Prinz Wilhelm strebte – nachdem für seinen Bruder Carl Schloss Glienicke und seinen Bruder Friedrich Wilhelm IV. Charlottenhof errichtet wurden – auch den Bau eines eigenen Wohnsitzes an. Unterstützung für dieses Vorhaben erhielt er von Lenné, der die Umgebung Potsdams in ein Gesamtkunstwerk verwandeln wollte und so die Möglichkeit sah, den Babelsberg als östlichen Abschluss gartenkünstlerisch zu verändern und einzubeziehen. Der sparsame König Friedrich Wilhelm III. gab seinem zweitältesten Sohn 1833 die Erlaubnis zur Anlage eines Gartens und noch im selben Jahr erhielt Karl Friedrich Schinkel den Auftrag zur Planung eines Schlosses.
Die finanziellen Mittel waren knapp, sodass Lenné mit seiner Arbeit nur langsam vorankam. Ein heißer Sommer ließ seine Anpflanzungen zum großen Teil vertrocknen, da ein Bewässerungssystem fehlte. Hinzu kamen Konflikte zwischen ihm und Prinzessin Augusta, da beide verschiedene Vorstellungen vom zukünftigen Garten hatten. Die Folge war die Entlassung Lennés.
Das von Lenné entworfene Wegesystem mit Ausblicken in die Potsdamer Landschaft wurde von Pückler-Muskau beibehalten, jedoch durch ein Netz schmalerer Wege ergänzt. Die Böschung und Terrasse am Schloss vergrößerte er durch umlaufende Terrassen. Im von seinem Vorgänger begonnenen Pleasureground unterhalb des Schlosses entstanden geschwungene Spazierwege und die Beete erhielten Einrahmungen aus farbigen Keramiken. Eine neu angelegte Goldene Rosentreppe oberhalb des Pleasuregrounds, die mit weißen und roten Rosen bepflanzt war, führte hinunter zum Seeufer. Lenné pflanzte einzelne größere Bäume, Pückler-Muskau hingegen jüngere eng aneinander, die sich im Wachstum gegenseitig in die Höhe trieben und mit dem herabfallenden Laub den Boden verbesserten.
Das ursprünglich 72 Hektar umfassende Gelände wurde im Laufe der Zeit durch Ankäufe und Schenkungen vergrößert. 1865 kam ein erheblicher Teil südlich des Babelsbergs hinzu. Otto Kindermann, der nach dem Tod seines Vaters Ferdinand Kindermann dessen Hofgärtnerstelle übernahm, fügte die Neuerwerbung harmonisch in den vorhandenen Gartenteil ein. 1875 hatte der Park die heutige Größe erreicht. In den einzelnen Gestaltungsphasen wurden künstliche Seen angelegt. Auf der Anhöhe im nördlichen Teil das Schwarze Meer und das Wasserreservoir des Achterbeckens. Im Südwesten der Kindermannsee und im Südosten der Große See.
Lenné bezog den Zehlendorfer Böttcherberg in die gartenkünstlerische Gestaltung des Babelsberger Parks ein. Die 66 Meter hohe Erhebung liegt, nur getrennt durch die Glienicker Lake, in unmittelbarer Nachbarschaft. Auf dem Berg entstand ein Aussichtsplatz (Rondell, Fächeraussicht) mit den für Lennés Werke typischen Sichtachsen, die zum Jungfernsee, Weißen See, Krampnitzer See und Griebnitzsee gerichtet waren. In der Nähe der höchsten Erhebung befindet sich die halbkreisförmig zum Park Babelsberg geöffnete Loggia Alexandra, die Prinz Carl 1869 zum Gedenken an eine verstorbene Schwester errichten ließ.
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