Themenwoche Kroatische Adriaküste – Hvar Stadt
Freitag, 27. Mai 2016 - 12:00 (CET/MEZ) Berlin | Author/Destination: European Union / Europäische UnionCategory/Kategorie: Allgemein Lesedauer: 6 Minuten Hvar ist eine Stadt und ein Hafen auf der Insel Hvar in der Gespanschaft Split-Dalmatien. Die Einwohnerzahl der Gesamtgemeinde Hvar liegt bei 4.300 Personen, in der Stadt selbst bei etwa 3.800. Damit ist sie die größte Stadt der Insel. Sie liegt in einer Bucht auf der Südseite der Insel, gegenüber den Städten Stari Grad und Jelsa. Dem Hafen von Hvar vorgelagert sind die Hölleninseln (Pakleni Otoci).
Die Bergkette, die sich über die Länge der gesamten Insel hinzieht, bildet eine natürliche Barriere zwischen den Siedlungen an der Nordküste und der Südküste. Durch den Bau eines Straßentunnels im Jahre 2000 wurde die Verbindung zum Fährhafen Stari Grad wesentlich verkürzt. Wo die Bodenbeschaffenheit es zulässt, werden Oliven, Wein, Lavendel und Rosmarin landwirtschaftlich angebaut. Beruhte in früheren Jahrhunderten der wirtschaftliche Erfolg Hvars v. a. auf seiner Position als günstig gelegenem Hafen in der Adria, so änderte sich dies im Jahre 1866, als der österreichische Arzt Franz Unger die Insel besuchte und einen heilsamen Einfluss des Klimas auf Lungenkranke feststellte. Zwei Jahre später wurde vom damaligen Bischof Juraj Duboković und anderen angesehenen Bürgern die Hygienische Gesellschaft Hvar zur Förderung des Gesundheitstourismus gegründet. Ähnliche Initiativen kamen zu dieser Zeit in Europa erst langsam auf. Aus diesen Anfängen entwickelte sich in den nächsten 140 Jahren der Tourismus als wichtigstem Wirtschaftszweig und ein mondäner Urlaubsort entstand. Anfang des 21. Jahrhunderts konnte die Stadt Hvar über eine halbe Million Übernachtungen jährlich verbuchen. Beliebt ist Hvar auch bei den Anhängern der Freikörperkultur, da bereits seit den 1920er Jahren die Insel Jerolim und die Bucht Stipanska für diese reserviert sind.
Das 1579 direkt an der Mole auf der Südseite des Stadtplatzes an Stelle eines älteren Bauwerkes erbaute Arsenal war ursprünglich eine für damalige Verhältnisse riesige Werfthalle. Eine komplette Kriegsgaleere konnte in ihr Platz finden. Im ersten Stock wurde unter Fürst Pietro Semitecolo 1612 das erste öffentliche Theater auf dem Balkan eröffnet. Auf der Nordseite des Arsenals diente eine Terrasse, die sogenannte Belvedere, dem Theater. Der Innenraum des Theaters ist nach italienischem Vorbild ausgestattet. Kroatien hat eine reiche Theatertradition, die sich in Vorführungen während der Karnevalszeit auf den städtischen Plätzen, den Kirchen und dem Fürstenpalast zeigte. Nach jahrhundertealten Auseinandersetzungen zwischen dem Mittelstand und dem Adel gelang es Fürst Semitecolo, Frieden zwischen den Streitenden zu stiften. Der Eintritt in das Theater war dem Volk und den Grundbesitzern gleichermaßen gestattet und so wurden über der Eingangstür die Worte “anno secvndo pacis MDCXII” (Im zweiten Jahr des Friedens) eingemeißelt.
Nachgewiesen sind auf dem Berg nördlich der Stadt illyrische Verteidigungsanlagen aus der ersten Hälfte des ersten Jahrtausends v. Chr. und eine spätantike byzantinische Befestigung. Byzantinische Spuren, wahrscheinlich aus der Regierungszeit Kaiser Justinians, sind noch an der südlichen Ummauerung erkennbar. Der Bau der Festungsanlage, wie sie heute zu sehen ist, wurde 1282 unter venezianischer Regierung begonnen. Die Mittel für den Bau brachten der Stadt weitgehend die Einnahmen aus dem Salzhandel. Erst 1551 war der Bau fertiggestellt, wie die Jahreszahl mit dem venezianischen Staatswappen und dem Stadtwappen über dem südlichen Haupttor bezeugt. Den Namen Španjola (Spanische Festung) verdankt sie vermutlich dem Umstand, dass im 14. Jahrhundert auch spanische Armeeingenieure am Bau beteiligt waren. Das komplizierte architektonische Schema, wie es noch heute zu erkennen ist, war durch das schwierige Gelände bedingt. Ursprünglich gab es vier Rundtürme, Gebäude zur Aufbewahrung von Schießpulver, Zisternen, ein Gefängnis, eine kleine Johannes dem Täufer geweihte Kapelle u. a. Als die Türken am 19. August 1571 die Stadt überfielen, plünderten und brandschatzten gelang es fast allen Hvarern, sich in die Festung zu flüchten und zu entkommen. Doch bereits am 1. Oktober 1579 schlug der Blitz in das Gebäude, in dem das Schießpulver aufbewahrt wurde, ein und eine Explosion und schwere Schäden an der Festung und eine erneute teilweise Zerstörung der Stadt waren die Folge. Bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die Anlage immer wieder ausgebaut und ausgebessert. Unter österreichischer Herrschaft diente die Festung als Kaserne. Als die Stadt Hvar ihre militärische Bedeutung verlor, wurde die Španjola aufgegeben und verwahrloste. Erst 1971 wurden umfangreiche Maßnahmen zum Erhalt der Anlage durchgeführt.
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