Maskat ist die Hauptstadt Omans und liegt im gleichnamigen Gouvernement Maskat. Der Name bedeutet Ort des Fallens, was von der Nutzung als Ankerplatz oder von den steil abfallenden Bergen abgeleitet werden kann. Die eigentliche Stadt hat nur ca. 30.000 Einwohner, zusammen mit ihren Vororten Matrah, Ruwi, Qurum und Sib bildet sie die Gemeinde Maskat. Die Stadt liegt an der Küste im Nordosten des Landes am Golf von Oman, an einer von Felswänden eingeschlossenen Bucht. Hier reicht das Hadschar-Gebirge bis ans Meer heran und erlaubt nur kleine Siedlungen, die durch Gebirgspässe miteinander verbunden sind.
Etwa vier Kilometer vom Strand der Stadt entfernt befindet sich die unbewohnt Insel Al Fahal. Aus praktischen Gründen hat sich die Hauptstadt in den letzten Jahrzehnten vor allem in den südlichen Bereich der Küstenebene al-Batina ausgebreitet. Auf diese Weise entstand die sogenannte Metropolitan Area, eine ausgedehnte urbane Zone bestehend aus verschiedenen kleineren und größeren Ortschaften, die zusammengewachsen sind. Die Metropolitan Area ist die Aorta des Landes, in der sich Wirtschafts- und Finanzkraft wie auch die Bevölkerung konzentrieren. Ungefähr die Hälfte der Einwohner sind allerdings Arbeitsmigranten v. a. aus dem Iran, Pakistan, Indien und von den Philippinen. Ihre billige Arbeitskraft ermöglicht hier (wie in anderen Teilen des Landes) eine ausgeprägte Bautätigkeit. In kurzer Zeit entstanden so Shoppingmalls und Hotels nach westlichem Standard. Außerdem entwickelte sich das Gebiet durch am Reißbrett geplante Wohngebiete und neue Industrieanlagen schnell. Die entsprechenden Verkehrswege werden meist ausgreifend und – trotz des chronischen Wassermangels – begrünt angelegt. Das alte Zentrum der Hauptstadt, Alt-Maskat, das am südlichen Ende der Metropolitan Area liegt, tritt in der Bedeutung immer mehr hinter die geschäftigen Vororte zurück. Hier befinden sich auch der überwiegend zu Repräsentationszwecken genutzte Qasr al-Alam von Sultan Qabus ibn Said und weitere Regierungsgebäude. Da die hohen Berge eine Ausdehnung der Bebauung verhinderten, hat ab den 1970er Jahren das Finanz- und Geschäftsviertel Ruwi, die Geschäftszentrale Matrah oder auch das Infrastrukturzentrum Sib der eigentlichen Hauptstadt bereits den Rang abgelaufen. Der ursprüngliche Charakter des alten Kerns hat sich dagegen, gelegen an einer kleinen Bucht mit einem natürlichen Hafen (den heute zum Teil das Sultanspalastareal für sich beansprucht), flankiert von den beiden Forts Dschalali und Mirani aus der Zeit der portugiesischen Herrschaft (1507–1650), weitgehend erhalten.
Die Region um Maskat ist das ökonomische Herz des Landes. Erhebliche Bedeutung kommt hier dem Hafen Mina Sultan Qaboos im Stadtteil Matrah für den Export des Erdöls zu, das seit 1967 aus dem gesamten Hinterland in Pipelines hierher befördert und anschließend verschifft wird, da sich hier die einzige Raffinerie und Erdölverladestation des Sultanats befindet. Das “schwarze Gold” ist die tragende Säule der omanischen Wirtschaft und macht mehr als 50 % der gesamten Staatseinnahmen aus. Obwohl der gewaltige Überschuss an Petrodollars relativ gleichmäßig im ganzen Land verteilt wird, ist ihr Einfluss in der Hauptstadtregion am deutlichsten sicht- und spürbar. Außerdem konzentrieren sich in der Hauptstadtregion die großen Industriebetriebe des Landes, die auf Aluminiumverarbeitung sowie Petrochemie- und Düngemittelherstellung spezialisiert sind. In der Nähe gibt es mehrere bedeutende landwirtschaftliche Betriebe und auch Kraftwerke sowie Meerwasserentsalzungsanlagen. Der private Konsum, der enorm gesteigert werden konnte und sich im großen Souq von Matrah, aber vermehrt natürlich in den modernen Shoppingmalls abspielt, verstärkt die Entwicklung ebenfalls. Maskat ist auch Sitz der wichtigsten Bank in Oman, der BankMuscat.
