Das Victoria and Albert Museum (oftmals abgekürzt V&A), im Jahr 1852 unter der Bezeichnung South Kensington Museum gegründet, liegt an der Cromwell Road in Kensington, West London und beherbergt die größte Sammlung von Kunstgewerbe und Design der Welt. Das Victoria & Albert Museum nahm als eine Sammlung von Gipsabgüssen, Gravuren und ein paar Exponaten der Weltausstellung 1851 seinen Anfang. Zusammen mit dem Kunstmäzen Henry Cole schuf Prinz Albert, der Gemahl Queen Victorias, dann ein Konzept für ein Museum, das die “Anwendung der Kunst im Handwerk” zeigen sollte – als Vorbild für die britische Bevölkerung.
Cole, dem ersten Direktor, schwebte ein Museum zu Design und Kunsthandwerk in einem kommerziellen Kontext vor, nicht Kunsthandwerk um des Kunsthandwerks willen. Diese Philosophie wird bis heute vertreten. Das bescheidene Museum mit den hochfliegenden Ideen war zuerst in ein paar Holzhütten untergebracht, dann in den sogenannten Brompton Boilers. Es wurde schnell größer. Studienobjekte für die Studenten wurden zusammengetragen, Schenkungen trafen ein: britische Malerei von John Sheepshanks, die Sammlung Bandinel mit Porzellan und Keramik und die Sammlung Gherardini mit Modellen und Skulpturen. Mehrere Räume wurden Stück für Stück angebaut, so dass der zentrale viereckige Hof samt Osthöfen entstand; die Galerien von Aston Webb wurden von 1899 bis 1909 an der Vorderfront ergänzt. Dennoch mussten später ganze Abteilungen ausziehen, um als Zweigstellen des Victoria & Albert Museum oder unabhängige Museen anderswo zu eröffnen: das Science Museum etwa, das Bethnal Green Museum of Childhood und das Theatre Museum. Das vom V&A betriebene Theatre Museum in Covent Garden wurde aufgelöst; die Theatersammlung ist seither im Stammhaus ausgestellt. In der Nähe des Museums befinden sich das Natural History Museum und das Science Museum. Die nächstgelegene Station der London Underground ist South Kensington, die durch einen Fußgängertunnel direkt mit dem Kellergeschoss des Museums verbunden ist.
Die Exponate reichen von frühchristlichen Devotionalien über Doc-Marten-Stiefel und Gemälden von John Constable bis hin zu mystischer Kunst aus Südostasien. Darüber hinaus birgt das V&A Museum sehenswerte Plastiken, Aquarelle, Schmuck und Musikinstrumente. Das V&A beherbergt auch die nationale Skulpturensammlung mit Gian Lorenzo BerninisNeptun und Tritonbrunnen sowie Antonio CanovasDrei Grazien. Das Museum beherbergt überdies einen Teil des ältesten erhaltenen Teppichs der Welt. Es handelt sich um den größeren und gut erhaltenen Perserteppich des Ardabil-Teppich-Paares.
Einer der eindrucksvollsten Teile des Museums sind die Abgusshöfe, die aus zwei großen zweistöckigen Räumen bestehen. Sie beherbergen hunderte Gipsabdrücke von Skulpturen, Friesen und Grabmälern. Der eine Saal wird von einer originalgroßen Nachbildung der Trajanssäule dominiert, die in zwei Teilen gezeigt wird. Der andere zeigt Nachbildungen verschiedener Werke der italienischen Renaissance einschließlich des David von Michelangelo. Frühere Interpretationen des David von Donatello und Verrocchio, sind ebenfalls ausgestellt. Zu den Kuriosa gehören das Große Bett von Ware sowie Tipus Tiger.
[caption id="attachment_216502" align="aligncenter" width="421"] Félix Nadar (1820-1910) portraits Jules Verne[/caption][responsivevoice_button voice="Deutsch Female" buttontext="Beitrag anhören"]Jules-Gabriel Verne, in Deutschland anfänglich Julius Verne, war ein französischer Schriftsteller. Er wurde vor allem durch seine Romane Die Reise zum Mittelpunkt der Erde (1864), 20.000 Meilen unter dem Meer (1869–1870) sowie Reise um die Erde in 80 Tagen (1873) bekannt. Neben Hugo Gernsback, Kurd Laßwitz und H. G. Wells gilt Jules Verne als einer der Begründer der Science-Fiction-Literatur. ...