St. Martin ist eine hügelige Insel im Karibischen Meer, gelegen im Norden der Inselgruppe der Inseln über dem Winde (Antillen). Sie ist vulkanischen Ursprungs. Die höchste Erhebung bildet der Pic Paradis mit einer Höhe von 411 m über Meeresniveau. Die knapp 92 km² große Insel ist geopolitisch zwischen Frankreich und den Niederlanden geteilt: Der nördliche Inselteil bildet zusammen mit einigen Nebeninseln die französische Collectivité d’outre-mer Saint-Martin. Der südliche Teil bildet das eigenständige niederländische Land Sint Maarten.
Im Juni 1633 besetzten die Spanier die Insel, um die holländische Festung vor Ort zu übernehmen. Im Jahre 1648 wurde das Inselgebiet geteilt, nachdem französische und niederländische Kriegsgefangene ihre spanischen Aufseher vertrieben hatten. Der Legende nach teilten die Deportierten die Insel unter sich auf, indem ein Niederländer und ein Franzose die Insel in gegensätzlicher Richtung umrundeten, bis sie sich wieder am Strand trafen. Es heißt auch, der Franzose habe dem Niederländer eine Wasserflasche gegeben, die allerdings Gin enthalten habe, weshalb heute der französische Teil größer sei als der niederländische.
Der Südwestteil der Insel ist recht schmal. Dort liegt direkt an der Küste auch der Flughafen Princess Juliana, der die südliche der beiden Landbrücken teilt. Das Besondere ist, dass die landenden Flugzeuge (darunter auch Großraumflugzeuge wie die Boeing 747 oder der Airbus A340) wegen der Nähe der Startbahn zum Strand nur wenige Meter über den Köpfen der Urlauber hinweg landen. Der für Touristen freigegebene Maho Beach ist mit Warnhinweisen ausgestattet. Auch der Abstand zwischen den landenden Flugzeugen und dem Flughafenzaun beträgt nur einige Meter, Touristen können direkt unter den Flugzeugen stehen und sie fotografieren. Am Strand kündigt ein Surfbrett, auf dem der Flugplan geschrieben wird, die Flüge an.
Der niederländische Teil der Insel hat einen Hafen, an dem Kreuzfahrtschiffe anlegen können. In der Saison sind dies bis zu zehn Schiffe pro Tag. Eine Besonderheit, welche die Insel vor allem für US-amerikanische Touristen attraktiv macht, ist der Status des Freihafens – es werden weder Steuern noch Zoll erhoben. Aufgrund dieser Tatsache entwickelte sich auf der Insel, besonders im kommerzialisierten Sint Maarten, ein regelrechter Tabak- und Spirituosentourismus. Sobald jedoch die letzten Schiffe gegen 18 Uhr abgelegt haben, wirkt beispielsweise Philipsburg wie ausgestorben.
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