Estella ist eine Kleinstadt in Mittel-Navarra in Spanien. Estella hat 13.810 Einwohner und ist damit der sechstgrößte Ort von Navarra. Beide Namen der Stadt, Estella und Lizarra, werden amtlich benutzt. Estella befindet sich auf der Hälfte des Weges zwischen den Hauptstädten Navarras (Pamplona) und der Rioja (Logroño). Es liegt in einem Tal 421 m ü. NN und ist von den folgenden Bergen umgeben: Montejurra, Peñaguda, Cruz de los Castillos, Santa Bárbara und Belástegui. In einem spanischen Sprichwort heißt es, dass man Estella seiner Berge wegen erst dann sieht, wenn man schon dort ist: “No se ve Estella hasta llegar a ella.” Dieser Bergring schützt die Stadt vor kalten Winden und ist damit für Estellas mildes Klima verantwortlich. Durch den Ort fließt der Río Ega, ein Ebro-Zufluss. Über Straßen ist Estella verkehrstechnisch sehr gut an Pamplona, Logroño, Saragossa, Vitoria und San Sebastián angebunden. Wenige Kilometer südlich verläuft die Autovía A-12, die über drei Anschlussstellen erreicht werden kann: Estella-Tafalla (39), Estella-Calahorra (41) und Estella-Irache (44). Zu den Sehenswürdigkeiten gehören:
Der Palast der Könige von Navarra ist der älteste erhaltene romanische Profanbau Navarras steht im Stadtzentrum und wird auch als Palast der Herzöge von Granada de Ega bezeichnet. Der Ende des 12. Jahrhunderts errichtete und im 17. Jahrhundert erweiterte Palast beherbergt heute das Gustavo de Maeztu-Museum. Besonders beachtenswert sind die Kapitelle an der Süd-Fassade.
Die Kirche San Pedro de la Rúa befindet sich im Stadtzentrum und ist über eine weit geschwungene Freitreppe zu erreichen. 1174 wird sie in der ältesten erhaltenen Erwähnung als Pfarrkirche genannt. 1256 wurde sie zur Hauptkirche Estellas. Besonders beachtenswert sind die Reste des zugehörigen, romanischenKreuzgangs.
Die Kirche San Miguel de Estella liegt auf einem Hügel über der Stadt. Sie hat ein reich ausskulpiertes romanisches Nordportal aus der Zeit um 1185.
Die Kirche San Sepulcro ist der bauliche Rest einer ehemals viel größeren Kirche. Auch sie hat ein reich ausskulpiertes Nordportal, aus spätromanischer Zeit.
Estella veranstaltet neben den Stadtfesten jährlich im Juli eine Woche der mittelalterlichen Studien (Semana de Estudios Medievales) und im September die Woche der alten Musik (Semana de Música Antigua) sowie die Sephardische Woche (Semana Sefardí). In der Stadt gibt es ein Kulturhaus Casa de Cultura Fray Diego in der Calle de la Rua und das Konservatorium im ehemaligen Bahnhofsgebäude. Beide veranstalten Programmreihen zu vielfältigen Themen und Gelegenheiten. Zu besuchen ist der Park “Parque de los Desvelados o Las Calaveras”, mit großartigen Holzarbeiten und Altmaterialien des Künstlers Luis García Vidal.
Seit Jahrhunderten ist Estella eine Station am Jakobsweg. Von 1927 bis 1967 wurde Estella von der schmalspurigenBahnstrecke Vitoria–Estella an das spanische Eisenbahnnetz angeschlossen. Davon ist heute nur noch das Empfangsgebäude des Bahnhofs Estella erhalten, das als Busbahnhof genutzt wird und in dem auch die Touristen-Information der Stadt untergebracht ist.
In der gastronomischen Tradition Estellas spielt der Braten eine hervorragende Rolle, das Glanzlicht aber stellt das Spanferkel dar. Außerdem findet man in den Bars und Restaurants der Stadt neben hervorragenden Wildgerichten die seit Anbeginn auf dem Speiseplan der Stadt stehende Forelle aus dem Río Ega. Jenseits des Fleischs bewegt sich das regionale Gericht Ajoarriero, bestehend aus Stockfisch, Paprika, Zwiebeln, Knoblauch und Tomate. Rings um Estella gedeihen Spargel, Paprika und anderes Obst und Gemüse, es werden delikate Schafskäse und in Irache sehr gute Weine hergestellt. Saisonal bereichern weiterhin Pilze und Trüffel die regionale Küche, wild wachsende Schlehen setzt man mit Anisschnaps zu Pacharán an.
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