Gliwice liegt im Süden Polens. Die kreisfreie Großstadt liegt etwa 270 Kilometer südwestlich von der Hauptstadt Warschau. Die zweitgrößte Stadt Polens Krakau liegt rund 95 Kilometer östlich von Gliwice. Betrachtet man die Nähe von Gliwice zu europäischen Hauptstädten, so liegt die Stadt rund 440 km südöstlich von Berlin, 305 Kilometer östlich von Prag und etwa 840 Kilometer westlich von Kiew. Gliwice ist eine Großstadt in der Woiwodschaft Schlesien im südlichen Teil Polens und Kreisstadt des Powiat Gliwicki. Mit rund 200.000 Einwohnern ist sie die viertgrößte Stadt in der Woiwodschaft Schlesien. Gliwice besteht seit dem 13. Jahrhundert und ist eine der ältesten Städte des oberschlesischen Industriegebiets. Gliwice ist Sitz der Schlesischen Technischen Universität. Der wichtigste Fluss, der die Stadt durchzieht, ist die Klodnitz, die in Ost-West-Richtung fließt. Der zweite Fluss der Stadt, der in die Klodnitz mündet, ist die Bytomka. Der dritte Fluss, der in die Klodnitz mündete, bevor ein Teil des Flusses zugeschüttet wurde und somit die Verbindung zur Klodnitz unterbrochen wurde, ist die Ostropka, die im Gleiwitzer Stadtteil Ostropa entspringt. Der Gleiwitzer Kanal fängt in Gliwice in einem Hafen im westlichen Teil der Stadt an.
Zu den Sehenswürdigkeiten in Gliwice gehören die zahlreichen Backsteingebäude. Dazu gehören u.a. die meisten Kirchen in Gliwice. Zahlreiche Sehenswürdigkeiten finden sich in der Altstadt, wie der Ring mit dem Rathaus, die Allerheiligenkirche, die Stadtmauer, das Schloss u.a. Das erste Rathaus wurde im 13. Jahrhundert erbaut. Im 19. Jahrhundert entstand das heutige. Die Höhe des Rathausturms beträgt 41 Meter. Nachdem die Stadtverwaltung an die Zwycięstwa-Straße gezogen ist, dient das Rathaus nur noch als Standesamt. In den letzten Jahren wurde es renoviert. Das Schloss wurde im 16. Jahrhundert errichtet und war ein Teil der Stadtmauer, die die Altstadt schützte. Seit 1959 befindet sich hier ein Museum über die Stadtgeschichte von Gliwice.
In der Nähe der Altstadt befinden sich das Hauptpostgebäude und die Villa Caro. Die Villa Caro wurde in den Jahren 1882 bis 1885 für Oskar Caro erbaut und ist heute der Hauptsitz des Museums in Gliwice. Eine weitere Sehenswürdigkeit in der Innenstadt ist das Palmenhaus im Chopin-Park. Das Palmenhaus beherbergt auf 2000 Quadratmetern 5600 verschiedene Pflanzen. Das erste Palmenhaus entstand schon im Jahr 1880. Im Jahre 1924 wurde an gleicher Stelle ein Neubau errichtet, der um 2000 zum heutigen Haus umgebaut wurde. Seit 1930 ist das Palmenhaus öffentlich.
Am 31. August 1939 war der Sender Gleiwitz Ziel eines vorgetäuschten Überfalls. Hitler sprach in seiner Rede vom 1. September 1939 jedoch nicht ausdrücklich davon, sondern allgemein von 14 Grenzzwischenfällen, die sich in der Nacht ereignet hätten. Der inszenierte Überfall führte zum Beginn des Zweiten Weltkriegs. Die Sendestation mit dem ca. 111 m hohen Holzturm ist heute ein Museum. Radiostacja, Muzeum w Gliwicach. Zwischen März und Juli 1944 entstanden in Gleiwitz vier Nebenlager des Konzentrationslagers Auschwitz I. Im März 1944 Gleiwitz I, im Mai Gleiwitz II, im Juni Gleiwitz IV und im Juli Gleiwitz III. Am 18. Januar 1945 wurden die vier Außenlager in Gleiwitz aufgelöst.