Themenwoche Usbekistan
Montag, 20. April 2020 - 12:00 (CET/MEZ) Berlin | Author/Destination: Asia / AsienCategory/Kategorie: Allgemein, Gute Reise, Themenwochen, UNESCO-Welterbe Lesedauer: 6 Minuten Usbekistan ist ein 448.978 km² großer Binnenstaat in Zentralasien mit 33,2 Millionen Einwohnern. Er grenzt im Norden an Kasachstan, im Nordosten an Kirgisistan, im Südosten an Tadschikistan, im Süden an Afghanistan und im Südwesten an Turkmenistan. Usbekistan ist neben Liechtenstein der einzige Binnenstaat der Welt, der nur von Binnenstaaten umgeben wird. Hauptstadt und mit rund 2,5 Millionen Einwohnern größte Stadt der ehemaligen Sowjetrepublik ist Taschkent. Weitere wichtige Städte des islamisch geprägten und autoritär regierten Landes sind Samarkand und Buchara an der historischen Seidenstraße.
Usbekistan erstreckt sich von den Wüsten am Aralsee im Westen über ca. 1200 km bis zum fruchtbaren Ferghanatal im Osten. Der von vollständiger Austrocknung bedrohte Aralsee hatte im Jahr 2004 eine Fläche von ungefähr 17.000 km². Südwestlich des Sees befindet sich das flachwellige, wüstenhafte Ustjurt-Plateau, dessen Westhälfte zu Kasachstan gehört und das ein großes Naturreservat bildet. Der größte Teil der Fläche Usbekistans wird von Wüsten eingenommen. Südöstlich des Aralsees im Tiefland von Turan erstreckt sich die Kysylkum-Wüste, die zwei Fünftel der Staatsfläche Usbekistans umfasst und sich auf dem angrenzenden Territorium Kasachstans fortsetzt. Sie wird nur durch einige Restmassive unterbrochen, die im Gora Aktau 920 m Höhe erreichen. Südlich davon liegt eine große Steppenlandschaft, durch die der Amudarja fließt. Im Osten Usbekistans liegen die Turkestan-Gebirgskette und die vorgebirgige Landschaft des Tianshan sowie Teile des Ferghanatals, einer dichtbesiedelten Senke zwischen dem Tianshan- und dem Alai-Gebirge mit wichtigen landwirtschaftlichen Anbauflächen. Der höchste Berg Usbekistans mit 4643 Metern liegt im Hissargebirge (Provinz Surxondaryo). Er trug einst den Namen Berg des 22. Kongresses der Kommunistischen Partei, war danach eine Zeit lang namenlos und wird heute Hazrat Sulton genannt. Die tiefste Stelle im Land liegt zwölf Meter unter dem Meeresspiegel in der Wüste Kysylkum.
Im Unterschied zu den Bevölkerungen in den Nachbarländern Kasachstan, Kirgisistan und Turkmenistan, die bis heute im Nomadentum wurzeln und lange nur oberflächlich islamisiert waren, war die Region des heutigen Usbekistan schon seit dem frühen Mittelalter ein Kerngebiet islamischer Kultur. Wesentlich dafür war die hochentwickelte, persisch geprägte Stadtkultur. Insbesondere die alten Zentren in der heutigen Landesmitte, Buchara und Samarkand, haben kulturell eine außergewöhnliche Geschichte. Sie brachten viele bedeutende Philosophen, Wissenschaftler und Theologen hervor. Die berühmtesten sind:
- der Universalgelehrte al-Biruni,
- der Mathematiker al-Chwarizmi,
- der Traditionswissenschaftler al-Buchari und
- der Arzt und Philosoph Ibn Sina.
- Scheich Baha-ud-Din Naqschband gründete dort den Orden der Naqschbandi–Derwische, der noch heute bis in die Türkei und nach Palästina verbreitet ist.
- der Astronom und Wissenschaftler Ulugh Beg.
