Jerusalem-Stein (Meleke) ist ein weißer Kalkstein (Biosparit) und für die Architektur im alten und modernen Jerusalem prägend. Er wurde seit der Epoche von König Herodes intensiv als Baumaterial verwendet; die bisher umfangreichste Verarbeitung erfolgte im Herodianischen Tempel. Der Name Meleke stammt vom arabischen Wort für königlich. Rund um den Globus wird mit Kalkstein gearbeitet. Das Alleinstellungsmerkmal bildet hier das Abbaugebiet, dessen Ursprünge in der palästinensischen Altstadt von Ostjerusalem liegt. Dieses Alleinstellungsmerkmal gilt natürlich auch für andere Abbaugebiete, so z.B. für den Austin Stone aus dem texanischen Austin oder der Cotswold Stone aus den britischen Cotswolds.
Meleke ist ein seit vorchristlicher Zeit verwendeter Bau- und Dekorationsstein. Seine im frischen Zustand leichte Bearbeitungsfähigkeit und das langsame Erhärten an der Luft machen ihn als Baumaterial besonders attraktiv. Er bestimmt seit Jahrhunderten das Architekturbild der Jerusalemer Altstadt. Frühe Bauten mit diesem Kalkstein sind aus dem 10. vorchristlichen Jahrhundert archäologisch belegt. Der Herodianische Tempel (21 v. Chr. durch Umgestaltung vorhandener Baulichkeiten entstanden) und weitere Bauten dieser Epoche repräsentieren einen frühen Höhepunkt der handwerklichen Steingewinnung und -bearbeitung für Architekturzwecke in Palästina. In Anbetracht der großen verbauten Steinmengen müssen leistungsfähige Methoden des Transports schwerer Steinblöcke bestanden haben. Eine weitere bemerkenswerte Anwendung des weichen Kalksteins aus den kreidezeitlichen Schichten in und um Jerusalem ist durch zahlreiche ausgegrabene Steingefäße belegt. Es handelt sich dabei um Gegenstände für den alltäglichen Bedarf (Becher, Schalen, Schüsseln, Teller, Dosen, Vasen, Tintenbehälter usw.) und für heilige Reinigungshandlungen (Mikwen) im Haushalt. Die bedeutendste Produktionsstätte von Steingefäßen ist die Steinbruchhöhle von Hizme, einem früheren arabischen Dorf etwa sechs Kilometer nördlich des Tempelberges. Die entsprechenden Ausgrabungen sind 1982 bis 1983 durch Y. Magen erfolgt. In den drei Höhlenkammern fand man charakteristische Verarbeitungsabfälle vom Drehen und Schnitzen des Kalksteins, relevante Metallwerkzeuge und viele kleine halbfertige Objekte dieser Art. Größere Objekte, deren Rohlinge bis zu 500 Kilogramm wogen (Ossuare und Säulen), sollen nach Interpretation bisheriger Ausgrabungen in Jerusalemer Werkstätten mittels Wasserkraft bearbeitet worden sein. Einen sicheren Nachweis für die Herstellung von Steingefäßen auf einer Drehbank in dieser Region ergeben Funde aus der Jerusalemer Davidsstadt, dem archäologischen Disneyland des Judentums, für das 1. Jahrhundert nach Christus.
Nach bestehenden kommunalen Regelungen sind die Fassaden der Häuser stets mit Meleke oder anderen Kalksteinen aus der Region zu bauen. Diese städtische Gestaltungsvorgabe geht auf die britische Mandatszeit zurück, als Sir Ronald Storrs Gouverneur von Jerusalem war. Dieser hatte im Rahmen eines Generalplanes für die Stadtentwicklung, von Sir William McLean ausgearbeitet, im Jahr 1918 entsprechende Festlegungen treffen lassen. Die gute Wetterbeständigkeit des Steins hat ihn für Anwendungen weit über die Stadtgrenzen Jerusalems hinaus bekannt gemacht.
Die historischen Gewinnungsstätten von Meleke-Kalkstein befinden sich im Norden der Jerusalemer Altstadt, vor allem unweit vom Damaskustor. Sie werden als Salomons Steinbrüche (Zedekiah’s Cave, Jeremiahs Grotte oder Solomon’s Quarries) bezeichnet. Es handelt sich um eine etwa 230 m lange Höhle, die sich unter der Altstadt erstreckt. Darin sind die Spuren ehemaliger Steinbrecherarbeiten zu erkennen. Nach Überlieferungen soll König Zedekia durch diese Höhle vor den Babyloniern geflohen sein.
Mit The Loop bezeichnen Anwohner den Downtown-Bezirk Chicagos. Es ist nach Midtown Manhattan der zweitgrößte Geschäftsbezirk in den Vereinigten Staaten....