Rapid City in South Dakota

Montag, 12. Juli 2021 - 11:00 (CET/MEZ) Berlin | Author/Destination:
Category/Kategorie: Allgemein
Lesedauer:  6 Minuten

Firehouse Brewing Company © flickr.com - Nick Amoscato/cc-by-2.0

Firehouse Brewing Company © flickr.com – Nick Amoscato/cc-by-2.0

Rapid City (Lakota: Stadt des schnellen Wassers) ist die zweitgrößte Stadt im US-Bundesstaat South Dakota mit etwa 77.500 Einwohnern. Die 976 Meter hoch gelegene Stadt ist der Verwaltungssitz des Pennington County. Im Stadtzentrum kann man die Bronzestatuen aller bisherigen 43 US-Präsidenten in Lebensgröße besichtigen. Diese stehen an den Kreuzungen entlang der Main Street und der Saint Joseph Street (zwischen der 4th und der 9th Street). Informationen zum Rundgang kann man sich im “President’s Information Center” an der Main Street / Ecke 7th Street holen.

Am Rande der Stadt befindet sich eine Replik der Stabkirche von Borgund. Weitere Sehenswürdigkeiten sind ein historisches Gebäude der Feuerwehr, der Dinosaur Park mit Dinosaurier-Figuren, die auf einem Hügel platziert sind, sowie ein Stück der Berliner Mauer. Der wichtigste Wirtschaftsfaktor der Stadt ist der Tourismus. In der Nähe der Stadt befindet sich Mount Rushmore, eines der berühmtesten Denkmäler der USA, das jedes Jahr von ca. zwei Millionen Menschen besucht wird.

Ungefähr 20 Kilometer östlich der Stadt liegt die Ellsworth Air Force Base, ein weiterer wichtiger Arbeitgeber in der strukturschwachen Region. Dort befindet sich auch das South Dakota Air and Space Museum. Ferner entsteht derzeit 15 km südlich vom Mount Rushmore das Crazy Horse Memorial.

Hotel Alex Johnson © flickr.com - ono-sendai/cc-by-sa-2.0 Badlands National Park © Martin Kraft/cc-by-sa-3.0 Crazy Horse Memorial © Havochawk/cc-by-sa-4.0 Ellsworth Air Force Base © Joe Mabel/cc-by-sa-3.0 Mount Rushmore National Memorial © Winkelvi/cc-by-4.0 Firehouse Brewing Company © flickr.com - Nick Amoscato/cc-by-2.0
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Firehouse Brewing Company © flickr.com - Nick Amoscato/cc-by-2.0
Die ersten Sioux-Indianer erreichten die Gegend um Rapid City um das Jahr 1775. Die Sioux waren eigentlich im östlich gelegenen Minnesota beheimatet. Die Migration der Sioux hatte mehrere Gründe. Einer war, dass die verfeindeten Cree-Indianer von den Franzosen mit Gewehren ausgerüstet worden waren, während die Sioux weiterhin mit Pfeil und Bogen kämpften. Ursprünglich waren die Sioux halb-sesshaft, betrieben im begrenzten Umfang Ackerbau und lebten von der Jagd und Fischerei. 1776 erreichten die ersten Lakota-Sioux-Indianer das Gebiet und die westlich gelegenen Black Hills. Dabei änderte sich die Kultur und das Leben der Lakota. Ihr Leben wurde nun von der Bison-Jagd dominiert. Tipis ersetzten Erd-Behausungen und Pferde begannen eine wichtige Rolle in ihrer Kultur zu spielen. Die Black Hills gelten den Lakota-Sioux als heilige Berge. Zudem stellen sie den Gegenstand zahlreicher Mythen der Lakota dar. Noch heute besuchen einige Stammesangehörige die spirituellen Orte in den Bergen, um ihre Religion auszuüben.

