Staten Island (Richmond) liegt südwestlich von Manhattan und westlich des auf Long Island gelegenen Stadtteils Brooklyn. Im Norden befindet sich die Upper New York Bay und im Osten der Kanal The Narrows, der die Insel von Long Island trennt und die Lower New York Bay. Mit Brooklyn ist die Insel über die (in Richtung Staten Island) mautpflichtigeVerrazzano-Narrows Brücke verbunden. Zwischen Staten Island und Manhattan verkehrt die kostenlose Staten Island Ferry für Fußgänger. Im Westen und Norden wird die Insel durch den schmalen Arthur Kill und den Kill Van Kull vom Bundesstaat New Jersey getrennt. Der Name Kill leitet sich vom niederländischen Wort für einen Kanal ab, den es in Varianten mehrfach in der Region gibt. Nach New Jersey führen die (in Richtung Staten Island) mautpflichtige Goethals Bridge, die Bayonne Bridge und die Outerbridge Crossing. Die höchste Erhebung der Insel, der Todt Hill (125 m), ist auch zugleich der höchste Punkt der Stadt New York.
Auf Staten Island wurden Funde der Clovis-Kultur gemacht, die auf eine 14.000 Jahre alte Besiedlung schließen lassen. 1520 waren die Expeditionsteilnehmer um Giovanni da Verrazzano die ersten Europäer, die Staten Island entdeckten. Von 1624 bis 1667 gehörte die Insel zur niederländischen Kolonie Nieuw Nederland und hieß Staaten Eylandt. Während dieser Zeit fand dort ein Krieg der niederländischen Siedler gegen die Ureinwohner statt, der sogenannte Schweinekrieg. 1667 traten die Niederlande Staten Island im Vertrag von Breda an die Engländer ab, die Insel wurde Teil von Neuengland, bis 1776 die USA ihre Unabhängigkeit erklärten. Im Jahr 1788 wurde die Insel in vier Städte gegliedert: Castleton (Nordosten), Northfield (Nordwesten), Southfield (Osten) und Westfield (Südwesten). 1860 wurde mit Middleton eine fünfte Stadt aus Teilen von Castleton und Southfield gebildet. Alle fünf Städte wurden aufgelöst, als Staten Island 1898 ein Stadtbezirk von New York wurde. Am 21. November 1964 wurde die Verrazzano-Narrows Brücke eröffnet, die die Insel mit Brooklyn verbindet, was in den folgenden Jahrzehnten zu einer starken Bevölkerungszunahme führte. Staten Island wurde 2012 vom Hurrikan Sandy hart getroffen; 24 Menschen starben.
Neben einigen sehenswerten Wohnhäusern aus dem 17. und 18. Jahrhundert befindet sich auf Staten Island unter anderem das Conference House aus dem Jahr 1680 und das Voorlezer’s House aus dem Jahr 1695, die beiden ältesten noch erhaltenen Schulgebäude in den USA. Die Historic Richmond Town ist eine historische Stadt und ein Museumskomplex im Stadtteil Richmondtown. Das Gelände umfasst über 30 historische Gebäude, die aus dem späten 17. Jahrhundert bis aus dem frühen 20. Jahrhundert stammen. Das Museum zeigt den kolonialen, amerikanischen Stil. Es gibt viele Parks, wie den Staten Island Greenbelt im zentralen Teil der Insel sowie den Wolfe’s Pond Park, Great Kills Park und Conference House Park an der südlichen Küste. An der St. George Esplanade steht zum Gedenken an die Bewohner von Staten Island unter den Opfern der Terroranschläge vom 11. September 2001 das Mahnmal Postcards. Die Staten Island Ferry verkehrt zwischen Staten Island und Manhattan an der Freiheitsstatue vorbei. Im Alice Austen House sind Fotografien von Alice Austen (1866–1952) ausgestellt. Sechs Orte haben den Status einer National Historic Landmark. 51 Bauwerke und Stätten des Countys sind insgesamt im National Register of Historic Places eingetragen (Stand 20. Februar 2018).