Sainte-Adresse in der Normandie

Sonntag, 2. Januar 2022 - 11:00 (CET/MEZ) Berlin | Author/Destination:
Category/Kategorie: Allgemein
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Beach huts © panoramio.com - corinne potet/cc-by-3.0

Beach huts © panoramio.com – corinne potet/cc-by-3.0

Sainte-Adresse ist eine französische Gemeinde mit 7500 Einwohnern im Département Seine-Maritime in der Region Normandie. Sainte-Adresse ist die westlichste Gemeinde des Départements Seine-Maritime. Sie liegt westlich von Le Havre unmittelbar am Ärmelkanal. Die Einwohner werden Dionysiens genannt. Archäologische Funde von steinzeitlichen Feuersteinen belegen eine frühe Besiedlung des Gebietes um Sainte-Adresse.

An der Stelle der heutigen Gemeinde befand sich ursprünglich das Fischerdorf Saint-Denis Chef de Caux, das durch eine Flut im Jahr 1370 zerstört wurde. Nach diesem Ort leitet sich auch die Bezeichnung für die Einwohner, Dionysiens, ab. Der heutige Ortsname geht vermutlich auf ein seit 1360 auf den Felsplateau oberhalb des Ortes befindliches Leuchtfeuer zurück, das den Schiffen die Navigation in den Hafen von Le Havre erleichterte. Während des Hundertjährigen Krieges landete der englische König Heinrich V. mit seiner Flotte bei Sainte-Adresse. Die spätere Entwicklung von Sainte-Adresse war eng verknüpft mit dem Ausbau des nur 3 km entfernten Hafens von Le Havre. Zunächst siedelten sich im Ort Zuwanderer aus Spanien, dem Baskenland sowie aus der Gascogne an, die im Hafen von Le Havre Beschäftigung fanden.

Centenary of exile in Sainte-Adresse of Belgium government © Philippe Ales/cc-by-sa-4.0 Centenary of exile in Sainte-Adresse of Belgium government © Philippe Ales/cc-by-sa-4.0 Église Saint-Denis de Sainte-Adresse © Philippe Alès/cc-by-sa-3.0 'Jardin à Sainte-Adresse' by Claude Monet 'Régates à Sainte-Adresse' by Claude Monet Sarah Bernhardt's villa © Urban/cc-by-sa-3.0 Beach and beach huts © panoramio.com - corinne potet/cc-by-3.0 Beach huts © panoramio.com - corinne potet/cc-by-3.0
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Centenary of exile in Sainte-Adresse of Belgium government © Philippe Ales/cc-by-sa-4.0
Im 19. Jahrhundert wandelte sich Sainte-Adresse dann zu einem Villenvorort von Le Havre. Nach Anschluss Le Havres an das französische Eisenbahnnetz im Jahr 1847 und dem Bau der Straßenbahnlinie zwischen Le Havre und Sainte-Adresse in den 1870er Jahren entwickelte sich Sainte-Adresse zu einem beliebten Badeort. Eine der berühmtesten Feriengäste war die Schauspielerin Sarah Bernhardt, die sich 1879 eine Villa im Ort errichten ließ, um hier die Sommermonate zu verbringen. Ebenso kamen einige bedeutende Maler nach Sainte-Adresse und wählten den Ort und seine Umgebung als Motiv für ihre Bilder. Zu diesen Künstlern gehörten Jean-Baptiste Camille Corot, Alfred Stevens, Albert Marquet und Raoul Dufy. Eines der bekanntesten Gemälde, die in Sainte-Adresse entstanden, ist das Bild Die Terrasse von Sainte-Adresse von Claude Monet.

Während des Ersten Weltkrieges war Sainte-Adresse von Oktober 1914 bis November 1918 Sitz der belgischen Exilregierung unter König Albert. Im Zweiten Weltkrieg errichteten die deutschen Besatzer zum Schutz des Hafens von Le Havre in der Umgebung von Sainte-Adresse zahlreiche Befestigungsanlagen als Teil des Atlantikwalls.

Sainte-Adresse_Capitale_Belgique_Centenaire_1914-2014

Lesen Sie mehr auf Sainte-Adresse, MeinFrankreich.com – Sainte-Adresse: Belgiens Hauptstadt an der Seine, LeHavre-Etretat-Tourisme.com – Sainte-Adresse und Wikipedia Sainte-Adresse (Sicher Reisen - Die Reiseapp des Auswärtigen Amtes - Wetterbericht von wetter.com - Global Passport Power Rank - Travel Risk Map - Democracy Index - GDP according to IMF, UN, and World Bank - Global Competitiveness Report - Corruption Perceptions Index - Press Freedom Index - World Justice Project - Rule of Law Index - UN Human Development Index - Global Peace Index - Travel & Tourism Competitiveness Index). Fotos von Wikimedia Commons. Wenn Sie eine Anregung, Kritik oder einen Hinweis zu dem Beitrag haben, freuen wir uns auf Ihre E-Mail an kommentar@wingsch.net. Nennen Sie dazu im Betreff bitte die Überschrift des Blogbeitrags, auf den sich Ihre E-Mail bezieht.






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