Die Berliner Museumsinsel ist die nördliche Spitze der Spreeinsel im Zentrum der Stadt. Sie ist historisch die Keimzelle der Berliner Museumslandschaft und mit ihren Museen heute ein vielbesuchter touristischer Anlaufpunkt und einer der wichtigsten Museumskomplexe der Welt. Seit 1999 gehört die Museumsinsel als weltweit einzigartiges bauliches und kulturelles Ensemble dem Weltkulturerbe der UNESCO an. Die fünf Museen der Museumsinsel gehören alle zum Museumsverbund der Staatlichen Museen zu Berlin, die ihrerseits Teil der Stiftung Preußischer Kulturbesitz sind. Die Museumsinsel gehört neben dem Kulturforum in Tiergarten, der Gegend um das Schloss Charlottenburg und dem Museumszentrum Berlin-Dahlem zu den Museumszentren von Berlin.
Die Gebäude der Museumsinsel beherbergen vorwiegend die archäologischen Sammlungen und die Kunst des 19. Jahrhunderts. Nach der Wiedervereinigung begann man mit der Zusammenführung der teilweise in Ost und West getrennten Sammlungen. Im Rahmen des Masterplans Museumsinsel ist eine Neuordnung und gemeinsame Präsentation der Sammlungen aller Museen geplant. Ein neues Eingangsgebäude wird nach der geplanten Eröffnung 2012 als zentraler Eingang für die gesamte Museumsinsel dienen. Es wird zugleich ein Informationszentrum sein und Café, Museumsshop, Restaurants sowie Veranstaltungsräume für Sonderausstellungen beherbergen.
Das Alte Museum zeigt im Hauptgeschoss einen Teil der Antikensammlung mit Skulpturen, Waffen, Goldschmuck und Silberschätzen der griechischen Kunst- und Kulturgeschichte von der Kykladenkultur bis zur römischen Epoche. Im Obergeschoss befand sich von August 2005 bis 2009 das Ägyptische Museum, das bis dahin in Charlottenburg untergebracht war. Seit 2010 wird hier Kunst und Kultur der Etrusker und Römer gezeigt.
Das Neue Museum wurde bis Mitte 2009 im Rahmen des Masterplans Museumsinsel wiederaufgebaut. Es enthält seit der Wiedereröffnung am 16. Oktober 2009 das Ägyptische Museum und Papyrussammlung mit der berühmten Büste der ägyptischen Königin Nofretete und andere Kunstwerke aus der Zeit des Königs Echnaton. Außerdem sind hier die Ausstellungen des Museums für Vor- und Frühgeschichte mit Funden aus der Steinzeit, Bronzezeit und Eisenzeit, aus Troia mit Kopien des Schliemann-Goldes, aus Zypern, der Völkerwanderung und dem frühen Mittelalter und späteren Epochen zu sehen.
In den drei Flügeln des Pergamonmuseums sind Architekturaufbauten sowie griechische und römische Skulpturen der Antikensammlung, das Vorderasiatische Museum mit 6000 Jahren Geschichte, Kunst und Kultur Vorderasiens und das Museum für Islamische Kunst mit Kunst der islamischen Völker vom 8. bis ins 19. Jahrhundert untergebracht. Das Pergamonmuseum ist weltweit bekannt geworden durch die imposanten Rekonstruktionen archäologischer Bauensembles wie den Pergamonaltar, das Markttor von Milet, das Ischtar-Tor samt Prozessionsstraße aus Babylon und die Mschatta-Fassade. Im noch zu bauenden vierten Flügel werden die Monumente des Ägyptischen Museums, wie das Kalabscha-Tor und die Säulenhalle des Königs Sahure, sowie die Tell-Halaf-Fassade des Vorderasiatischen Museums, die nach Kriegszerstörungen zurzeit in einem Außendepot der Staatlichen Museen wieder zusammengesetzt wird, zu sehen sein.
Die Sammlung der Alten Nationalgalerie zeigt Skulpturen und Gemälde des 19. Jahrhunderts, von Caspar David Friedrich über die französischen Impressionisten bis zu Fresken der in Rom tätigen Nazarener.
Das am 17. Oktober 2006 wiedereröffnete Bode-Museum zeigt im Museum für Byzantinische Kunst byzantinische Kunstwerke vom 3. bis zum 15. Jahrhundert, in der Skulpturensammlung italienische und deutsche Skulpturen und Plastiken vom frühen Mittelalter bis zum 18. Jahrhundert, im Münzkabinett Münzserien vom Beginn der Münzprägung im 7. Jahrhundert v. Chr. in Kleinasien bis zu den Münzen und Medaillen des 21. Jahrhunderts sowie ausgewählte Bestände der Sammlung alter Meister der Gemäldegalerie.