Colmar ist nach Straßburg und Mülhausen die drittgrößte Stadt im Elsass und Hauptstadt des Département Haut-Rhin. Colmar zählte sie 67.000 Einwohner sowie 121.000 im Großraum. Colmar liegt an der Elsässer Weinstraße und bezeichnet sich gern als Hauptstadt der elsässischen Weine. Die Stadt ist berühmt für ihr gut erhaltenes architektonisches Erbe aus sechs Jahrhunderten und für ihre Museen, darunter das Unterlinden-Museum mit dem Isenheimer Altar. Colmar teilt sich die Universität des Oberelsass (Université de Haute-Alsace) mit dem benachbarten, größeren Mülhausen.
Colmar liegt am Westrand der Oberrheinischen Tiefebene in etwa auf halbem Weg zwischen Basel (60 km entfernt) und Straßburg (65 km entfernt). Im Südosten wird der Ort in einem Rechtsbogen von der Lauch durchflossen, der unweit östlich in die Ill mündet. Die Bewässerung der Altstadt erfolgt seit dem 18. Jahrhundert auch durch den Canal du Logelbach, der Wasser bei Turckheim aus der Fecht nach Colmar ableitet.
In Colmar befinden sich zahlreiche bedeutende Bürgerhäuser aus dem Mittelalter und der Renaissance, die der Altstadt über die Jahrhunderte ihren Charakter erhalten haben. Das 1480 errichtete und im 16. Jahrhundert erweiterte Koïfhus, elsässisch für Kaufhaus (Ancienne Douane), beherbergte die ehemalige Zollstation. Im Erdgeschoss wurden die Waren gelagert und im darüber liegenden Raum im ersten Stock versammelten sich die Abgesandten des Zehnstädtebunds. Der Nordflügel ist ein Anbau aus dem 16. Jahrhundert, und im Wohnhaus links wurde 1771 Jean Rapp, der spätere General Napoleons, geboren. Prachtvolle Beispiele sind auch das 1537 für einen reichen Hutmacher erbaute Pfisterhaus (Maison Pfister) sowie das Kopfhaus (Maison des Têtes) im Renaissance-Stil von 1609, dessen Fassade mit mehr als 100 Köpfen verziert ist. Heute im Besitz der Winzergenossenschaft, beherbergt es u. a. ein Restaurant.
Weitere bemerkenswerte Gebäude aus dieser Zeit sind die ehemalige Wache (Ancien Corps de garde) und das Haus der Ritter des Johanniterordens (Maison des Chevaliers de St. Jean), die beide in einem von der italienischen Renaissance angeregten Stil gestaltet wurden. Die ehemalige Zunftstube der Ackerleute (Poêle des Laboureurs) von 1626 trägt bereits erste Züge von Barockarchitektur. Bedeutende Bauwerke des Klassizismus sind das Gerichtsgebäude (Tribunal) in der Grand Rue (nicht zu verwechseln mit dem repräsentativen wilhelminischen Oberlandesgericht Cour d’Appel in der Avenue Poincaré) und das ehemalige Spital (Ancien Hôpital). Eine weitere Sehenswürdigkeit ist das am Fluss Lauch liegende Viertel Krutenau, elsässisch für Kräuter-Aue, das französisch Petite Venise (“Klein-Venedig”) genannt wird, das sehr schöne Häuser und Brücken beherbergt. Das Viertel grenzt an das ehemalige Gerberviertel (Quartier des Tanneurs), das ein ebenso einheitliches, wenn auch schlichteres Bild als die Innenstadt aufweist. In der Nähe der Krutenau liegt das Fischerufer (Quai de la Poissonnerie), das zu den meistfotografierten Motiven der Stadt zählt.
Illkirch-Graffenstaden ist eine französische Stadt mit 26.000 Einwohnern im Département Bas-Rhin. Sie liegt im Arrondissement Strasbourg-Campagne und ist Hauptort eines...