Die Peking ist eine Viermast-Stahlbark und gehörte zu den berühmten Flying P-Linern der Reederei F. Laeisz. Wie alle Segelschiffe der Reederei aus Hamburg beginnt ihr Name (seit 1877 generell) mit einem “P” und wurde nach Chinas Hauptstadt Peking benannt. Bis 2017 lag sie als Museumsschiff im New Yorker Hafen. Seit Juli 2017 ist sie zurück in Deutschland, wird derzeit restauriert und voraussichtlich ab 2020 als nicht fahrtüchtiges Museumsschiff in Hamburg begehbar sein.
F. Laeisz verkaufte das Schiff 1932 an die Shaftesbury Homes and Arethuse Training Ship, London, wegen der Folgen der Weltwirtschaftskrise, worauf sie als stationäres Schulschiff umgebaut, in Arethusa umbenannt (nach der Vorgängerin gleichen Namens aus dem 19. Jahrhundert) und bald darauf nach Upnor nahe Rochester, Kent, verholt und auf dem Medway verankert wurde. Die Rahen wurden bis auf drei am Fockmast abgenommen, und das Schiff mit einem Portenband versehen. Im Jahr 1940 wurde die Bark von der Royal Navy als Unterkunftsmöglichkeit eingezogen, bis 1945 in HMS Peking umbenannt und im Chatham Dockyard, Devon, aufgelegt. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging sie wieder an den Vorbesitzer und erhielt den Namen Arethusa zurück.
Am 31. Oktober 1974 wurde die Viermastbark an die J. Aron Charitable Foundation versteigert. Vom 5. bis 22. Juli 1975 gelangte der Rumpf der Peking am Haken des holländischen Seeschleppers Utrecht von Blackwall, London, die Themse hinunter über den Atlantik nach New York. Dort wurde sie originalgetreu wiederaufgeriggt. Auch ihr alter Heimathafen “Hamburg” prangt nun wieder am Heck. Seitdem liegt sie unter ihrem ursprünglichen Namen Peking am Pier des South Street Seaport Museum, New York.
Wegen der Ähnlichkeit in Bauart und Größe hießen die letzten acht Viermastbarken von F. Laeisz “Die acht Schwestern”: Pangani (1903), Petschili (1903), Pamir (1905), Peking (1911), Passat (1911), Pola (1918), Priwall (1920) und Padua (1926; heute Krusenstern), obwohl streng genommen nicht alle von ihnen echte Schwesterschiffe waren. Echte Schwesterschiffe waren Peking und Passat bzw. Pola und Priwall, die jeweils nach gleichen Bauplänen erstellt waren. Die Pamir hatte abweichende Hauptabmessungen, die auch auf den Versuch zurückgingen, die Rumpfform des Seglers im Verhältnis zur Ladefähigkeit zu optimieren.
Nach sehr unterschiedlichen Schicksalen sind von den “acht Schwestern” heute noch die Passat (Travemünde), die Peking (New York) und die Krusenstern (ex Padua) erhalten. Die Krusenstern ist das einzige der Schiffe, das als Segelschulschiff des russischen Ministeriums für Fischwirtschaft mit Heimathafen Kaliningrad heute noch zur See fährt.
Am 12. November 2015 beschloss der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages, die Peking für das im Aufbau befindliche Hafenmuseum Hamburg zurückholen und restaurieren zu lassen. Hierfür stellte der Bundestag 26 Millionen Euro bereit. Für 100 Dollar wurde die Peking gekauft. Laut anderen Quellen gelang es 2015 zwei Hamburger Abgeordneten im Haushaltsausschuss des Bundestages, die Zuweisung von 120 Millionen Euro für den Kulturetat der Hansestadt zu erreichen. Davon wurden 20 Millionen Euro für die Sanierung der Peking einkalkuliert. Eigentümer des Schiffes wurde aus politischen Gründen die Stiftung Hamburg Maritim. Sie erhielt im Mai 2016 den Auftrag zur Rückholung und fachgerechten Restaurierung. Daraufhin wurde die Peking im September 2016 auf der Caddell-Werft auf Staten Island für die Überführung vorbereitet. Der Transport über den Atlantik mit dem Dockschiff Combi Dock III begann am 19. Juli 2017. Am 30. Juli 2017 traf die Combi Dock III mit der Peking in Brunsbüttel ein, am 2. August 2017 wurde die Peking zur Peters-Werft überführt. Hier wurde das Schiff – mit Unterbrechungen – aufgearbeitet und im Mai 2020 an die Stiftung Historische Museen Hamburg übergeben. Am 7. September 2020 wurde die Peking nach Hamburg überführt. Ihr künftiger Liegeplatz soll vermutlich am Kleinen Grasbrook sein. Dort soll ab 2023 das Deutsche Hafenmuseum entstehen.
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