Das Schloss Pillnitz aus dem 18. Jahrhundert liegt an der Elbe in dem ehemaligen Dorf Pillnitz, das heute als Stadtteil zu Dresden gehört. Es besteht im Wesentlichen aus drei Gebäudeteilen, dem an der Elbe liegenden Wasserpalais, dem zum Hang hin gegenüberliegenden Bergpalais und dem diese an der Ostseite verbindenden Neuen Palais. Der von den Gebäuden eingeschlossene barocke Lustgarten wird durch einen umliegenden Schlosspark ergänzt.
Im Jahr 1640 erbte Günther von Bünau das Schloss. Nach vielen weiteren Besitzerwechseln erwarb Kurfürst Johann Georg IV. 1694 Pillnitz, um es seiner Mätresse Magdalena Sibylla von Neitschütz zu schenken. Nach dem Tod Johann Georgs 1694 gelangte dessen Bruder Friedrich August (August der Starke) 1706 durch Rückkauf in den Besitz des Schlosses. Bald darauf schenkte er es seiner Mätresse Gräfin von Cosel. Im Jahr 1718 nahm der König das Schloss durch Enteignung wieder zurück in seinen Besitz, nachdem die Gräfin in Ungnade gefallen war. Es sollte nun als Repräsentationsbau dem Spiel und der Unterhaltung der “höfischen Gesellschaft” dienen.
Das Schloss wurde seit 1765 von Kurfürst Friedrich August III. von Sachsen als Sommerresidenz genutzt. Dies erforderte neue Bauten, so dass beiderseits von Berg- und Wasserpalais Flügelbauten entstanden. Gebaut wurden sie von Oberlandbaumeister Christian Friedrich Exner nach Plänen von Christian Traugott Weinlig und Johann Daniel Schade. 1776 entstand der englische Pavillon und 1804 der chinesische Pavillon. Das Schloss und der Venustempel fielen am 1. Mai 1818 einem Brand vollständig zum Opfer, während Wasser- und Bergpalais unversehrt blieben. Daraufhin beauftragte König Friedrich August I. den Baumeister Christian Friedrich Schuricht, ein neues Palais zu errichten. Im Neuen Palais befindet sich heute das Schlossmuseum, während im Berg- und Wasserpalais das Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden untergebracht ist. Die reizvolle landschaftliche Umgebung, die auf der Nordseite der Elbe durch ausgedehnte Weinanbauhänge (etwa 100 Meter Höhenstufe) geprägt ist, trägt maßgeblich zur Attraktivität des Ensembles bei.
Während die Gärten am alten Schloss lediglich der Wirtschaft dienten, wurden diese nach Inbesitznahme durch die sächsischen Kurfürsten intensiv erweitert und umgewidmet. Gräfin von Cosel ließ 1712 die Heckengärten pflanzen. Zwischen dem Berg- und dem Wasserpalais entstand der barocke Lustgarten mit Springbrunnen und Boskettanlagen, oberhalb des Bergpalais um 1723 der große Schlossgarten mit seinen zwölf Baumreihen. Andere Erweiterungen waren 1778 der englische Garten, 1790 der chinesische Garten und Ende des 19. Jahrhunderts eine Nadelgehölzanlage. Die so geschaffene Sammelstätte von Pflanzen aus aller Welt umfasst heute sechs zusammenhängende Gärten auf einer Fläche von 28 Hektar. Neben den botanischen Kostbarkeiten sind weitere Attraktionen im Park die Orangerie, ein Pavillon im englischen Garten und ein chinesischer Pavillon. Im chinesischen Pavillon findet regelmäßig die Teezeremonie statt. Die über 230 Jahre alte und etwa 8,90 Meter hohe Pillnitzer Kamelie ist eine weitere Sehenswürdigkeit. 1801 an ihren heutigen Platz gepflanzt, ist sie die älteste japanische Kamelie in Europa.
1723 ließ August der Starke im östlich des Schlosses gelegenen Weinberg durch Matthäus Daniel Pöppelmann die Weinbergkirche „Zum Heiligen Geist“ errichten. Die Weihung erfolgte 1725. In der Kirche fand der 1648 geschaffene Altar des Bildhauers Johann Georg Kretzschmar einen würdigen Platz.
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