Die Viermastbark Sedov

Montag, 1. September 2014 - 13:00 (CET/MEZ) Berlin | Author/Destination:
Category/Kategorie: Großsegler, Yacht des Monats
Lesedauer:  4 Minuten

© Żeglarz

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Die Sedov, ex Kommodore Johnsen (1936) ex Magdalene Vinnen II (1921), ist eine aus Stahl gebaute Viermastbark mit Hilfsmaschine, das von der Sowjetunion und heute von Russland als Segelschulschiff genutzt wird. Sie wurde nach dem russischen Marineoffizier und Polarforscher Georgi Jakowlewitsch Sedow benannt. Die Sedov ist das größte noch segelnde traditionelle Segelschiff der Welt und das zweitgrößte überhaupt, übertroffen nur vom Neubau Royal Clipper.

Das Schiff lief am 23. März 1921 als Magdalene Vinnen II auf der Germaniawerft (Kiel) vom Stapel. Es war das zweite nach der Ehefrau des Bremer Reeders Adolf Vinnen benannte Schiff, das für die Reederei F. A. Vinnen (Bremen) segelte. Die erste, 1892 gebaute, Magdalene Vinnen I (ex Dunstaffnage), ebenfalls eine Viermastbark, die mit 3.317 BRT und 3.129 NRT vermessen war, kam 1911 zu F. A. Vinnen und gelangte nach dem Weltkrieg 1921 als Reparationszahlung nach Italien zum Abbruch. Die Magdalene Vinnen II segelte unter anderem nach 1931 in der australischen Weizenfahrt und bis 1931 in der chilenischen Salpeterfahrt, wobei sie mehrmals Kap Hoorn rundete, womit sie als Schiff auch zu den Kap Hoorniers zählt.

© Marcin Sochacki/cc-by-sa-3.0 Magdalene Vinnen II, 1933 - Sedov © Allan C. Green - State Library of Victoria © VollwertBIT/cc-by-sa-2.5 © Strandbalu/cc-by-sa-2.0-de © Dirgela/cc-by-sa-3.0 © Żeglarz
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Magdalene Vinnen II, 1933 - Sedov © Allan C. Green - State Library of Victoria
1936 wurde sie vom Norddeutschen Lloyd erworben, der auf der Suche nach einem großen Segelschiff war, um es als frachttragendes Segelschulschiff zu betreiben. Es wurde nach dem Lloyd-Kapitän und Kommodore Nikolaus Johnsen (1869–1930) umbenannt und hieß fortan Kommodore Johnsen. Nach dem Zweiten Weltkrieg gelangte das Schiff im Mai 1945 in britischen Besitz und am 20. Dezember 1945 als Reparationszahlung in die Sowjetunion, die es nach Odessa verlegte. Im Januar 1946 erhielt das Schiff seinen heutigen Namen, der mit den beiden vorigen Namen nebst Jahreszahl in ein Messingzierband des Ruderrades eingraviert ist.

Als Segelschulschiff im Besitz des sowjetischen Fischereiministeriums trat die Sedov 1951 ihre erste Reise an. Von 1952 bis 1957 diente sie als Schulschiff der sowjetischen Marine. Eigner ist seit 1991 die staatliche Technische Universität Murmansk, vormals Staatliche Akademie der Fischereiflotte. Neben ihrer Hauptaufgabe als Ausbildungsschiff für Kadetten der staatlichen Technischen Universität Murmansk ist es seit 1989 für Interessierte möglich, auf der Sedov als aktiver Teil der Besatzung mitzusegeln. Die Sedov ist als “schwimmendes Museum” immer wieder ein gern gesehener Gast in allen Häfen dieser Welt. So ist sie u. a. Stammgast beim Hamburger Hafengeburtstag, bei der Kieler Woche sowie beim jährlichen “Wochenende an der Jade” in Wilhelmshaven und kann dort besichtigt werden. Im Mai 2011 nahm sie am Treffen der Großsegeler anlässlich der 100-Jahre-Feier der Passat in Travemünde teil.

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