Delft ist eine niederländische Universitätsstadt in der Provinz Südholland. Sie liegt im Ballungsgebiet Randstad an der Schie, dem südlichen Teil des Rhein-Schie-Kanals zwischen Den Haag und Rotterdam und zählte am 31. Dezember 2010 97.588 Einwohner. Delft gehört zu den ältesten niederländischen Städten. Die Altstadt birgt zahlreiche Sehenswürdigkeiten, die von ihrer Vergangenheit als blühende Handelsstadt im Goldenen Zeitalter zeugen. Trotz eines schweren Stadtbrandes im 16. Jahrhundert und einer verheerenden Explosion des Waffenmagazins im 17. Jahrhundert, die nur wenige Gebäude verschonte, verfügt Delft über ein gut erhaltenes, von Grachten durchzogenes historisches Stadtbild, das von Brabanter Gotik und Patrizierhäusern der Renaissance geprägt ist und den typischen Charakter altholländischer Städte bewahrt hat. Nach Amsterdam hat sich Delft zum populärsten touristischen Ziel der Niederlande entwickelt und verzeichnet jährlich rund eine Million Besucher.
Geschichtlich ist Delft insbesondere durch Wilhelm von Oranien bekannt, der seine Residenz ab 1572 in die befestigte Stadt verlegte, wo er 1584 ermordet wurde. Er ist in der Gruft der Nieuwe Kerk bestattet, in der seither die Mitglieder der königlichen Familie beigesetzt werden. Delft führt daher den Beinamen Prinsenstad (Prinzenstadt).
Seit dem 17. Jahrhundert ist Delft für seine Porzellanmanufakturen und die dort hergestellten Fayencen in Delfter Blau sowie die Malerei seines berühmtesten Sohnes Jan Vermeer bekannt. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich Delft zur Technologiestadt und profilierte sich durch die 1842 gegründete Technische Universität auf den Gebieten der technischen Innovation und der Architektur. Die Ansicht der Delfter Altstadt stammt nach zwei Katastrophen, dem großen Stadtbrand von 1536 und der Zerstörung weiter Teile der Innenstadt durch die Explosion des Schießpulverlagers 1654, in weiten Teilen unverändert aus dem späten 17. Jahrhundert, aus der Zeit, als Vermeer seine Ansicht von Delft malte. Zentral liegt der große Marktplatz, wo Donnerstags Markttag ist und wo die Nieuwe Kerk an der östlichen und das Stadhuis an der westlichen Seite liegen. Die beiden anderen Seiten sind von schönen Giebelhäusern eingerahmt, die Restaurants, Cafés, Geschäfte und Souvenirläden beherbergen.
Mit dem Bau der Nieuwe Kerk wurde im 14. Jahrhundert begonnen. Ihr schlanker Turm – in Vermeers Bild in der Mitte hinten zu erkennen – fügt sich harmonisch in das Gesamtbild der historischen Innenstadt ein, obwohl er in mehreren Etappen vom Ende des 14. bis zum Anfang des 16. Jahrhunderts gebaut und mehrfach durch Brände zerstört wurde. In der Kirche befindet sich das Mausoleum Wilhelms von Oranien, des Gründers der niederländischen Republik. Mit dem Bau begann Hendrick de Keyser 1614, sein Sohn Pieter vollendete ihn acht Jahre später. Die Nieuwe Kerk dient als Grabkirche des Hauses Oranien; im öffentlich nicht zugänglichen Grabkeller werden traditionell die Mitglieder des niederländischen Königshauses beigesetzt. Vor der Kirche steht ein Denkmal aus dem 18. Jahrhundert, mit dem des “Vaters des Völkerrechts”, Hugo Grotius, gedacht wird, der 1583 am Nieuwe Langedijk in Delft geboren wurde. Delft verfügt über zahlreiche weitere Sehenswürdigkeiten und Museen, deren Besuch sich auch mehrfach empfiehlt.
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