Der Singapore River ist ein kleiner Fluss, der sich seinen Weg durch das Stadtgebiet von Singapur bahnt und der für die Stadt eine große historische Bedeutung besitzt. Der Singapore River beginnt in der Central Area im südlichen Teil der Stadt Singapur und strömt schließlich in die Marina Bay, die den Zugang zum Pazifik bildet. Das obere Einzugsgebiet des Flusswassers ist als die Singapore River Planning Area bekannt, der nördlichste Teil der Wasserscheide ist das River Valley. Nahezu alle Ufergebiete des Flusses gehören den zentralen Handelsdistrikten der Stadt an. Er ist einer von insgesamt 90 Flüssen und Strömen, die in Singapur und den zum Stadtstaat gehörenden Inseln existieren. Der Singapore River hat heute eine Länge von gerade 3,2 km.
Die Mündung des Singapore River war ursprünglich einmal der alte Hafen von Singapur, der auf natürliche Weise durch die südlichen Inseln des Stadtstaates eingefasst wurde. Geschichtlich betrachtet wuchs die Stadt Singapur anfänglich um diesen Hafen herum, so dass die Flussmündung bereits früh zum Handels-, Kommerz- und Finanzzentrum avancierte. Bis zum heutigen Tage ist das Gebiet um die alte Mündung des Singapore Rivers, der Downtown Core, der teuerste und wirtschaftlich bedeutendste Stadtteil Singapurs geblieben. In früherer Zeit stellte der Singapore River die Lebensader der Kolonie dar. Er war die Hauptarterie des Handels, das Zentrum des Kommerzes und das Herz des Wiederausfuhrhandels. Der Fluss war einst voll von Leichtern, Bumboats (Proviantboote), Tongkangs und Sampans, während sich an seinen Ufern Ochsenkarren von und zu der ehemals felsigen Mündung schleppten.
Nachdem sein Ausfluss in den Ozean eingedämmt und somit ein neues Reservoir und damit eine wertvolle Quelle an Frischwasser für den kleinen Stadtstaat geschaffen wurde, ist der Fluss nun ein Teil des Marina-Reservoirs. Der Damm selbst ist heute als Marina Barrage bekannt. Das Gebiet, in dem die ursprüngliche Mündung des Flusses einmal in die Straße von Singapur führte, wurde später durch Landgewinnungsmaßnahmen erweitert und verändert. Durch diese Projekte ist unter anderem auch die Marina Bay entstanden, in die der Singapore River heute mündet. Der Hafen von Singapur ist mittlerweile westlich der Insel beheimatet und nimmt hier einen Großteil der südwestlichen Küste ein, wobei die Passagierschiffe üblicherweise am Singapore Cruise Centre an der HarbourFront anlegen. Zwar spielt die Flussschifffahrt mittlerweile keine bedeutende wirtschaftliche Rolle mehr, stattdessen hat sie sich nun zu einem touristischen und ästhetischen Mittelpunkt der Stadt entwickelt.
So findet man in der Nachbarschaft und entlang des Singapore Rivers einige Tempel, Schreine und andere Kultstätten, die durchaus einen Besuch wert sind. Zudem prägen ihn zahlreiche Übergänge und Brücken, wie die Anderson Bridge, die Elgin Bridge, die Cavenagh Bridge, aber auch Sehenswürdigkeiten wie der Merlion, zahlreiche Läden und Geschäfte und die ihn säumenden großen Bäume, zu denen die Banyan-Feige und der Madras Thorn gehören. Einige Abschnitte des Flusses werden von Kais bestimmt, wie dem Clarke Quay und dem Boat Quay, welche hauptsächlich den Handel und den Bootsservice bedienen. Alleine vom Boat Quay aus wurden noch im Jahre 1860 drei Viertel aller Bootsfahrten durchgeführt. In Nachbarschaft entlang der Kais erblühten dann während der Kolonialzeit Shops und Warenhäuser, in deren Gebäude heute zusätzlich Bars und Pubs, wie auch Restaurants und Antiquitätenläden eingezogen sind.