Usedom ist eine Insel in der Ostsee vor dem Stettiner Haff, welche zum größeren Teil zum deutschen Land Mecklenburg-Vorpommern gehört. Der östlichste Teil der Insel um die Hafenstadt Swinemünde ist polnisches Staatsgebiet. Weiter östlich schließen sich die Inseln Wollin und Kaseburg an. Usedom wird im Westen vom Peenestrom, im Osten von der Swine und im Norden von der Ostsee (Pommersche Bucht) begrenzt. Nordwestlich von Usedom liegt Rügen, östlich Wollin. Vorgelagert sind die Inseln Ruden und Greifswalder Oie. Usedom ist eine von Hügeln, Wäldern und Binnenseen geprägte Insel, deren dem Festland zugewandte Seite durch das Achterwasser stark gegliedert wird. Mit (durchschnittlich) 1917 Sonnenstunden im Jahr ist Usedom die sonnenscheinreichste Gegend Deutschlands. Der deutsche Teil der Insel gehört zum Landkreis Vorpommern-Greifswald im Land Mecklenburg-Vorpommern. Der polnische Teil gehört zur Woiwodschaft Westpommern.
1818 wurde als Teil der preußischen Verwaltungsreformen aus den beiden Inseln Usedom und Wollin der Landkreis Usedom-Wollin mit der Kreisstadt Swinemünde gebildet. Bereits wenige Jahre später, 1824 beziehungsweise 1825 begann der Badebetrieb in den Orten Swinemünde und Heringsdorf, denen bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts noch Koserow, Zinnowitz und Ahlbeck folgten. Die große Zeit der Seebäder, die Usedom überregional bekannt machten, begann erst nach der Reichsgründung. Mit dem Bau der Kaiserfahrt wurde ein Teil der Insel im Südosten mit dem Dorf Kaseburg abgeschnitten und zur Insel zwischen dem Kanal und der Swine. Im 19. Jahrhundert hatte die Insel durch ihre relative Nähe zu Berlin eine so große touristische Bedeutung (Kaiserbäder), dass 1876 als Abzweig von der Bahnlinie Berlin–Prenzlau–Stralsund eine direkte Bahnlinie von Berlin nach Ahlbeck und Swinemünde gebaut wurde. Von dieser Bahnlinie ist außer dem Bahndamm und einigen Bahnhofsgebäuden nur noch die eindrucksvolle Ruine der stählernen Hubbrücke Karnin erhalten.
Hauptwirtschaftsfaktor seit 1990 ist der Tourismus, wobei insbesondere in alten Badeorten mit Reminiszenzen an die Vergangenheit vor 1933 Werbung gemacht wird, zum Beispiel mit den Kaiserbädern als Bezeichnung für Ahlbeck, Bansin und Heringsdorf.
Mit den Ostseebädern Karlshagen, Trassenheide, Zinnowitz, Zempin, Koserow, Kölpinsee, Ückeritz und den drei Kaiserbädern (Heringsdorf, Bansin und Ahlbeck) auf deutscher Seite sowie Swinemünde (poln. Świnoujście) in Polen besitzt die Insel eine große Bedeutung für den Fremdenverkehr beider Länder. Neben den Sandstränden an der Ostsee lockt vor allem auch die Bäderarchitektur viele Besucher an die Küste. Hinzu kommen Freizeiteinrichtungen wie Meerwasserbäder, eine Schmetterlingsfarm (Trassenheide), Bauernhöfe und Handwerksbetriebe (Strandkorbmanufaktur Heringsdorf), Kletterparks, Museen sowie etliche Kultur- und Kinderangebote. Anziehungspunkte für den Fremdenverkehr sind neben den Bernsteinbädern, Kaiserbädern und den anderen Badeorten an der Ostsee die auf der Insel gelegenen Binnenseen (Süßwasserseen) wie Schmollensee, Gothensee oder Wolgastsee. Im Hinterland befinden sich die Kleinstadt Usedom, Dörfer mit Schlössern (Mellenthin, Schloss Stolpe), reetgedeckten Häusern, Salzhütten und Windmühlen (Benz, Pudagla, Trassenheide, Kamminke), die alte Hubbrücke Karnin, die Halbinseln Lieper Winkel und Gnitz, die das Achterwasser einrahmen, sowie Peenemünde (siehe auch dort). Beliebt sind Fahrradtouren auf der Insel, sowohl im Hinterland (entlang des Achterwassers) als auch an der Küste.