Die University of Cambridge im Vereinigten Königreich wurde im Jahr 1209 gegründet. Die Universität ist gesetzlich verfasst als Körperschaft, besteht aus 31 Colleges und hat daher einen föderativen Charakter. Das offizielle Gründungsdatum des ersten Colleges, Peterhouse, war 1284. Die University of Cambridge gilt als eine der angesehensten und prestigeträchtigsten Universitäten der Welt. Sie hat mehr Nobelpreisträger als irgendeine andere Universität auf der Welt hervorgebracht. Mitglieder der Universität haben 92 Nobelpreise erhalten, rund 70 davon waren selbst Studenten in Cambridge. Gemeinsam mit der Universität Oxford, der London School of Economics, dem Imperial College London und dem University College London bildet die Universität Cambridge die sogenannte Gruppe der G-5-Universitäten in England.
Die 31 Colleges der Universität sind unabhängige Institutionen, getrennt von der Universität selbst, und sie genießen beträchtliche Selbstständigkeit. Die Colleges entscheiden, welche Studenten sie aufnehmen, und sind verantwortlich für Fürsorge, Unterkunft und Lernen in kleinen Gruppen (sogenannte Supervisions). Aufnahme in einem College bleibt Voraussetzung für die Aufnahme an der Universität. Vorlesungen, Vorträge und Forschung sind hingegen universitär organisiert, d.h., sie finden in den Fakultäten und Instituten statt. Sie ernennen weiterhin ihre eigenen Fellows (Dozenten und Lehrende). Viele Colleges sind außerdem recht wohlhabend, was auf die Universität selbst in geringerem Maße zutrifft. In Cambridge wird in der Regel der Begriff “die Universität” verwendet, wenn man sich nicht auf die Colleges bezieht.
Die führende Stellung von Oxford und Cambridge im akademischen Leben Großbritanniens kommt in der ironisch zusammenfassenden Bezeichnung Oxbridge zum Ausdruck. Die Rivalität zwischen Oxford und Cambridge hält bis heute an und findet ihren folkloristischen Ausdruck in dem berühmten Boat Race, einem auf der Themse seit 1829 jährlich ausgetragenen Achterrennen der beiden Universitätsmannschaften. Da Oxford und Cambridge sowie einige weitere Traditionsuniversitäten sehr ähnlich aufgebaut sind – jedenfalls im Vergleich mit kontinentaleuropäischen Universitäten – wird ihre Struktur in dem Artikel Britische Universitäten dargestellt.
Die Aufnahme in Cambridge war bis in die 1960er Jahre abhängig von Sprachkenntnissen in Latein und Griechisch – Sprachen, die hauptsächlich an Privatschulen unterrichtet wurden, was den Zugang weitgehend auf Mitglieder der sozialen Oberschicht beschränkte. Seitdem hat sich die Einstellung verändert; der Bewerbungsprozess beruht nun auf anderen Prinzipien. Von Bewerbern für das Erststudium werden sehr gute bis beste Noten erwartet. Britische Bewerber benötigen sehr gute Ergebnisse in ihren A-Levels, deutsche Bewerber sehr gute Noten in relevanten Fächern sowie Überzeugungskraft gegenüber den College Fellows beim Bewerbungsgespräch bezüglich ihrer akademischen Fähigkeiten.
Das erste College war Peterhouse, welches 1284 von Hugh von Balsham, Bischof von Ely, gegründet wurde. Das zweitälteste College ist King’s Hall, welches 1317 gegründet wurde, obwohl es heute nicht mehr als getrenntes College existiert, da es 1546 von Heinrich VIII. mit Michaelhouse zu Trinity College vereint wurde. Viele andere Colleges wurden im 14. und 15. Jahrhundert gegründet. Das jüngste College ist das Robinson College, welches in den späten 1970ern erbaut wurde.
Johann Lair, geboren 1476 in Sieglar (heute Troisdorf-Sieglar), gestorben 1554 in Siegburg, auch genannt John Siberch (hergeleitet von seinem Wohnort Siegburg), gründete 1520 die Universitätsdruckerei in Cambridge. 1521 erhielt er seinen ersten Druckauftrag: Oratio, die Rede, die Dr. Henry Bullock anlässlich der Visite des Kardinals Thomas Wolsey in Cambridge hielt. Bei dieser Gelegenheit gab es in einem Buchdruck erstmals ein Impressum: “Impressa per me Ioannem Siberch“.
Die Leland Stanford Junior University (kurz Stanford University oder Stanford, Spitzname "Die Farm") ist eine private US-amerikanische Universität in Stanford,...