Der erste Spatenstich erfolgte am 9. November 1998, genau 60 Jahre nach Zerstörung der Semperschen Synagoge. Auch die Weihe legte man auf den 9. November, diesmal im Jahr 2001. Die neue Synagoge in Dresden ist der erste Synagogen-Neubau in Ostdeutschland. Im Jahr 1997 wurde ein internationaler Wettbewerb für den Komplex aus Synagoge und Gemeindezentrum ausgeschrieben. Die jüdische Gemeinde Dresden entschied sich für den drittplatzierten Entwurf vom Saarbrücker Architektenbüro Wandel, Hoefer und Lorch + Hirsch. Der Gebäudekomplex wurde im Jahr 2001 fertiggestellt. Der Neubau kam 2003 in die engere Wahl für den Preis der europäischen Union für zeitgenössische Architektur. Die Neue Synagoge ist ein “in sich nach Osten gedrehter Kubus”, wobei die “gewählte Würfelform … sich an den ersten Tempeln der Israeliten” orientiert.
Die Neue Synagoge und das Gemeindezentrum besteht aus zwei gegenüberliegenden, aufragenden Kuben aus “massivem Formstein mit Sandsteincharakter”. Ein Vernunftsrationalismus und die abstrakte Moderne prägen den Gebäudekomplex. Die Synagoge ist in gefärbtem Beton (massive Formsteine) mit “Sandsteincharakter, analog der Klagemauer in Jerusalem” errichtet worden. Die grau-gelbliche Färbung und die Struktur des Gebäudes passen sich gut in die Sandstein-Architektur der Dresdner Altstadt ein. Das Eingangsportal besteht aus einer zweiflügligen Holztür von 2,2 Meter Breite und 5,5 Meter Höhe. In goldenen hebräischen Lettern wurde die Inschrift angebracht, die auch bei der alten Synagoge zu lesen war: “Mein Haus sei ein Haus der Andacht allen Völkern.” Über dem Portal wurde der original erhaltene Davidstern angebracht, den der Dresdner Feuerwehrmann Alfred Neugebauer nach den Novemberpogromen 1938 gerettet hatte. Im Osten des Innenraums befindet sich der Toraschrein (Aron ha-Qodesch), in dem 4 Torarollen von je 1 Meter Höhe, 35 kg Gewicht und (ausgerollt) ca. 54 Metern Länge aufbewahrt werden, das Podium mit dem Vorbeterpult (Bima), das Ewige Licht (Ner Tamid) und eine elektronische Orgel.
Südlich der Synagoge steht das etwas niedrigere Gemeindezentrum, bestehend aus einem 1400 m² großen 3-geschossigen Funktionalbau mit Foyer. Die Gemeinderäume haben zum Hof hin eine große Glasfront. So “öffnet sich [der Bau] wie ein Guckkasten zum öffentlichen Hof.” 39 kleine Fenster gliedern die Fassade zu den drei Straßenseiten hin. Das Gemeindezentrum dient der Gemeinde als Mehrzweckgebäude und soll zugleich ein “Haus der Begegnung mit dem Judentum” sein. So finden dort auch Veranstaltungen und Konzerte statt. Im großen Gemeindesaal des Zentrums haben 300 Personen Platz. In den beiden Obergeschossen befindet sich eine Bibliothek, Verwaltungsräume, ein Sitzungszimmer und Schulungsräume. Auch das Arbeitszimmer des Rabbiners ist dort zu finden.