Themenwoche Moldawien – Comrat

Dienstag, 27. Oktober 2020 - 12:00 (CET/MEZ) Berlin | Author/Destination:
Category/Kategorie: Allgemein
Lesedauer:  5 Minuten

Shopping © Mafo/cc-by-sa-4.0

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Comrat (gagausisch Komrat) ist die Hauptstadt der autonomen Region Gagausien im Süden der Republik Moldau. Die siebtgrößte Stadt des Landes (ohne Transnistrien) mit etwa 26.000 Einwohnern wird mehrheitlich von Gagausen bewohnt. Einige Fabrikbetriebe verarbeiten landwirtschaftliche Erzeugnisse. Die Stadt liegt auf 64 Metern Höhe, die Hügel in der Region erreichen bis zu 200 Meter Höhe. Die Hügel mit tiefen Schwarzerdeböden, das im Sommer warme und im Winter feuchtkalte Klima sowie die lange frostfreie Zeit von bis zu 200 Tagen sind ideal für Weinbau. In den Kellereien von Cahul, Comrat und kleineren Orten im Süden werden hauptsächlich süße Rotweine und Dessertweine für den Export nach Russland hergestellt.

Comrat liegt rund 100 Straßenkilometer südlich der Landeshauptstadt Chișinău am rechten Ufer des Jalpuch, der einige Kilometer nördlich der Stadt entspringt und geradeaus nach Süden fließt, bis er auf ukrainischem Staatsgebiet in die Donau mündet. Die von Chișinău kommende Europastraße 584 führt 22 Kilometer südlich von Comrat durch die Kleinstadt Congaz, weiter über Vulcănești und den Grenzort Giurgiulești zur rumänischen Stadt Galați. Nach Cahul, der größten Stadt Südmoldaus, zweigt südlich von Congaz die R38 nach Westen ab. Eine Alternativroute, die Comrat mit Cahul verbindet, führt von Comrat direkt nach Westen bis Cantemir, einer der acht Straßenbrücken über den Grenzfluss Pruth nach Rumänien, und weiter am Fluss entlang nach Süden. Der nächstgelegene Grenzübergang zur Ukraine befindet sich in Basarabeasca, 29 Kilometer östlich von Comrat. Die zweitgrößte gagausische Stadt Ceadîr-Lunga liegt 35 Kilometer südöstlich von Comrat. Die Stadt hat keinen direkten Eisenbahnanschluss. Die nächste Haltestelle ist Bugeac, 8 Kilometer nördlich, an der 1917 fertiggestellten, west-östlich verlaufenden Strecke von Bârlad in Rumänien über Basarabeasca Richtung Odessa.

Comrat Cathedral © Федя Кузнецов/cc-by-sa-4.0 Comrat State University © Aslı Gagauz/cc-by-sa-3.0 Catedrala Sf. Ioan Botezătorul © Злодей Андрей/cc-by-sa-4.0 Lenin statue © Mafo/cc-by-sa-4.0 Shopping © Mafo/cc-by-sa-4.0 Street view © Mafo/cc-by-sa-4.0
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Catedrala Sf. Ioan Botezătorul © Злодей Андрей/cc-by-sa-4.0
Der annähernd rechtwinklige Straßenplan folgt den Kardinalrichtungen. Die beiden nord-südlich verlaufenden Hauptstraßen sind die Strada Lenin und östlich davon die Strada Victoriei. Nach Lenin sind die Hauptstraßen aller gagausischen Städte in Moldau benannt. Das städtische Geschäftsleben findet um den zentralen Stadtpark (Parcul Central) statt, der von diesen beiden Straßen begrenzt wird. Der Stadtpark wird durch die gelb leuchtende Fassade der orthodoxen Kathedrale von 1820 geprägt. Der Zentralbau mit einem achteckigen Tambour über dem Hauptraum und vier ebensolchen Ecktürmen, die alle von Zwiebeldächern überragt werden, ist in seiner Gestaltung eine schlichte Übernahme des russischen Stils. Zur Kirche gehört ein separater Torbau mit Tonnendach und einem zweistufigen achteckigen Glockenturm. Von der Staatlichen Universität (Universitatea de Stat din Comrat) im Westen kommend mündet ein kurzer Abschnitt Fußgängerzone (Strada Galaţana) in den Platz. Gegenüber, an der Strada Victoriei, befindet sich der Markt für Lebensmittel und Haushaltswaren. Die Strada Victoriei führt einige hundert Meter nach Norden zum Busbahnhof vor einem großen Kreisverkehr, an dem die Ausfallstraße nach Chișinău beginnt. Das gagausische Regionalparlament ist ein dreigeschossiges rechteckiges Gebäude an der Lenin-Straße nördlich des Zentrums. Eine Reihe mit Büsten gagausischer Persönlichkeiten wurde 2006 anlässlich des ersten Weltkongresses der Gagausen vor der Universität aufgestellt – der zweite Weltkongress fand 2009 ebenfalls in Comrat statt. Die Stadt hat zwei Hotels und eine bescheidene Zahl an Restaurants im Zentrum.

Die Konservenfabrik liegt in einem östlichen Außenbezirk, der durch den Bach Jalpuch und einen Wiesenstreifen vom Zentrum getrennt ist. Dort haben sich eine Kellerei und weitere Lebensmittel verarbeitende Betriebe angesiedelt. Abgesehen von der Kirche gibt es in Comrat praktisch keine historischen Gebäude. Ein Heimatmuseum zeigt gagausische Kultur. Im Dorf Beșalma, rund 20 Kilometer südlich von Comrat, steht das 1966 eröffnete Museum für Geschichte und Ethnographie Gagausiens (Muzeul Găgăuz de Istorie și Etnografie). Es wurde nach seinem Begründer Dimitrij Kara-Coban (1933–1986) benannt.

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