Das Gymnasia Rechavia war das zweite moderne, hebräische Gymnasium in Palästina, nachdem in Tel Aviv im Jahr 1905 bereits das Hebräische Herzlia-Gymnasium eröffnet wurde. Das Gymnasium wurde im Jahr 1909 in Jerusalem errichtet, zog 1928 in seine heutige Heimstätte an der HaKeren HaKayemet Le-Israel-Straße, und wurde auch als Lehrstätte des späteren israelischen Präsidenten Jizchak Ben Zwi und seiner Frau Rachel Yanait berühmt. Zu den namhaften Absolventen des Gymnasiums zählen unter anderem die Schriftsteller Abraham B. Jehoshua und Amos Oz sowie die Bibelgelehrte Trude Dothan, und die spätere Präsidentin des Obersten Gerichtshof Israels Miriam Naor.
Rechavia wurde 1921 auf einem Gelände der Griechisch-Orthodoxen Kirche gegründet, das von der Palestine Land Development Company (PLDC) erworben wurde. Der Jüdische Nationalfonds kaufte das Land und beauftragte den deutsch-jüdischen Architekten Richard Kauffmann mit der Gestaltung einer Gartensiedlung. Später gelangte Rechavia wieder in den Besitz der PLDC im Austausch gegen Land in der Jesreelebene, wiewohl der Jüdische Nationalfonds einige Grundstücke in seinem Besitz hielt. Das Gymnasium von Rechavia, die Yeshurun Synagoge und das Gebäude der Jewish Agency wurden auf diesem Land gebaut. Modell für Rechavia standen die Gartensiedlungen in Europa, architektonisch orientierte man sich am Internationalen Stil. In seinen ersten Jahrzehnten galt das Viertel als “deutscher” Stadtteil. Der Jerusalemer Architekturhistoriker David Kroyanker beschrieb Rechavia als “preußische Insel im Meer des Orients.” Die zwischen 1934 und 1936 von Erich Mendelsohn für seinen langjährigen Mäzen Salman Schocken, dem Begründer der Haaretz-Gruppe, entworfene Bibliothek mit rund 60.000 Werken gehört zu den bedeutendsten Beispielen deutsch-jüdischen Kulturerbes in Israel.
Die erste Phase, genannt “Rechavia Alef”, mit zunächst 114 Privatparzellen für Einfamilienhäuser und Gärten, entstand ab 1922 unter der gestalterischen Verantwortung von Richard Kauffmann, des leitenden Architekten und Stadtplaners der Jewish Agency. Kauffmann entwarf zwanzig Privathäuser im Stadtviertel selbst – darunter “Beit Aghion”, die heutige Residenz des israelischen Premierministers. Rechavia wurde begrenzt durch King George Street im Osten, Ramban Street im Süden, Ussishkin Street im Westen und Keren Kayemet Street im Norden. Um den ruhigen Charakter zu erhalten, erlaubte die Stadtteilverwaltung Geschäfte nur an den Ecken der beiden Hauptstraßen zu eröffnen. Die engen Nebenstraßen gestatteten nicht allzu viel Verkehr. Der von Bäumen gesäumte Boulevard inmitten der Nachbarschaft war eine Fußgängerzone. Nach weiterem Grunderwerb 1930 entstand unter Berücksichtigung von Kauffmanns Plänen in der zweiten Bauphase “Rechavia Bet” in Richtung Süden hin zur Gaza Street.
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