Zu dieser Zeit beanspruchten die Franzosen das Gebiet. Außer im Pelz-Handel waren sie aber nicht sonderlich aktiv. Außer einigen verstreuten Handelsposten entwickelten sie keine weiteren Siedlungs-Aktivitäten. 1803 kauften die Vereinigten Staaten das Gebiet von den Franzosen als Teil des Louisiana Purchase. Auch diese zeigten anfangs keine großen Siedlungs-Aktivitäten. Die Sioux waren als Krieger gefürchtet, eine Erschließung galt lange als ausgeschlossen.

Nach dem für die Sioux glücklich ausgegangenen Red-Cloud-Krieg (1866–1868) verhandelten die Sioux mit der amerikanischen Bundesregierung. Dabei reservierten sie sich durch den Vertrag von Fort Laramie 1868 große Gebiete. Der Vertrag legte das Gebiet des gesamten heutigen US-Bundesstaates South Dakota westlich des Missouri, einschließlich der Black Hills (von der Nordgrenze in Nebraska bis zum 46. Breitengrad und vom Missouri im Osten bis zum 104. Meridian im Westen) als Indianer-Land zur uneingeschränkten und unbehelligten Nutzung und Besiedlung durch die Great Sioux Nation fest. Die Great Sioux Reservation entstand. Dieses Gebiet schloss auch das Gebiet von Rapid City mit ein.

Eine nach dem Vertrag illegale Expedition unter George Armstrong Custer erkundete 1874 die Black Hills und fand in den Bergen Gold. Nach den Goldfunden versuchte die Regierung die Lakota zu einer Abtretung der Bergkette zu bewegen, allerdings ohne Erfolg. Goldsucher drangen rechtswidrig in das Gebiet ein, es entwickelte sich ein Goldrausch. Die Reservatsindianer unter Red Cloud lehnten einen Verkauf jedoch ab. Bestimmte Gruppen unter Sitting Bull, Crazy Horse und Gall hatten den Vertrag von 1868 ohnehin nie anerkannt und hielten sich außerhalb des Sioux-Reservats in den nicht abgetretenen Jagdgebieten auf. Im Dezember 1875 beschloss die Regierung, die Black Hills und damit das Gebiet um Rapid City den Indianern mit Gewalt zu entreißen. Sie setzte den Indianern ein Ultimatum, mitten im Winter in das Reservat “zurückzukehren” und somit die Black Hills für die Weißen zu räumen. Abgesehen davon, dass viele Sioux und Nördliche Cheyenne gar nicht aus Reservaten stammten, in die sie hätten zurückkehren können, wäre es ihnen unmöglich gewesen, dem Ultimatum mitten im tiefsten Winter nachzukommen. Konflikte im Winter 1875/76 führten zum erneuten Einsatz Custers und des 7. Kavallerie-Regiments und der Schlacht am Little Bighorn im Juni 1876. Nach der endgültigen Niederlage der Indianer im Herbst desselben Jahres wurden 1877 das große Sioux-Reservat zerschlagen und den Lakota das gesamte Gebiet um Rapid City entzogen.

Lesen Sie mehr auf Rapid City, VisitTheUSA.de – Rapid City, Wikivoyage Rapid City und Wikipedia Rapid City (Sicher Reisen - Die Reiseapp des Auswärtigen Amtes - Wetterbericht von wetter.com - Global Passport Power Rank - Travel Risk Map - Democracy Index - GDP according to IMF, UN, and World Bank - Global Competitiveness Report - Corruption Perceptions Index - Press Freedom Index - World Justice Project - Rule of Law Index - UN Human Development Index - Global Peace Index - Travel & Tourism Competitiveness Index). Fotos von Wikimedia Commons. Wenn Sie eine Anregung, Kritik oder einen Hinweis zu dem Beitrag haben, freuen wir uns auf Ihre E-Mail an kommentar@wingsch.net. Nennen Sie dazu im Betreff bitte die Überschrift des Blogbeitrags, auf den sich Ihre E-Mail bezieht.




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