Entscheidend für die Wirtschaft der Region ist der Flughafen Maskat, der etwa 30 km von Alt Maskat entfernt in Sib liegt und derzeit aufwändig erweitert wird. Durch die Erweiterung soll die Zahl der ankommenden und (v.a. auf dem Weg nach Asien und Afrika) umsteigenden Fluggäste von ca. 4 Millionen (2008) auf 12 Millionen (2011) und in fernerer Zukunft auf 48 Millionen gesteigert und eine Konkurrenz zu beispielsweise Dubai und Doha aufgebaut werden. In direktem Zusammenhang mit dem Flughafen steht der Tourismus, der sich auf den Norden des Sultanats konzentriert und von Maskat ausgeht. Die Tourismusbranche soll sanft ausgebaut werden, wobei Individualtourismus, Exklusivität und Komfort eindeutig der Vorrang vor Massentourismus eingeräumt wird. Offensichtlich rüstet sich die Stadt durch die Förderung neuer Wirtschaftszweige (und mit ihr das ganze Land) für die Zeit nach dem Erdöl. Ohne deutliche Erhöhung der Fördermenge sollten die auf fünf Milliarden Barrel geschätzten Ölvorräte noch bis zum Jahr 2020 reichen. Bis dahin hofft man vom Öl unabhängig geworden zu sein und 80 % des Bruttoinlandsproduktes u.a. über die Bereiche Infrastruktur, Finanzen, Investment und Tourismus zu erwirtschaften. Aber auch in Zukunft wird ein Rohstoff großes Gewicht haben, nämlich die ausgedehnten Erdgas-Vorkommen (mehr als 620 km³, unerschlossene Lagerstätten nicht berücksichtigt), deren Export sich wohl nur über Maskat abwickeln lassen wird.
Maskat hat eine Reihe Strände vorzuweisen: der Strand von Qurum, Bandar al-Dschissa und Yati. Beliebte öffentliche Grünflächen sind der Qurum-Naturpark, Riyam und Kalbuh. Südöstlich von Maskat reicht das Gebirge bis an den Golf von Oman. In kleinen Buchten befinden sich einige Marinas, von denen Ausflüge zu Delfinbeobachtungstouren angeboten werden. In dieser Region sowie an der vorgelagerten Insel Fahal befinden sich viele Tauchplätze. Das 2003 versenkte Landungsboot Al Munassir ist ein weiterer bekannter Tauchspot in der Region. Von der ehemaligen Stadtbefestigung ist ein Festungsgraben (arabisch al-Husn) erhalten. Daneben sind die vier Stadttore erhalten: al-Bab al-Kabir (das “Große Tor”), Bab al-Matha’ib, al-Bab as-Saghir (das “Kleine Tor”) und Bab al-Waldschat. Darüber hinaus bemüht man sich sehr, alte Kaufmannshäuser zu restaurieren, und es wird viel Geld in die Entwicklung von Museen nach neuesten Gesichtspunkten investiert, die das kulturelle Erbe Omans hüten. Sehenswürdigkeiten sind auch die Große Sultan-Qabus-Moschee, das Royal Opera House Muscat, der Suq von Matrah, die Burgen von al-Dschalali und al-Mirani, die den Al-Alam-Sultanspalast flankieren. Weiterhin sind das Burdsch as-Sahwa und der Clock Tower Square zu nennen. Jedes Jahr zieht das Kulturfest Muscat Festival zahlreiche Besucher an.
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