischen Kasernen. Mit dem Ende der napoleonischen Kriege wurden die Tunnel teilweise umgebaut und vom Küstenschutz im Kampf gegen den Schmuggel benutzt. Bereits 1826 wurden die Hauptquartiere jedoch näher ans Ufer verlagert. Die Tunnel blieben darauf für mehr als hundert Jahre ungenutzt.
Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges 1939 wurden die Tunnel zunächst in einen Luftschutzkeller und später in ein militärisches Kommandozentrum und Lazarett umgebaut. Im Mai 1940 leitete Admiral Bertram Ramsay die Evakuierung von französischen und britischen Soldaten aus Dünkirchen von seiner Kommandozentrale in den Tunneln aus. 1941 wurde eine militärische Telefonzentrale eingerichtet, die die unterirdischen Hauptquartiere bediente. Die Klappenschränke waren durchgehend in Gebrauch und erforderten die Anlage eines neuen Tunnels, um die Batterien und Ladegeräte zu beherbergen, die nötig waren, um ihre Funktionstüchtigkeit zu erhalten. Die Marine nutzte die Zentrale, um eine direkte Kommunikation mit den Schiffen zu ermöglichen und um Rettungsschiffe zu dirigieren, die abgeschossene Piloten bergen sollten. Später sollten die Tunnel im Fall eines Nuklearangriffes als Schutz für die Regionalregierung dienen. Der Plan wurde aus verschiedenen Gründen fallen gelassen, etwa da die Kreide der Klippen keine ausreichende Abschirmung der Strahlung gewährleisten konnte und da die Tunnel schlecht erhalten und ungemütlich waren. Die Bezeichnungen der Tunnelebenen sind wie folgt: A – Annexe (“Anbau”), B – Bastion, C – Casemate (“Kasematte”), D – DUMPY (“Deep Underground Military Position Yellow”) und E – Esplanade. Die Ebenen A und C sind der Öffentlichkeit zugänglich; der Zugang zu B ist nicht mehr bekannt, doch die Forschungen laufen noch; D und E sind geschlossen. Im November 2000 wurde außerhalb der Tunnel eine Statue von Admiral Bertram Ramsay errichtet, um seine Beteiligung an der Evakuierung von Dünkirchen und dem Schutz Dovers im Zweiten Weltkrieg zu würdigen.
Die Burg, die geheimen Tunnel und die Umgebung befinden sich heute im Besitz von English Heritage und sind eine wichtige Touristenattraktion. Der Lord Warden of the Cinque Ports ist offiziell der Kommandant der Burg.
Aosta (französisch: Aoste, frankoprovenzalisch: Aoûta, walserdeutsch: Augschtal, deutsch veraltet: Osten) ist die Hauptstadt der Region Aostatal in den italienischen Alpen....