Buxoro, im deutschen Sprachraum Buchara, ist eine der bedeutendsten Städte Usbekistans und Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Die Stadt liegt an einer der alten Seidenstraßen, hatte im Jahr 2008 ca. 235.500 Einwohner und ist heute eines der bedeutendsten Handels- und Industriezentren Zentralasiens. Der größte Teil der Einwohner der Stadt sind Tadschiken und sprechen als Muttersprache Tadschikisch, die zentralasiatische Form des Persischen. Das historische Zentrum von Buxoro wurde 1993 zur Liste des UNESCO-Weltkulturerbes hinzugefügt, weil es das vollständigste und unberührteste Beispiel einer mittelalterlichen zentralasiatischen Stadt darstelle, die ihr Stadtgefüge bis heute bewahren konnte. Buchara habe im Hinblick auf die urbane Struktur und Bauwerke einen tiefgreifenden Einfluss auf die Entwicklung und Planung von Städten in einem weiten Bereich Zentralasiens gehabt. Südöstlich der Altstadt entstanden zu sowjetischer Zeit großzügige Straßen und Plätze sowie zahlreiche Verwaltungsgebäude, Hotels und Gebäude für Bildungseinrichtungen.
Westlich der Altstadt befindet sich mit dem Samaniden-Mausoleum (Ismoyil Somoniy maqbarasi) das älteste erhaltene Bauwerk Zentralasiens, das in den Jahren vor Ismoyil Somoniys Tod im Jahre 907 erbaut wurde und starken Einfluss auf die nachfolgende islamische Baukunst ausübte. In seiner Nähe befindet sich das im Kern vermutlich auf die Timuridenzeit zurückgehende Chashmai-Ayyub-Mausoleum (Hiobsbrunnenmusoleum) mit einem Quellbrunnen, der auf Ijob zurückgehen soll.
Die im 18. Jahrhundert auf einer künstlichen Anhöhe – der Stelle des mittelalterlichen Vorgängerbaus – erbaute Zitadelle Ark, beherbergt in ihrem Inneren den ehemaligen Palast des Emirs sowie eine Moschee von 1712. Westlich der Zitadelle liegen der Registan und an dessen Westseite die Bolo-Hovuz-Moschee. Südöstlich der Zitadelle befindet sich das Ensemble Poi Kalon mit dem Kalon-Minarett von 1127, die ein Wahrzeichen von Buchara ist, der Kalon-Moschee (15. Jahrhundert) und der ihr gegenüberliegenden Mir-Arab-Madrasa (1536). In dem Ensemble Labi Hovuz im Zentrum der Altstadt gruppieren sich die Koʻkaldosh-Madrasa (1568), die Nodir-Devonbegi-Chanaqa und die ursprünglich als Karawanserei geplante Nodir-Devonbegi-Madrasa (1622) um ein Wasserbecken.
Die älteste erhaltene Moschee Zentralasiens aus dem 9. bis 10. Jahrhundert, die Magʻoki-Attori-Moschee, steht an der Stelle eines ehemaligen sogdischen Tempels. Die älteste erhaltene Madrasa Zentralasiens ist die 1417 erbaute Ulugʻbek-Madrasa, der 1652, dem Kosch-Prinzip entsprechend, die Abdulaziz-Khan-Madrasa gegenübergestellt wurde. In der Nähe dieses Ensembles steht die auf die Timuridenzeit zurückgehende, reich ausgestattete Baland-Moschee. Zu den Gebäudekomplexen, bei denen mehrere verschiedene Bauwerke, z.B. Madrasa, Moschee, und Minarett, gemeinsam auf einem Grundstück errichtet wurden, zählen der Hodscha-Zaynuddin-Komplex, der Hodscha-Gaukuschan-Komplex und der Xalfa-Xudoydod-Komplex.
Mehrere der aus dem 16. Jahrhundert stammenden überkuppelten Basare, die vorwiegend über Straßenkreuzungen errichtet wurden, existieren heute noch, darunter der Toqi Sarrofon, der Toqi Telpak Furushon, der Toqi Zargaron und der Tim Abdullah Khan. Das viertürmige Gebäude von Chor Minor, eigentlich das Tor- oder Pförtnerhaus einer heute verschwundenen Madrasa, wurde 1807 von einem reichen Kaufmann erbaut. Das 1891 ebenfalls von einem reichen Kaufmann erbaute Xoʻjayev-Haus zeigt als Museum die Wohnkultur des ausgehenden 19. Jahrhunderts sowie Andenken an seinen letzten Bewohner, den kommunistischen Politiker Fayzulla Xoʻjayev.