Prachtboulevard der Hauptstadt und herrschaftliches Herz der früheren Preußenmetropole: Die Straße Unter den Linden ist die älteste Flaniermeile der Stadt und reicht vom Brandenburger Tor bis zur Schlossbrücke. Die ersten Bäume wurden 1647 auf Order des Kurfürsten Friedrich Wilhelm gepflanzt. Die Mittelpromenade der 60 Meter breiten Straße endet im Osten am Reiterstandbild des Königs Friedrich der Große (1840–51 von Christian Daniel Rauch). Dem “Alten Fritz” ist der Ausbau der “Linden” zur majestätischen Achse zu verdanken.
Nach 1740 entstand am heutigen Bebelplatz das Forum Fridericianum: die Staatsoper, die katholische Hedwigskathedrale, die Königliche Bibliothek und das Vorgängerpalais der Humboldt-Universität. Die Deutsche Staatsoper (1742 von Knobelsdorff) wurde nach einem Brand 1843 durch Carl Ferdinand Langhans d. J. erweitert. Nach dem Vorbild des Pantheon in Rom gestaltet ist die Hedwigskathedrale des Bistums Berlin (1747–73). Die geschwungene Königliche Bibliothek (“Kommode”) ist heute Institutsgebäude. 1766 kam das Palais des Bruders von Friedrich II. hinzu, heute Sitz der Humboldt-Universität.
Bereits vor diesem Bauboom entstand das Zeughaus (1695–1731, von Andreas Schlüter u.a.). Der Barockbau an der Schlossbrücke, heute Domizil des Deutschen Historischen Museums, erhielt einen Anbau des Amerikaners Ieoh Ming Pei. Neben dem Zeughaus steht die Neue Wache von Karl Friedrich Schinkel (1815), heute nationale Gedenkstätte mit einer Pietà von Käthe Kollwitz.
Von Schinkel stammt auch die 1824 eingeweihte Schlossbrücke mit den acht Marmorstatuen, die am Ende der Linden zur Spreeinsel führt. Sehenswert sind außerdem die Alte Staatsbibliothek (zwischen Charlottenstraße und Universität) von Ernst von Ihne, 1914 eröffnet, und das Haus der Deutschen Bank (Unter den Linden 13) mit Guggenheim Museum.
Berlins jüngste Shopping-Meile heißt Friedrichstraße. Die 3,3 Kilometer lange schnurgerade Nord-Süd-Achse erlebte nach dem Mauerfall eine außergewöhnliche Wiedergeburt. Investoren bebauten scharenweise die zahlreichen Baulücken, die die DDR-Stadtplanung hinterlassen hatte. In den 90er Jahren entstand somit quasi ein komplett neuer Straßenzug zwischen Checkpoint Charlie und Bahnhof Friedrichstraße.
Über die Grenzen der Stadt bekannt sind die Friedrichstadt-Passagen. Dazu gehören Ecke Französische Straße die Galeries Lafayette (Jean Nouvel), das “The Q.” mit ausgewählten Edelboutiquen (Henry N. Cobb) und das Quartier 205 Ecke Mohrenstraße (Oswald Matthias Ungers).
Rege Bautätigkeit herrschte auch zwischen Unter den Linden und Bahnhof Friedrichstraße. Im Firmensitz der Dussmann-Gruppe richtete der Unternehmer ein Medienkaufhaus ein. Der 1882 eröffnete Bahnhof, bis 1989 Grenzkontrollpunkt, wurde aufwendig rekonstruiert.
Der Admiralspalast und der Friedrichstadtpalast nördlich des Bahnhofs erinnern daran, dass die Friedrichstraße vor dem Krieg vor allem eine berüchtigte Amüsiermeile mit Varietés war.
Kempten (Allgäu) ist eine kreisfreie Stadt im Allgäu im bayerischen Regierungsbezirk Schwaben. Die Hochschulstadt zählt zu den ältesten Städten Deutschlands....