Das County Mayo liegt im Westen der Republik Irland in der Provinz Connacht. Der Name des Countys leitet sich von einem Kloster ab, das im 7. Jahrhundert von St. Colmán südlich der Ortschaft Balla gegründet wurde. Aus diesem Kloster entwickelte sich im 12. Jahrhundert eine Diözese, die später mit der von Tuam vereinigt wurde. Der irische Name bedeutet so viel wie Ebene der Eiben. In der Landwirtschaft herrschen Schaf- und Rinderzucht sowie der Anbau von Gerste und Kartoffeln vor. Lange Zeit hat es hier auch eine bedeutende Torfstechertradition gegeben. In vielen Gegenden wird der Torf immer noch zum Heizen verwendet. Im Osten liegt der internationale Flughafen Knock.
Mayo hat eine abwechslungsreiche Landschaft. Der Osten wird von flachem Ackerland bestimmt. Im Südwesten erstrecken sich die Partry und Mweelrea Mountains. Hier befindet sich mit dem 817 m hohen Mweelrea auch der höchste Berg Mayos. Der Nordwesten der Grafschaft, jenseits der bis zu 800 Meter hohen Bergkette Nephin Beg Range, gehört mit seinen Torfmooren zu den kärglichsten und am dünnsten besiedelten Gegenden Irlands. Die Küstenlinie wird von Buchten und vorgelagerten Inseln bestimmt. Die Clew Bay bei Westport wird auch Bucht der 365 Inseln genannt. Die größten Inseln des County sind Acaill (Achill), Clare Island und Inishturk. Acaill ist sogar die größte Insel vor der irischen Küste und durch eine Brücke mit dem Festland verbunden. Von den zahlreichen Seen Mayos sind der Loch Measca (Lough Mask) und Lough Carra im Süden sowie der Lough Conn im Nordosten die bedeutendsten.
Von der Großen Hungersnot in den Jahren 1845–1849 war Mayo besonders schwer betroffen, da hier 90 Prozent der Bevölkerung auf die Kartoffel als Grundnahrungsmittel angewiesen waren. Man schätzt, dass während der Hungersnot etwa ein Viertel der Bevölkerung ums Leben kam. Der Hungersnot folgte die Massenemigration, so dass die Bevölkerungszahl von offiziell 389.000 im Jahr 1841 auf 275.000 (1851) fiel. In den folgenden 100 Jahren fiel die Zahl der Einwohner durch Emigration immer weiter und erreichte in den 1970er Jahren mit 109.000 Bewohnern einen Tiefpunkt. Danach setzte eine Erholung ein, sodass 2016 bei der Volkszählung 130.000 Personen gezählt wurden.
Im Jahr 1879 war Mayo die Keimzelle der Land League, deren Ziel eine Reduzierung der Pachten und eine Landreform waren. Ihr Gründer Michael Davitt wurde 1846 in der Ortschaft Strade, als Sohn eines kleinen Landpächters, geboren und 1850 mit seiner Familie von dort vertrieben. Eine Kundgebung mit mehreren tausend Teilnehmern am 20. April 1879 in Irishtown, im Südosten von Mayo, gilt als Beginn des sogenannten Land War. Am 16. August 1879 rief Davitt in Castlebar die National Land League of Mayo ins Leben, die wenig später in der Irish National League aufging. Mayo war ein Schwerpunkt des Land War. Eine der bekanntesten Aktionen richtete sich im Jahr 1880 gegen Charles Cunningham Boycott, den Verwalter eines Gutes am Ostufer des Lough Mask. Es gelang den Pächtern, ihn durch gewaltlose Protestmaßnahmen zur Rückkehr nach England zu zwingen. Der Initiator der Aktion, ein örtlicher Priester, namens John O’Malley gebrauchte als Erster die Bezeichnung Boykott für diese Art des Protestes, die sich schließlich weltweit etablierte. In den nächsten 30 Jahren wurden dann eine Reihe von Gesetzen erlassen, die es den Pächtern schließlich ermöglichten, das Land zu günstigen Konditionen zu erwerben. Zu den Sehenswürdigkeiten des County Mayo gehören:
Clare Island mit Kirche und Castle. Die Insel ist nur per Privatinitiative und Boot erreichbar.
Der Croagh Patrick südwestlich von Westport. Auf dem Berg soll der Heilige Patrick 40 Tage lang gefastet haben und so den lokalen Herrscher von der Überlegenheit des Christentums überzeugt haben. In Murrisk startet dort an jedem letzten Sonntag im Juli eine große Pilgerwanderung.