Globe Theatre ist der Name eines elisabethanischen Theatergebäudes am Südufer der Themse in London, welches vor allem durch Aufführungen von William Shakespeares Werken einen bedeutenden Platz in der Theatergeschichte einnimmt. Es wurde 1599 erbaut. Hier, außerhalb der Innenstadt, war das anerkannte Vergnügungszentrum, und hier gab es, neben dem Globe, noch weitere Stätten der Unterhaltung, wie die Theater The Swan, The Rose, The Fortune und The Hope, sowie eine Arena für das sehr beliebte Bear Baiting, bei dem ein angeketteter Bär gegen Hunde und menschliche Gegner kämpfen musste.
Das Globe wurde am 29. Juni 1613 durch ein Feuer vernichtet, das ausbrach, nachdem während einer Aufführung des Stücks Heinrich VIII. eine Kanone abgefeuert wurde und das strohgedeckte Dach in Brand setzte. Sehr aufwändige Aufführungen voller realistischer Zutaten waren damals durchaus die Regel. Das Theater wurde aber schon bald wieder aufgebaut, diesmal mit Ziegeldach, und im Juli des folgenden Jahres eröffnet. Im Jahr 1642 schloss die puritanische Regierung alle Vergnügungsstätten, und somit auch die Theater. Das Globe stand leer und wurde 1644 abgerissen. An seiner Stelle baute man Mietshäuser, und der ursprüngliche Standort dieses bedeutenden Theaters wurde vergessen, bis 1989 im Rahmen von Bauarbeiten Reste des Fundaments wiederentdeckt wurden.
Als der amerikanische Schauspieler Sam Wanamaker 1949 nach London kam, wollte er das berühmte Globe Theater besichtigen und musste zu seinem Entsetzen feststellen, dass es nicht nur verschwunden war, sondern dass auch niemand genau wusste, wo es gestanden hatte. Lediglich eine verschmutzte Bronzeplatte an der Mauer einer Brauerei erinnerte daran. So beschloss er, die Rekonstruktion des berühmtesten Theaters Englands – vielleicht sogar der Welt – zu seinem Lebenswerk zu machen. 1997 wurde Shakespeare’s Globe schließlich eröffnet und führt seitdem in jedem Sommer mehrere Stücke des berühmten Dramatikers auf. Das neue Theater befindet sich allerdings nicht am Originalstandort, denn dort an der Southwark Bridge Road befinden sich die Anchor Terrace genannten Wohnhäuser aus dem 18. Jahrhundert, die unter Denkmalschutz stehen und nicht abgerissen werden durften. So baute man das rekonstruierte Globe etwa 230 Meter entfernt. Es ist das erste Haus seit dem großen Brand von London 1666, das mit Strohdach errichtet wurde, denn seit damals sind wegen der Brandgefahr solche Dächer in London verboten.
Man wusste aber den modernen Sicherheitsvorschriften insofern Rechnung zu tragen, als das Dach heute mit Sprinkleranlagen und mit Blitzableiter ausgerüstet ist. Ein weiteres Zugeständnis an modernes Sicherheitsdenken besteht darin, dass statt der ursprünglich 3000 heute nur 1500 Zuschauer in das Theater dürfen. Damit ist nicht nur gewährleistet, dass sie bequemer stehen und sitzen können, sondern auch im Notfall in kürzester Zeit das Haus verlassen können. Wie beim Original handelt es sich beim Globe um ein Freilufttheater, auch heute harren die Zuschauer des Innenhofs unter freiem Himmel aus. Es steht aber nicht mehr isoliert, sondern ist mit einem Besucherzentrum verbunden, in dem eine Ausstellung zu Bedeutung und Geschichte des Globe zu sehen ist, und wo es auch Tagungs- und Lehrräume gibt, die vor allem im Winter nach Ende der Theatersaison genutzt werden.