Laut Weltbank steht Lettland auf Rang 22 der unternehmensfreundlichsten Länder. Im Global Competitiveness Index, der die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes misst, belegt Lettland Platz 49 von 138 Ländern (Stand 2016/17). Im Index für wirtschaftliche Freiheit belegte Lettland 2017 Platz 20 von 180 Ländern. Die weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise machte sich in Lettland bereits am Jahresende 2007 bemerkbar. Die lettische Regierung reagierte mit hohen Kürzungen der staatlichen Ausgaben und erhielt aus dem Ausland eine Kapitalspritze in Höhe von einem Drittel des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Im Jahr 2008 ging das BIP um 4,6% zurück, im Jahr 2009 brach die Wirtschaft sogar um 14,4% ein. Zwischen 2007 und 2010 stieg die Arbeitslosenquote von sieben auf zwischenzeitlich bis zu 21 Prozent an. Die Zahl der Beschäftigten im staatlichen Bereich sank um 30 Prozent, die öffentlichen Gehälter wurden um 40 Prozent beschnitten. Die Arbeitslosenquote sank bis Juni 2014 auf 11,4%. Dank einer positiven wirtschaftlichen Gesamtentwicklung sank sie bis zum Oktober 2017 auf 9,2% ab. Laut Eurostat waren 2010 in Lettland 21,3% der Bevölkerung armutsgefährdet und 27,4% der Letten lebten unter erheblicher materieller Entbehrung (EU-27 Durchschnitt: 16,4 bzw. 8,1%). Der gesetzliche Mindestlohn beträgt – seit dem 1. Januar 2018 – 430 Euro pro Monat und 2,48 Euro pro Stunde. Lettland ist das ärmste Land der drei baltischen Staaten.
Lettland wird kulturell vor allem nordeuropäisch beeinflusst. Die Altstädte weisen die typischen im Raum der Hanse verbreiteten Elemente auf. Auch die aktuelle lettische Kultur besitzt vielfältige Beziehungen zu Schweden und Finnland, vor allem aber zum norddeutschen Kulturraum. Ähnlich wie in Estland war die Stadtkultur und der Großgrundbesitz bis zur Bodenreform von 1921 sowie der “Heimrufung” der deutschen Minderheit 1939 ins Deutsche Reich deutschsprachig – und damit für Jahrhunderte auch die Intelligenz des Landes. Die bis zur nationalsozialistischen Okkupation im Juli 1941 wirtschaftlich zunehmend bedeutender gewordene jüdische Minderheit wurde während des Holocaust nahezu gänzlich ermordet.
Lettland ist besonders bekannt für seine Folklore und Volksmusik-Kultur, in der vorchristliche Vorstellungen der altlettischen Religion eine zentrale Rolle spielen. Von den typischen Dainas – meist vierzeilige, reimlose Lieder zu allen nur erdenklichen Themen von der Mythologie bis zu den Niederungen des Alltags – sind inzwischen über eine Million gesammelt worden, was im Verhältnis zur Bevölkerungszahl Weltspitze sein dürfte. Die Sammlung, Systematisierung und Publikation dieser bis dahin mündlichen Überlieferung wurde Ende des 19. Jahrhunderts von Krišjānis Barons begonnen; sein eigens dafür gefertigter Daina-Schrank gilt heute als eine Art Nationalheiligtum. Viele alte, jedoch bis heute lebendige Bräuche und Dainas ranken sich um das MittsommerfestJāņi am 23. und 24. Juni, die in Lettland staatliche Feiertage sind. In Riga (während der Sowjetzeit auch an verschiedenen Orten im westlichen Ausland) findet alle fünf Jahre ein großes Liederfest statt, an dem mehrere Hundert lettische, exil-lettische und internationale Chöre teilnehmen.
Knoxville ist eine US-amerikanische Stadt im US-Bundesstaat Tennessee mit 178.764 Einwohnern (laut der letzten Volkszählung 2010, Schätzung des U.S. Census...