Sidon ist die viertgrößte Stadt des Libanon. Sie ist Hauptstadt des Gouvernements Süd-Libanon und des Distrikts Sidon. Sie liegt am Mittelmeer nördlich von Tyros südlich der Hauptstadt Beirut. Der Name bedeutet so viel wie Fischerstadt. Die Stadt verfügt über ein große Anzahl historisch bedeutender Sehenswürdigkeiten. Gleichzeitig steht ein vielfältiges Shopping- und Entertainment-Angebot zu Befriedigung heutiger Bedürfnisse bereit. Am 4. Dezember 1110 wurde Sidon vom Kreuzfahrerkönig Balduin I. von Jerusalem erobert, der vom Kreuzzug Sigurds von Norwegen verstärkt worden war. Sidon wurde daraufhin eine Grafschaft im Königreich Jerusalem; der Kreuzfahrer Eustach I. Garnier wurde deren erster Graf. Überreste der Stadtmauern aus dem 12. Jahrhundert sind heute noch zu sehen. Während der Kreuzzüge bestand hier der Sitz des lateinischen Bistums Sidon, das 1133 gegründet wurde.
1187 wurde die Stadt von Truppen des Ayyubiden-Sultans Saladin besetzt, 1197 vom Deutschen Kreuzzug zurückerobert. Während des sechsten Kreuzzuges unter Ludwig IX. dem Heiligen wurde Sidon im Herbst 1249 erneut von den Ayyubiden eingenommen, aber im Mai 1250 wieder an die Christen zurückerstattet. Im April 1253 überfiel an-Nasir Yusuf die nur gering befestigte Stadt und tötete fast 2000 Einwohner. Ludwig IX. ließ darauf die Stadtbefestigungen vollständig wieder aufbauen, einschließlich der Zitadelle am Südrand der Altstadt. Als letzter Graf von Sidon übereignete Julian Garnier die Stadt 1260 dem Templerorden. Im gleichen Jahr wurde sie von den Mongolen geplündert. Als nach dem Fall Akkons das Heer der Mamluken vor Sidon erschien öffnete man ihm kampflos die Tore. Kurz nach der Übergabe kam es zu einem Aufstand der fränkischen Ritter, welche sich nun in der Seefestung am Hafen, nördlich der Altstadt, verschanzten. Nachdem sie sich am 14. Juli 1291 ergeben mussten, wurde die Stadt vollständig zerstört.
Im Jahr 1900 zählte die Stadt 10.000 Einwohner, im Jahre 2000 war die Bevölkerung auf 200.000 angewachsen. 1948 flohen Palästinenser aus ihrer Heimat oder wurden vertrieben. Einige ließen sich in den palästinensischen Flüchtlingslagern Ain al-Halweh und Mieh Mieh nieder. Heute leben dort etwa 70.000 Flüchtlinge, deren Vorfahren 1948 aus den nordpalästinensischen Städten Amqa, Saffourieh, Shaab, Taitaba, Manshieh, Al-Simireh, Al-Nahr, Al-Sofsaf, Hitten, Ras al-Ahmar, Al-Tiereh und Tarshiha stammen. 1982 griff Israel mit der Operation Frieden Für Galiläa in den libanesischen Bürgerkrieg ein und eroberte auch Sidon. Die Stadt wurde dabei schwer beschädigt.
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