Die Sprache und Kultur Persiens wird noch heute von vielen Menschen im Umkreis dieser Städte gepflegt, während sich die Staatssprache Usbekisch aus osttürkischen Idiomen entwickelte. Der größte Dichter des Landes, Mir ʿAli Schir Nawāʾi im 15. Jahrhundert, stammte aus Herat und hat auf Tschagataiisch und Persisch gedichtet. Die Kunstmusik Usbekistans fußt auf unterschiedlichen Formen der in arabischen Ländern und in Zentralasien verbreiteten musiktheoretischen Grundlage Maqam. Die komplexen Rhythmen und melodischen Strukturen ähneln denen der iranischen Musik. Am bekanntesten ist der in Buchara, Samarkand und im angrenzenden Tadschikistan gepflegte Stil Schaschmaqam (“sechs Maqame”). Der Alti-yarim Makom (“sechseinhalb Maqāme”) ist der Regionalstil der nördlichen Landesteile, während im Ferghanatal der in seinem Umfang reduzierte Tschahar Maqam (“vier Maqame”) von Usbeken und Tadschiken gespielt wird. Zu den ältesten und wichtigsten kulturellen Überlieferungen des Landes gehört das traditionelle indoiranische Neujahrsfest Nouruz, das im Frühling feierlich begangen wird.
Die Geschichte der usbekischen Küche, bzw. die Herkunft der verschiedenen usbekischen Gerichte, lässt sich teilweise mehrere Jahrhunderte zurückverfolgen. Daher lassen sich die auch noch heute üblichen traditionellen Rituale beim Zubereiten der Speisen erklären. Heute wie auch vor mehreren Jahrhunderten ist die usbekische Küche aufgrund der Lage, Sprache, Kultur und Religion des Landes eng mit der orientalischen Küche und der anderer turksprachiger Länder verbunden.
Hier finden Sie eine Übersicht aller Themenwochen.
Lesen Sie mehr auf Uzbekistan Tourism, LonelyPlanet.com – Uzbekistan, Tourism in Uzbekistan, Usbekische Küche, Culture of Uzbekistan, Architecture of Uzbekistan, Geschichte Usbekistans, Welterbe in Usbekistan, Wikitravel Usbekistan, Wikivoyage Usbekistan und Wikipedia Usbekistan. Hier erfahren Sie mehr über Bilder und deren Verwendung. Damit Sie sich auf dem Laufenden halten können, bieten die meisten Stadt- oder Tourismus-Webseiten einen Newsletter-Service an und/oder unterhalten Facebook-Seiten/Twitter-Accounts. Zudem bieten mehr und mehr Orte, Tourismusorganisationen und Kultureinrichtungen zusätzlich Apps für SmartPhones und Tablets an, sodass Sie Ihren mobilen Fremdenführer immer dabei haben können (Sicher Reisen - Die Reiseapp des Auswärtigen Amtes - Wetterbericht von wetter.com - Global Passport Power Rank - Travel Risk Map- Democracy Index - GDP according to IMF, UN, and World Bank - Global Competitiveness Report - Corruption Perceptions Index - Press Freedom Index - World Justice Project - Rule of Law Index - UN Human Development Index - Global Peace Index - Travel & Tourism Competitiveness Index). Wenn Sie eine Anregung, Kritik oder einen Hinweis zu dem Beitrag haben, freuen wir uns auf Ihre E-Mail an kommentar@wingsch.net. Nennen Sie dazu im Betreff bitte die Überschrift des Blogbeitrags, auf den sich Ihre E-Mail bezieht.
Das könnte Sie auch interessieren:
- Themenwoche Usbekistan – Samarkand
- Themenwoche Kasachstan
- Themenwoche Usbekistan – Termiz
- Themenwoche Usbekistan – Taschkent
- Themenwoche Usbekistan – Buxoro
- Themenwoche Usbekistan – Fargʻona
- Themenwoche Montenegro
- Themenwoche Bolivien
- Themenwoche Afghanistan – Masar-e Scharif
- Themenwoche Türkei
- Themenwoche Moldawien
- Themenwoche Nepal – Pokhara
- Themenwoche Schottland
- Themenwoche Paraguay
- Themenwoche Afghanistan