Docklands ist der halboffizielle Name eines Stadtteils im Osten von London. Er besteht aus Teilen der Stadtbezirke Southwark, Tower Hamlets, Newham, Lewisham und Greenwich. Die namensgebenden Docks waren früher Teil des Hafens von London, einst der größte Hafen der Welt. Die Schifffahrt wurde aufgegeben und das brachliegende Gelände für Wohn- und Geschäftszwecke umgewandelt. Es entstanden große Bürogebäudekomplexe wie Canary Wharf. Ideen, die Docks für neue Zwecke umzunutzen, gab es jeweils fast sofort nach deren Schließung. Es dauerte jedoch rund zwei Jahrzehnte, bis die ersten Maßnahmen in die Tat umgesetzt wurden. Die Situation wurde durch die große Anzahl an Landbesitzern verkompliziert, die alle ihre eigenen Interessen durchsetzen wollten. Dazu gehörten neben der PLA auch der Greater London Council, Gaswerke, fünf London Boroughs (Stadtbezirke), British Rail und die damalige staatliche Elektrizitätsgesellschaft CEGB. Um dieses Problem zu lösen, bildete Umweltminister Michael Heseltine im Jahr 1981 die London Docklands Development Corporation (LDDC); eine Behörde, die direkt der Regierung unterstellt war, beliebig Land kaufen und verkaufen konnte und die Rolle als zentrale Planungsinstanz übernahm. Eine weitere wichtige Maßnahme war 1982 die Schaffung einer Spezialzone auf der Isle of Dogs, wo Unternehmen von der Grundstückssteuer befreit waren und von vereinfachten Bewilligungsverfahren profitierten. Dies machte Investitionen in den Docklands äußerst attraktiv und war der Auslöser eines Immobilienbooms.
Die LDDC war umstritten, da sie nicht auf die Bedürfnisse der Bevölkerung einging. Man warf ihr vor, sie konzentriere sich ausschließlich auf elitäre Stadtentwicklungsprojekte, anstatt sich auch um bezahlbaren Wohnraum zu kümmern. Dennoch wäre die Umwandlung ohne die LDDC nie so schnell vorangeschritten. Sie wurde 1998 aufgelöst, als die Stadtbezirke wieder die volle Kontrolle über ihr eigenes Gebiet erhielten.
Unter der Führung der LDDC wurden in den 1980er und 1990er Jahren weite Gebiete der Docklands in Wohn- und Geschäftszonen umgewandelt. Das Kernstück des Umwandlungsprozesses war ohne Zweifel die Canary Wharf, wo die drei höchsten Gebäude Großbritanniens errichtet wurden und sich die internationale Finanzindustrie ansiedelte. Das kanadische Unternehmen Olympia and York, das den Gebäudekomplex baute, ging 1992 bankrott, als die Immobilienpreise abrupt sanken und sich große Teile der neuen Geschäftsbauten als zunächst unvermietbar erwiesen.
Die Docklands waren zunächst sehr schlecht durch öffentlichen Verkehrsmitteln erschlossen. Dies wurde teilweise durch den Bau einer fahrerlosen Hochbahn wettgemacht; der erste Abschnitt der Docklands Light Railway ging 1987 in Betrieb. Im selben Jahr wurde auf dem Gelände der Royal Docks der Flughafen London City eröffnet. Als entscheidend für den kommerziellen und urbanistischen Durchbruch von Canary Wharf erwiesen sich die stark verbesserte Immobilienkonjunktur der ausgehenden 1990er Jahre und der 1999 erfolgte direkte Anschluss der Docklands an das Netz der London Underground, als die Jubilee Line nach Osten verlängert wurde. Es gelang Paul Reichmann, der Führungspersönlichkeit von Olympia and York auch wieder, im Rahmen eines neuen Konsortiums entscheidenden Einfluss auf das nun boomende Canary Wharf zu gewinnen.
Die Einwohnerzahl hat sich in den zwanzig Jahren nach Beginn der Neuerschließung mehr als verdoppelt. Die Docklands haben sich zu einem Geschäftszentrum und zu einer exklusiven Wohnlage entwickelt. Nicht alle alten Lagerhäuser und Werften wurden abgerissen, sondern wurden in Appartementhäuser und Einkaufszentren umgewandelt. Die ehemaligen Docks werden als Yachthäfen oder Wassersportzentren verwendet.
Die Umwandlung der Docklands hatte nicht nur positive Aspekte. Der steile Anstieg der Preise während des Immobilienbooms führte zu Spannungen zwischen den Neuankömmlingen und der alteingesessenen Dockarbeiter-Bevölkerung, die sich immer mehr an den Rand gedrängt fühlt. An vielen Orten ist ein scharfer Kontrast zu beobachten, teure Luxus-Appartements stehen gleich neben heruntergekommenen Sozialwohnungen.
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