Das 4. Pariser Arrondissement, das Arrondissement de l’Hôtel de Ville, gehört zu den ältesten Teilen der Stadt. Die Geschichte des Arrondissements findet ihren Ursprung in den frühen Siedlungen auf den Seineinseln und in der Ausdehnung der Stadt im 16. Jahrhundert. Das 4. Arrondissement liegt unmittelbar am rechten Seineufer. Es grenzt im Westen an das 1. Arrondissement, im Norden an das 3. Arrondissement und im Osten an das 11. und 12. Arrondissement. Auf der gegenüberliegenden Seineseite liegt das 5. Arrondissement. Der östliche Teil der Île de la Cité sowie die Île Saint-Louis gehören ebenso zum 4. Arrondissement. Das 4. Arrondissement besteht aus den vier Stadtvierteln Quartier Saint-Merri, Quartier Saint-Gervais, Quartier de l’Arsenal und Quartier Notre-Dame.
Das Hôtel de Ville, Namensgeber des Arrondissments, ist das in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts im Stil der Neorenaissance errichtete Rathaus von Paris. Das Rathaus befindet sich im nach ihm benannten 4. Arrondissement an der Rue de Rivoli. Das erste Gebäude an dem Ort, die Maison des Piliers, entstammte dem 14. Jahrhundert und wurde im Jahr 1357 zum Rathaus umgewidmet. Im 16. Jahrhundert wurde es aufgrund der Baufälligkeit abgerissen und im Stile der Renaissance neu gebaut. Am 4. September 1870 wurde im Gebäude die Dritte Republik ausgerufen. Während der Pariser Kommune im Jahre 1871 wurde das Gebäude zerstört. Das gegenwärtige Gebäude mit 146 Statuen an der Fassade wurde in den Jahren 1874–1882 gebaut. Es wurde von den Architekten Théodore Ballu (1817–1885) und Pierre Deperthes (1833–1898) entworfen. Im Hotel tagen einmal monatlich die Mitglieder der Commission du Vieux Paris.
Das Centre national d’art et de culture Georges Pompidou, umgangssprachlich auch Centre Pompidou oder Beaubourg, von den Einheimischen auch La Raffinerie tituliert, ist ein staatliches Kunst- und Kulturzentrum im 4. Arrondissement von Paris, das auf Initiative des ehemaligen französischen Staatspräsidenten Georges Pompidou von den Architekten Renzo Piano, Richard Rogers und Gianfranco Franchini entworfen und nach einer sechsjährigen Bauzeit am 31. Januar 1977 eröffnet wurde. Das Centre Pompidou soll Bewohnern und Fremden aller Gesellschaftsschichten freien Zugang zu Wissen garantieren. Es beherbergt das Musée National d’Art Moderne (M.N.A.M., Museum der Modernen Kunst, dessen Räume Gae Aulenti 1982-85 neu gestaltete) mit bedeutenden Kunstwerken des 20. Jahrhunderts, dem ein Zentrum für Industrie-Design angeschlossen ist, die Bibliothek Bibliothèque Publique d’Information (B.P.I.) mit 2000 Leseplätzen, das Musikforschungszentrum IRCAM (Institut de Recherche et Coordination Acoustique/Musique), eine Kinderwerkstatt, Kino-, Theater- und Vortragssäle, eine Buchhandlung sowie ein Restaurant und ein Café.
Die Place de la Bastille ist ein zentraler Platz in Paris. Der Platz entstand ab 1792 neben dem ehemaligen Standort der zwischen 1789 und 1790 dem Erdboden gleichgemachten Bastille, einer Bastion, deren Erstürmung am 14. Juli 1789 den Ausbruch der Französischen Revolution markierte. Die Bastille war in den Jahren 1370–1383 als ein Teil der Stadtbefestigung gebaut und im 17. Jahrhundert zum Gefängnis umfunktioniert worden. Überreste der Contrescarpe, der äußeren Mauer des Festungsgrabens, sind auf dem Bahnsteig der Métrolinie 5 zu sehen. In der Mitte des Platzes steht die Julisäule (Colonne de juillet), die an die Ereignisse der Julirevolution im Jahre 1830 erinnert. Die Place de la Bastille ist ein beliebter Treffpunkt für Touristen und Pariser. Regelmäßig finden dort Konzerte und ähnliche Ereignisse statt. Auch dient der Platz oft als Ausgangs-, Zwischen- oder Endpunkt für Demonstrationen. Jeden Sonntagnachmittag dient der Platz, wenn es das Wetter zulässt, als Ausgangspunkt für einen rund 20 km langen abgesicherten Parcours durch die Straßen von Paris für Inline-Skater. Das Ereignis ist für jedermann zugänglich und wird von dem Verein Rollers et Coquillages veranstaltet. Die Gegend nordöstlich des Platzes hat ein lebendiges Nachtleben mit vielen Cafés, Bars, Nachtclubs und Konzerthallen.