Der Neubau der Europäischen Zentralbank ist ein im Bau befindliches Gebäudeensemble, das aus drei Elementen besteht: der ehemaligen Großmarkthalle aus dem Jahr 1928, einem 185 Meter hohen Nord- und einem 165 Meter hohen Südturm, die zusammen mit einer Antenne eine Gesamthöhe von 220 Meter erreichen, sowie einem Eingangsbauwerk, das die Halle und die Türme verbinden wird. Das Ensemble wird als neuer Sitz der Europäischen Zentralbank (EZB) im Ostend von Frankfurt am Main gebaut. Die Bauarbeiten haben im Februar 2010 begonnen. Die Fertigstellung des Bauwerks ist für Ende 2013 vorgesehen, der Bezug für 2014. Das Richtfest fand am 20. September 2012 statt.
Das EZB-Areal liegt östlich der Innenstadt und wird durch Rosa-Marx-Weg, Horst-Schulmann-Straße, Sonnemannstraße, nördliches Mainufer und die Bahnstrecke Frankfurt–Hanau eingegrenzt. Etwa 100 Meter entfernt von der Kreuzung Hanauer Landstraße/Sonnemannstraße/Grusonstraße (nordöstliche Grundstücksgrenze), befindet sich der Ostbahnhof, von dem die Deutschherrnbrücke das Deutschherrnviertel am gegenüberliegenden, südlichen Mainufer anbindet. Um das Gebiet verkehrstechnisch besser zu erschließen, wird seit 2012 parallel dazu eine neue Straßenbrücke, die Mainbrücke Ost, am nahegelegenen Osthafengebiet errichtet.
Die Großmarkthalle war von 1928 bis zu ihrer Schließung am 4. Juni 2004 ein gewerblicher Großmarkt, in dem vorwiegend Obst und Gemüse gehandelt wurde. Bereits im Jahr 2002 hat die Europäische Zentralbank das 14 Hektar große Areal erworben, um hier ihren neuen Sitz zu errichten. Am 1. Januar 2005 wurde das Grundstück dann an die EZB übergeben.
Im November 2002 startete ein internationaler zweiphasiger Architekturwettbewerb, zu dem insgesamt 80 Bewerber zugelassen wurden. Von ihnen reichten in der ersten Wettbewerbsphase, die im Juli 2003 endete, 71 Kandidaten erste Entwurfskonzepte ein. Der Siegerentwurf stammt vom Wiener Architekturbüro Coop Himmelb(l)au, dessen Entwurf zur Zeit umgesetzt wird.
Im Frühjahr 2008 begannen erste Bauarbeiten auf dem Gelände, jedoch verkündete die EZB im Juni einen Baustopp, da innerhalb des vorgesehenen Kostenrahmens kein Generalunternehmer für den Bau gefunden werden konnte. Im Dezember 2008 gab die EZB bekannt, dass sie den Bau erneut zu ihren Kostenvorstellungen ausschreiben werde, diesmal allerdings nicht als Ganzes sondern aufgeteilt in 16 getrennte Gewerkepakete. Auf Basis der Ausschreibungsergebnisse vom Herbst 2009 hat die EZB am 17. Dezember 2009 den Neubau beschlossen. Im Jahr 2008 wurden im Rahmen vorgezogener Baumaßnahmen die Aushub- und Gründungsarbeiten durchgeführt. Die Rohbauarbeiten begannen im Frühjahr 2010. Feierliche Grundsteinlegung war am 19. Mai 2010.