Das Schloss Amalienborg ist die Kopenhagener Stadtresidenz der dänischen Königin Margrethe II. Das Schloss befindet sich bis heute im Besitz der dänischen Königsfamilie, die Anwesenheit der Königin wird durch ihre Standarte symbolisiert. Ist die königliche Familie zugegen, findet jeden Tag um 12.00 Uhr die Wachablösung der Garden vor dem Schloss statt. Das Schlossensemble wird durch vier einzelne Palais um einen achteckigen Platz gebildet. Die Häuser wurden ursprünglich als Mittelpunkt eines neuen Stadtviertels für verschiedene dänische Adelsfamilien errichtet und gelangten mit der Zeit in den Besitz der Königsfamilie. Das Palais Levetzau beherbergt ein Museum, das Palais Moltke kann im Rahmen von Führungen besichtigt werden. Vom Schlossplatz führte eine gerade Sichtachse auf die Frederikskirche, die sogenannte Marmorkirche zu, die zeitgleich mit dem neuen Stadtteil geplant, jedoch erst knapp 150 Jahre später fertiggestellt wurde. In derselben Flucht, auf der anderen Seite des Hafenbeckens, befindet sich der Bau der 2005 eingeweihten neuen Königlichen Oper. Zwischen dem Schlossbereich und der Hafenanlage liegen die Grünanlagen Amaliehave, eine Schenkung des Reeders A. P. Møller an die Stadt Kopenhagen.
Die vier – äußerlich nahezu baugleichen – Palais gruppieren sich um den Amalienborger Schlossplatz, dessen Mittelpunkt eine Reiterstatue Friedrich V. bildet. Alle Paläste bestehen aus einem großen, quaderförmigen Mittelbau mit angewinkelten Seitenflügeln und verschiedenen Nebengebäuden, welche ursprünglich als Wirtschaftsgebäude und Remisen dienten. Die Fassaden der Häuser sind mit kolossalen Säulen und Pilastern geschmückt und werden allgemein als Höhepunkt des dänischen Barock betrachtet. Die Palais Moltke und Schack wurden im 19. Jahrhundert durch einen klassizistischen Torbau verbunden, der als repräsentative Durchfahrt zur Amaliegade dient. Die Dachterrasse bot die Möglichkeit, von einem zum anderen Palais zu gelangen, ohne über den öffentlichen Platz gehen zu müssen. Die Grundrisse der Häuser wurden sämtlich gleich entworfen, im Laufe der vergangenen 250 Jahre jedoch den unterschiedlichen Bedürfnissen der Bewohner angepasst und sind heute in jedem Palast leicht unterschiedlich. An den Umbauarbeiten Ende des 18. Jahrhunderts und zu Beginn des 19. Jahrhunderts waren Caspar Frederik Harsdorff und Christian Frederik Hansen beteiligt. Hinter den Palais befinden sich kleine winkelförmige Gartenanlagen, die ursprünglich im französischen Stil angelegt waren.
Das Palais Schack, auch Palais Christian IX. genannt, wurde ursprünglich für den norwegischen Adeligen Løvenskiold in Auftrag gegeben, aber vor der Fertigstellung 1757 bereits 1754 von der Gräfin Schack erworben. Das Schloss war der Wohnsitz von Friedrich VI. und Christian IX., welcher fast 50 Jahre hier lebte. Heute ist dieses Palais der offizielle Kopenhagener Wohnsitz von Königin Margrethe II. Das Palais Schack wird von ihr vorzugsweise als Winterresidenz genutzt, sie bewohnt hauptsächlich das außerhalb Kopenhagens gelegene Schloss Fredensborg sowie im Sommer auch einige Wochen Schloss Gravenstein in der Nähe von Sonderburg.
Das Palais Moltke, auch Palais Christian VII. genannt, war 1754 bezugsfertig und wurde von seinem wohlhabenden Erstbesitzer besonders aufwändig ausgestattet. Der sogenannte Rittersaal des Palais gilt als eine der schönsten Räume des Rokoko in Dänemark. Der winkelförmige Garten hinter dem Palais entspricht weitgehend dem Originalzustand. Das Palais diente nach dem Brand von Christiansborg ab 1794 Christian VII. als Residenz. Nach seinem Tod wurde es hauptsächlich als Gästehaus der Königsfamilie genutzt, diese Funktion nimmt es noch heute regelmäßig wahr. Die Prunkräume können im Rahmen von Führungen – vorausgesetzt, die Königsfamilie ist abwesend, und es sind keine Staatsgäste im Haus – besichtigt werden.
Das Palais Brockdorff, auch Palais Frederik VIII. genannt, wurde 1760 erstmals bezogen und bereits 1765 vom Königshaus erworben, das hier eine Kadettenschule einrichten ließ. Erst ab 1828 wurde das Schloss als Wohnhaus benutzt und diente als Wohnsitz für Friedrich VIII. und später Friedrich IX. Das Palais beherbergte die Stadtwohnung von Königinwitwe Ingrid, die dort bis zu ihrem Tode im Jahr 2000 lebte. Es wurde in den folgenden Jahren renoviert und zur offiziellen Kopenhagener Residenz des Thronfolgers Frederik und seiner Frau Mary von Dänemark umgebaut.
Das Palais Levetzau, auch Palais Christian VIII. genannt, wurde 1760 bezugsfertig. Es wurde 1794 vom Königshaus erworben – die Familie Levetzau verfügte, dass das Familienwappen nicht abgenommen werden dürfte – und diente Christian VIII. und Christian X. als Residenz. Heute befindet sich in dem Schloss ein Museum, das sich dem dänischen Königshaus widmet. Der museale Bestand, dazu gehören beispielsweise die Arbeitszimmer der beiden Könige, wird durch regelmäßig wechselnde Ausstellungen ergänzt. So war hier 2007 unter anderem eine Sammlung der Festkleider Königin Ingrids ausgestellt. Über dem Museum befand sich die frühere Stadtwohnung des Thronfolgers Frederik. Heute befindet sich dort die Kopenhagener Wohnung von Joachim und seiner Frau Marie von Dänemark.
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