Panama-Stadt ist die Hauptstadt und der Regierungssitz des mittelamerikanischen Staates Panama und mit ca. 1,5 Millionen Einwohnern die größte Stadt des Landes. Sie liegt im Süden in der Provinz Panamá an der pazifischen Küste, direkt östlich des Panamakanals. Die moderne Stadt ist das wirtschaftliche, politische, touristische und kulturelle Zentrum des Landes. In wirtschaftlicher Hinsicht ist sie eine Weltstadt. Der spanische Gouverneur Pedro Arias Dávila gründete am 15. August 1519 Nuestra Señora de la Asunción de Panamá rund 10 km östlich des heutigen Stadtzentrums (Casco Viejo). Am 15. August 1521 erhielt die Stadt ihren heutigen Namen und ihr heutiges Wappen. Durch die Entdeckung des Inkareiches in Peru wurde die Stadt bald zu einem wichtigen Handelszentrum. Die Reichtümer der Inkas wurden von hier nach Europa transportiert.
Panama-Stadt ist heute ein international bedeutendes Banken- und Offshore-Zentrum. Durch die liberale Steuerpolitik des Landes hat sich der Ort in Verbindung mit der Ansiedlung großer Banken ab Ende der 1970er Jahre zu einem wichtigen internationalen Bankenplatz entwickelt. 104 vorwiegend internationale Banken haben ihren Sitz in der Stadt oder unterhalten Niederlassung bzw. Filialen, in kaum einem anderen Ort der Welt gibt es mehr Bankfilialen. Ein großer Wirtschaftsfaktor ist auch der Dienstleistungssektor und der Schiffsverkehr mit dem Seehafen im Westen der Stadt. Es gibt fünf große mehrstöckige Einkaufszentren und Einkaufsstraßen wie die Avenida central.
Mit dem Ausbau Panamas zum Finanzzentrum hat ein für Mittelamerika beispielloses Wachstum der kleinen Metropole stattgefunden. In der Stadt befinden sich acht der zehn größten Hochhäuser Lateinamerikas, allein 22 Wolkenkratzer mit über 200 Metern Höhe haben Panama eine zum Kanal hinüberblinkende Skyline verschafft. Neben moderner Architektur sind auch historische Gebäude erhalten. Im Oktober 2014 wurde das vom kanadischen Architekten Frank Gehry geplante Museo de la Biodiversidad eingeweiht. Westlich der Stadt befindet sich die Brücke der Amerikas (spanisch Puente de las Américas), eine 1.669,20 Meter lange Bogenbrücke, die über den Kanal führt. Die 1962 eröffnete Brücke war bis 2004 die einzige Brücke zwischen dem südlichen und dem nördlichen Teil Mittelamerikas. Der internationale Flughafen Panama (Aeropuerto Internacional de Tocumen), befindet sich etwa 24 km östlich außerhalb der Stadtgrenze.
1671 wurde die Stadt durch den englischen Piraten Henry Morgan zerstört und danach etwa 5 km südwestlich davon, an ihrer heutigen Stelle, neu erbaut. Das alte Stadtgebiet (Panamá la Vieja) ist als Ruinengelände erhalten und wurde 2003 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Neben der zentralen Plaza mit Kathedrale, Rathaus und Bischofspalast sind mehrere Klöster sowie das Spital und wenige Wohnbauten der Oberschicht erhalten. Archäologische Untersuchungen unter Beteiligung der Eberhard Karls Universität Tübingen versuchen unter anderem, nähere Aussagen zur Stadtentwicklung sowie zur Sozialtopographie innerhalb der Stadt zu gewinnen.
Der Kapalı Çarşı ("überdachter Markt"), im Deutschen "Großer Basar" oder "Großer gedeckter Basar" genannt, ist ein Geschäftsviertel im alten Istanbuler...