Sibiu ist eine Stadt im Kreis Sibiu in Rumänien. Die Stadt liegt am Cibin, einem Nebenfluss des Olt, nahe den Südkarpaten. Weitere Gewässer in der Stadt sind die Bäche Pârâul Rossbach, Pârâul Trinkbach und Pârâul Săpunului sowie der See Lacul Binder. Südlich der Stadt erstreckt sich die Mărginimea Sibiului, eine traditionell rumänisch bewohnte Region der Vorkarpaten. Nördlich, nordwestlich, nordöstlich, im Südwesten und östlich der Stadt befindet sich der ehemalige “Königsboden” – das historisch von Siebenbürger Sachsen besiedelte Gebiet.
In Sibiu studieren mehr als 12.000 Studenten. Insgesamt gibt es 38 Fakultäten. Zirka 12 % der Einwohner haben einen Hochschulabschluss. Nennenswerte Bildungseinrichtungen sind z. B. die Universität Lucian Blaga, die Evangelisch-Theologische Fakultät, das orthodoxe Priesterseminar, das Brukenthal-Lyzeum und das Pädagogische Lyzeum.
Sibiu hat von jeher den Ruf eines kulturellen und geistlichen Zentrums. Hier haben der evangelische Bischof der Siebenbürger Sachsen und der orthodoxe Metropolit von Siebenbürgen ihren Sitz. Drei Konfessionen (evangelisch/lutherisch, katholisch, orthodox) bilden hier ihre Geistlichen aus.
Aufgrund millionenschwerer Investitionen aus Österreich und Deutschland befindet sich die Wirtschaft der Stadt seit Anfang der 2000er Jahre in einem ungebremsten Aufschwung, der zusätzlich durch den wachsenden Tourismus sowie die Bauinvestitionen in Altstadt und öffentlicher Infrastruktur, die beide nach mehr als 50 Jahren Kommunismus sehr marode waren, angeheizt wird. Die Arbeitslosenquote liegt unter dem rumänischen Durchschnitt (4 %) bei unter 3 %. Mittlerweile herrscht Fachkräftemangel; die Gewerbegebiete der Stadt sind ausgelastet. Allgemein ist die Stadt innerhalb nur weniger Jahre zu einer der wirtschaftlich prosperierendsten Zentren des ganzen Landes aufgestiegen und gehört zusammen mit Timișoara, Cluj-Napoca und der Hauptstadt Bukarest zu den Städten mit den höchsten Einkommen in Rumänien.
Gemeinsam mit der Stadt Luxemburg wurde Sibiu 2004 von den damals 25 EU-Kulturministern für das Jahr 2007 zur Kulturhauptstadt Europas ernannt. Versuche, die Altstadt in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes eintragen zu lassen, sind bisher gescheitert. Jedoch unternahm die Stadt größte Anstrengungen, um die Altstadtsanierung voranzutreiben. Die Ergebnisse sind u. a. die völlige Neugestaltung des Großen Rings (des zentralen Platzes der Altstadt), des Kleinen Rings und der Heltauer Gasse. Wichtige historische Gebäude wurden und werden mit Mitteln der EU, bundesdeutschen Fördergeldern und staatlichen rumänischen Geldern renoviert.
Das Dessau-Wörlitzer Gartenreich ist eine europaweit bedeutende Kulturlandschaft in Sachsen-Anhalt. Der Wörlitzer Park besteht aus mehreren Bauten und Landschaftsparks nach...